Paritätischer Wohlfahrtsverband: Ablehnung der Rentenreform der Wirtschaftsweisen

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Paritätischer Wohlfahrtsverband: Ablehnung der Rentenreform der Wirtschaftsweisen

Der Paritätische Wohlfahrtsverband, eine der sechs anerkannten Spitzenverbände der freien Wohlfahrtspflege in Deutschland, hat sich vehement gegen die Rentenvorschläge des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung gewandt. Der Wohlfahrtsverband, der eine bunte Vielfalt von 10.000 zahlreichen Mitgliedsorganisationen aus allen Bereichen der sozialen Arbeit in seiner Gemeinschaft vereint, prangert an, dass die vorgeschlagenen Maßnahmen letztlich auf eine Absenkung des Versorgungsniveaus hinausliefe.

Die Wirtschaftsweisen, ein hochrangiges Beratungsgremium, welches in regelmäßigen Abständen die Regierung mit Analysen und Vorschlägen zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung versorgt, werden scharf kritisiert. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands, warnt: „Was die sogenannten Wirtschaftsweisen als Rentenreform verkaufen, ist nichts anderes als der Versuch, die Finanzierbarkeit der gesetzlichen Rentenversicherung allein auf Kosten der Rentnerinnen und Rentner sicherzustellen.”

Besonders kritisiert der Verband die Vorstellung einer Heraufsetzung des Renteneintrittsalters, welche für viele eine Rentenkürzung darstelle. Zugleich warnt der Paritätische vor einer Orientierung der Rentenanpassung allein an der Inflationsrate. Dies führe dazu, Rentnerinnen und Rentner systematisch vom Wohlstandszuwachs in der Bevölkerung loszulösen – ein klarer Gegensatz zu dem von der Rentenversicherung angestrebten Ziel, den Lebensstandard zu sichern.

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Schneider betont auch, dass diese Vorschläge das beschädigte Vertrauen in das Rentensystem weiter schädigen könnten. In Zeiten, in dem die Menschen bereits in einer politisch schwierigen Stimmungslage sind, fordert der Verband stattdessen weitreichende Reformen, die wirklich alle einbeziehen.

Eine solche Reform sollte nach Meinung des Wohlfahrtsverbandes einen Umbau des Rentensystems zu einer Bürgerversicherung beinhalten. In diese sollten alle Bürger, auch Beamte, Politiker und Selbständige, Beiträge einzahlen. Diese Beiträge sollten dann nicht nur an den Löhnen, sondern an allen Einkünften, wie etwa auch Kapitalerträgen oder Einnahmen aus Vermietung und Verpachtung, bemessen werden.

Der von den Wirtschaftsweisen vorgeschlagene Aufbau eines mit Aktien gespeisten Kapitalfonds wird vom Wohlfahrtsverband als „kompletter Irrweg” verurteilt. Der Grund dafür: Der Erwerb von Aktien sei riskant und die daraus resultierende Rendite sei kaum vorhersehbar – nicht die sicherste Grundlage für die Finanzierung des Ruhestandes.

Zustimmung gibt es lediglich bei der Abflachung des sogenannten Äquivalenzprinzips bei hohen Einkommen und der Einführung von Mindestrentenelementen. Mit dieser Stellungnahme macht der Paritätische Wohlfahrtsverband deutlich, dass für ihn die Würde und Absicherung der Menschen – insbesondere der älteren Generation – von zentraler Bedeutung ist.

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Quelle: Rentenreform: Paritätischer lehnt Vorschläge der Wirtschaftsweisen ab – Der Paritätische

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