Berlin – Der gestrige Beschluss des deutschen Bundestages zum Krankenhaus-Transparenzgesetz stößt auf heftige Kritik beim Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. (BDPK). Laut BDPK handelt es sich dabei um eine Mogelpackung, die den eigentlichen Zweck, die Verbesserung der Information über die Qualität der Krankenhausbehandlung, verfehlt.
Nur oberflächliche Auskünfte
Das Transparenzgesetz soll den Patienten Informationen über die Strukturdaten der Krankenhäuser liefern, wie die Anzahl der Fachabteilungen, die Einordnung in Krankenhauslevel und Details zum vorgehaltenen Personal. Aus Sicht des BDPK ist dies jedoch unzureichend für eine hilfreiche Patienteninformation. Thomas Bublitz, Hauptgeschäftsführer des BDPK, erklärt: “Das ist eindeutig zu wenig.” Als Beleg für diese Bewertung verweist er auf eine Stellungnahme und Empfehlung der Regierungskommission für eine moderne und bedarfsgerechte Krankenhausversorgung, die heute veröffentlicht wurde. Die Expertengruppe gibt darin klar zu verstehen, dass eine umfassende Qualitätsbeurteilung nicht nur auf Strukturdaten basieren sollte. Vielmehr sollte eine stärkere Patientenorientierung erfolgen und auch Erfahrungen der Patienten mit einbezogen werden. Zudem sollten die Qualitätsergebnisse der Krankenkassen und klinische Register berücksichtigt werden. All diese wichtigen Qualitätsparameter fehlen im aktuellen Transparenzgesetz.
Veröffentlichung des Expertenberichts als Misstrauenssignal
Der Bericht der Expertenkommission wurde erst nach der Verabschiedung des Gesetzes veröffentlicht, was laut Bublitz kein Zufall ist. Offensichtlich wolle Bundesgesundheitsminister Lauterbach um jeden Preis an seiner vorgeschlagenen Einteilung von Krankenhäusern in Versorgungslevel festhalten, obwohl sich die Bundesländer dagegen ausgesprochen haben und auf eine Vereinbarung ohne Krankenhauslevel in der Krankenhausreform bestanden haben. Dieses Vorgehen sollte auch die Bundesländer misstrauisch machen, so Bublitz.
Alternative Informationen werden nicht berücksichtigt
Aus Sicht des BDPK ist es zudem unverständlich, dass der Minister nicht auf Erfahrungen der Weißen Liste der Bertelsmann-Stiftung, der Initiative Qualitätsmedizin (IQM) und Krankenhaus-Navigatoren der Krankenkassen zurückgreift, die auf aktuelle und bürokratiearme Routinedaten setzen. Dies zeige, dass die beabsichtigte Qualitätsinitiative mit dem Transparenzgesetz veraltet sei und eher dazu diene, den Ländern die nicht konsensfähigen Krankenhauslevel überzustülpen, so Bublitz.
Der Bundesverband Deutscher Privatkliniken e.V. vertritt seit über 70 Jahren die Interessen von mehr als 1.300 Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken in privater Trägerschaft. Der deutschlandweit agierende Spitzenverband setzt sich für eine qualitativ hochwertige, innovative und wirtschaftliche Patientenversorgung in Krankenhäusern und Rehabilitationskliniken ein.
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7 Antworten
Was für ein Quatsch! Krankenhaus-Transparenzgesetz ist unnötig, wir brauchen bessere Ärzte!
Totaler Quatsch! Mehr Transparenz schadet nur den Krankenhäusern und treibt die Kosten hoch.
Also ich finde, dass das Transparenzgesetz schon ein guter Schritt ist. Was erwartet ihr denn?
Was ich erwarte? Eine Regierung, die nicht nur Gesetze erlässt, um gut dazustehen, sondern tatsächlich transparent handelt. Das Transparenzgesetz allein reicht nicht aus, um das Vertrauen der Bürger zurückzugewinnen. Es braucht konkrete Taten, keine leeren Versprechen!
Ich denke, dass die Patienten einfach mal ihre eigenen Recherchen machen sollten. #Eigenverantwortung
Ich finde, dass das Krankenhaus-Transparenzgesetz total überflüssig ist. Keiner liest sowieso diese Informationen!
Also ich finde, dass das Krankenhaus-Transparenzgesetz totaler Quatsch ist! Warum sollten wir als Patienten überhaupt informiert werden wollen? Das ist doch nur Zeitverschwendung!