Bremen (VBR).
In einer bedeutenden Initiative fordern die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) und der Bundesverband der Träger beruflicher Bildung e.V. (BBB) gemeinsam die Bundesregierung auf, das im Koalitionsvertrag vorgesehene Bundestariftreuegesetz zu realisieren. Diese Forderung richtet sich gegen die Praxis der Lohndumpings und zielt darauf ab, sicherzustellen, dass öffentlich geförderte Aufträge nur an Unternehmen vergeben werden, die sich an Tarifverträge halten. Insbesondere in der beruflichen Weiterbildung kritisieren sie die Vergabepraxis der Bundesagentur für Arbeit (BA), die tendenziell das preisgünstigste Angebot bevorzuge. In Zeiten bedeutender gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Transformationen erscheint diese Herangehensweise kontraproduktiv, denn sie untergräbt die Bedeutung der Qualität in der Weiterbildung.
Thiemo Fojkar, der Vorstandsvorsitzende des BBB, betont die Dringlichkeit, die Weiterbildung als vierte Säule des Bildungssystems zu stärken und alle Möglichkeiten zur Förderung von qualitativ hochwertiger Weiterbildung zu nutzen. Er sieht in einem Bundestariftreuegesetz ein Mittel, die Akzeptanz und Engagement für eine gemeinsame Verantwortung von Weiterbildungsanbietern und öffentlichen Auftraggebern zu fördern. „Ein Bundestariftreuegesetz fokussiert die Vergabepraxis der Bundesagentur für Arbeit auf die Qualität der Angebote und beendet den Preiskampf zu Lasten der Beschäftigten“, erläutert Fojkar.
Sylvia Bühler, Mitglied des Bundesvorstandes von ver.di, spricht ein weiteres drängendes Problem an: die oft prekären Beschäftigungsverhältnisse und die im Vergleich zu anderen Bildungssektoren geringen Löhne in der öffentlich geförderten Weiterbildung. Sie macht deutlich, dass eine gerechte, vergleichbare Vergütung essentiell ist, um die Abwanderung von Fachkräften aus der Branche zu stoppen und neue Talente zu gewinnen. „Nur so werden engagierte Fachkräfte gewonnen und gehalten. Damit sich die Vergabepraxis ändert, braucht es das Bundestariftreuegesetz“, so Bühler.
Die Initiative von ver.di und BBB wirft ein Schlaglicht auf eine zentrale Herausforderung im Bildungsbereich, die nicht nur für die betroffenen Fachkräfte, sondern für die gesamte Gesellschaft von enormer Bedeutung ist. In einer Zeit, in der der Bedarf an qualifizierter Weiterbildung und Umschulung immer größer wird, ist es unerlässlich, dass die Rahmenbedingungen stimmen. Dies beinhaltet faire Löhne und stabile Arbeitsverhältnisse für die Beschäftigten in der Weiterbildungsbranche. Mit der Forderung nach einem Bundestariftreuegesetz bringen ver.di und der BBB eine überfällige Debatte auf den Punkt: Die Qualität der Weiterbildung und die Würdigung der Lehrenden müssen im Zentrum der Bildungspolitik stehen.
Für weitere Informationen und Rückfragen stehen André Pollmann von ver.di unter der Telefonnummer 030 69562010 und Sören Kosanke vom BBB unter der Telefonnummer 030 20454849 zur Verfügung.
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Medien-Info: ver.di und der Bildungsverband BBB fordern die Bundesregierung auf, ein …
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Meldung einfach erklärt
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Leicht zu verstehen: Bundesregierung soll Bundestariftreuegesetz einführen
- Wer fordert das? Die Gewerkschaft ver.di und der Bildungsverband BBB.
- Was wollen sie? Ein Gesetz, das sicherstellt, dass Firmen, die von der Regierung Aufträge bekommen, ihren Mitarbeitern faire Löhne zahlen.
- Warum ist das wichtig? Weil bisher oft die billigsten Angebote gewählt werden, ohne auf die Qualität oder faire Bezahlung zu achten. Das ist schlecht für die Mitarbeiter und die Qualität der Weiterbildung.
- Was ist das Ziel? Bessere Arbeitsbedingungen und faire Löhne für alle, die in der Weiterbildung arbeiten. So bleiben gute Arbeitskräfte erhalten und neue können gewonnen werden.
- Was sagt der BBB dazu? Gute Weiterbildung braucht gut bezahlte Fachkräfte. Ein solches Gesetz würde helfen, die Qualität der Weiterbildung zu sichern.
- Was sagt ver.di? Mitarbeiter in der Weiterbildung verdienen oft viel weniger als Lehrer. Das soll sich ändern. Faire Bezahlung hilft, Fachkräfte in der Branche zu halten.
Häufige Fragen
- Warum gerade jetzt diese Forderung?
- Weil gute Weiterbildung wichtig für die Zukunft und den Wandel in verschiedenen Berufen ist.
- Werden dadurch Weiterbildungen teurer?
- Nicht unbedingt. Es geht darum, Qualität und faire Bezahlung vor billige Angebote zu stellen.
- Was ist ein Tarifvertrag?
- Ein Vertrag, der festlegt, wie viel Arbeitnehmer bezahlt werden und welche Arbeitsbedingungen sie haben.
Kontakt bei Fragen:
- André Pollmann (ver.di): 030 69562010
- Sören Kosanke (BBB): 030 20454849
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