Bremen (VBR). In einer bemerkenswerten Weiterentwicklung der Fahrzeugtechnikprüfung hat Deutschland seit Juli 2023 einen entscheidenden Schritt getan, um die Luftqualität auf unseren Straßen zu verbessern. Durch die Einführung der Messung der Partikelanzahlkonzentration (PN-Messung) bei der Abgasuntersuchung für Dieselfahrzeuge der Emissionsklasse Euro 6/VI, hat der TÜV-Verband e.V. nun beeindruckende Zahlen vorgelegt, die die Bedeutung dieser Fortschritte unterstreichen.
In einem Zeitraum von nur drei Monaten, vom 1. August bis zum 30. Oktober 2023, wurden fast eine Million Fahrzeuge getestet. Der Schwerpunkt lag auf der Identifizierung von Fahrzeugen mit überhöhten Schadstoffemissionen, was zu verbesserten Luftqualitätswerten führen soll. Die veröffentlichten Daten zeigen, dass insgesamt 950.809 Fahrzeuge getestet wurden, von denen 32.285 den Test beim ersten Anlauf nicht bestanden. Dies entspricht einer Quote von 3,4 Prozent, die verdeutlicht, wie effektiv das neue Messverfahren in der Praxis ist.
Der TÜV-Verband hebt hervor, dass diese Ergebnisse nicht nur die Relevanz der Methodik bestätigen, sondern auch die Notwendigkeit unterstreichen, die Partikelmessung auf weitere Fahrzeugtypen auszuweiten. Insbesondere werden Kraftfahrzeuge der Emissionsklasse Euro 5b und Benziner mit Direkteinspritzung ab der Klasse 6 ins Auge gefasst. Fahrzeuge dieser Klassen müssen bereits strenge Grenzwerte für Partikelanzahlen einhalten, die üblicherweise durch den Einbau eines Partikelfilters erreicht werden.
Die Abgasuntersuchung (AU), die seit 1985 für alle mehrspurigen Kraftfahrzeuge obligatorisch ist und seit 2010 Teil der Hauptuntersuchung (HU) darstellt, spielt eine entscheidende Rolle bei der Überwachung der Emissionen. Sie hilft sicherzustellen, dass Fahrzeuge die Umwelt nicht mit schädlichen Gasen belasten. Gerade in Zeiten, in denen die Umwelt- und Klimaauswirkungen des Straßenverkehrs immer wieder in den Fokus rücken, trägt die AU dazu bei, den Ausstoß von Kohlenmonoxid bei Benzinern und Rußpartikeln bei Dieselfahrzeugen zu minimieren.
Interessanterweise zeigt die Analyse auch, dass die Wahrscheinlichkeit des Durchfallens bei der PN-Messung mit der Laufleistung der Fahrzeuge steigt. Während Fahrzeuge mit bis zu 50.000 Kilometern eine Durchfallquote von 2,8 Prozent aufweisen, erhöht sich diese Quote bei Fahrzeugen mit einer Laufleistung von mehr als 160.000 Kilometern auf 4,7 Prozent.
Die Untersuchung unterstreicht zudem den Mehrwert einer Kombination aus Endrohrmessung und dem Auslesen der On-Board-Diagnose (OBD), um Defekte oder Manipulationen der Abgasreinigung zuverlässig nachzuweisen. Dieses Vorgehen hat sich als effektiv erwiesen, um Fahrzeuge mit mangelhaften oder manipulierten Filtersystemen, die als “Groß-Verschmutzer” gelten, aus dem Verkehr zu ziehen.
Insgesamt sind die erzielten Ergebnisse ein klares Signal für die positive Wirkung regelmäßiger und modernisierter Abgasuntersuchungen auf die Umwelt und die öffentliche Gesundheit. Sie belegen, dass diese Praktiken entscheidend zur Verringerung von Umwelt- und Klimabelastungen durch den Straßenverkehr beitragen. So wird einmal mehr deutlich, dass technischer Fortschritt und konsequente Überwachung Hand in Hand gehen müssen, um unsere Lebensqualität zu schützen und zu verbessern.
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TÜV-Verband: Partikelmessung bei der Abgasuntersuchung zeigt Wirkung
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