– Neuer Tarifvertrag: Tarifentgelte steigen 3,7% ab Oktober 2024, weitere 3,8% ab März 2025
– Laufzeit des Tarifvertrags beträgt 18 Monate
– Tarifverhandlungen zwischen VGZ (GVP) und DGB-Tarifgemeinschaft erfolgreich abgeschlossen
Neuer Tarifabschluss in der Zeitarbeit: Lohnsteigerungen und 18-monatige Laufzeit
Im dynamischen Sektor der Zeitarbeit, einem wesentlichen Bestandteil des deutschen Arbeitsmarkts, ist ein bedeutender Tarifabschluss erzielt worden. Nach intensiven und langwierigen Verhandlungen haben die arbeitgeberseitige Verhandlungsgemeinschaft Zeitarbeit (VGZ) des Gesamtverbandes der Personaldienstleister e.V. (GVP) und die Tarifgemeinschaft Leiharbeit des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) einen neuen Tarifvertrag vereinbart. Dieser sieht für alle Entgeltgruppen eine Tariflohnerhöhung von 3,7 Prozent ab Oktober 2024 sowie eine weitere Steigerung um 3,8 Prozent ab März 2025 vor. Die Laufzeit des Tarifvertrags beträgt insgesamt 18 Monate.
Sven Kramer, Verhandlungsführer der VGZ, beschreibt die Verhandlungen als intensiv und voll von Herausforderungen, bei denen beide Seiten bis an ihre Grenzen gegangen sind. Der erreichte Kompromiss spiegelt die Balance zwischen den berechtigten Interessen der Beschäftigten und der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Unternehmen wider. Auch Sven Schwuchow, stellvertretender Verhandlungsführer der VGZ, hebt hervor, dass die Einigung wegen der komplexen Rahmenbedingungen und des Verhandlungsstarts unter maximalen Belastungen besonders schwierig war.
Diese neue Entgelthöhe ist ein wichtiger Schritt zur Absicherung der Zeitarbeitskräfte in Zeiten hoher Inflation und spiegelt die bereits geleistete harte Arbeit zur Absicherung der Zeitarbeitskräfte gegen die aktuelle Inflation wider. Die Bedeutung dieses Tarifabschlusses für den Arbeitsmarkt ist groß, da Zeitarbeit essenzielle Flexibilität schafft, gleichzeitig aber faire und attraktive Arbeitsbedingungen gewährleisten muss.
Hintergrund der Verhandlung ist der GVP, der sich im Dezember 2023 aus der Verschmelzung des Bundesarbeitgeberverbandes der Personaldienstleister (BAP) und des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen (iGZ) gebildet hat. Mit über 5.600 Mitgliedsunternehmen verfügt der GVP über langjährige Branchenerfahrung und eine starke Vertretungskraft für zahlreiche Personaldienstleister.
Der Tarifabschluss zeigt, wie wichtig Verhandlungen und Kompromisse in der Arbeitswelt sind. Er unterstreicht die Fähigkeit der Tarifpartner, gemeinsame Lösungen für komplexe Herausforderungen zu finden. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten ist dieser Schritt ein Zeichen, dass Fortschritte möglich sind, wenn alle Beteiligten konstruktiv zusammenarbeiten. In einer Zeit, in der die Weltwirtschaft positive Impulse benötigt, ist dieses Ergebnis ein deutliches Signal von Hoffnung und Vertrauen in die Zukunft der Arbeitswelt.
Tariferhöhung in der Zeitarbeit: Ein Signal für den Wandel in der Arbeitswelt
Zeitarbeit hat sich längst als ein flexibles Instrument im modernen Arbeitsmarkt etabliert – für Unternehmen ebenso wie für Beschäftigte. Sie ermöglicht schnelle Personalressourcen bei Auftragsspitzen und gibt vielen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern die Chance, Fuß in der Arbeitswelt zu fassen oder den Wiedereinstieg zu schaffen. Gleichzeitig stehen Zeitarbeitende häufig vor besonderen Herausforderungen: Unsichere Arbeitsverhältnisse, geringere soziale Absicherung und deutlich weniger Einfluss auf ihre Arbeitsbedingungen als Stammbelegschaften prägen oft ihren Alltag. Durch den neuen Tarifabschluss in der Zeitarbeit wird nun ein deutliches Signal gesetzt, das sowohl die wirtschaftliche Bedeutung als auch die gesellschaftliche Verantwortung dieser Branche reflektiert.
Mit dem Tarifvertrag reagieren die Sozialpartner auf die verschärften Herausforderungen der vergangenen Jahre, die etwa durch den Fachkräftemangel, Digitalisierung und sich wandelnde Arbeitsformen entstanden sind. Neben dem Ziel, Zeitarbeit transparenter und gerechter zu gestalten, eröffnet der Abschluss neue Möglichkeiten für die soziale Absicherung und Zukunftsperspektiven von Zeitarbeitenden. Besonders wichtig ist, dass die Reform nicht nur die unmittelbaren Beschäftigten betrifft, sondern auch einen Hebel für positive Veränderungen im gesamten Arbeitsmarkt darstellt.
Besserer Schutz für Zeitarbeitende
Für die Beschäftigten bringt der neue Tarifvertrag mehrere wichtige Vorteile mit sich:
- Höhere Standards bei Löhnen und Arbeitsbedingungen sorgen für verbesserte Einkommenssicherheit und Planbarkeit.
- Soziale Absicherung wird ausgebaut, um Arbeitnehmerschutz und faire Behandlung zu stärken.
- Die Regelungen bieten langfristig perspektivisch mehr Stabilität und Teilhabe am gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Leben.
- Verbesserte Rahmenbedingungen tragen dazu bei, Zeitarbeit als Sprungbrett zu begreifen, statt als dauerhaften Notnagel.
Wandel der Zeitarbeitsbranche
Auch Unternehmen und die Gesamtwirtschaft spüren die Auswirkungen des Tarifabschlusses:
- Der Abschluss fördert das Image der Zeitarbeit als seriöse und sozial verantwortliche Beschäftigungsform.
- Unternehmen können flexibler und zugleich nachhaltiger agieren, indem sie qualifizierte und motivierte Arbeitskräfte gewinnen.
- Auf regionaler wie gesamtwirtschaftlicher Ebene entstehen Impulse für den Arbeitsmarkt, die dem Fachkräftemangel entgegentreten.
- Die Tarifregelungen stellen einen Schritt dar, der auch von anderen Branchen als Beispiel für mehr soziale Absicherung und gerechtere Arbeitsbedingungen gesehen werden kann.
Der neue Tarifabschluss in der Zeitarbeit steht somit exemplarisch für den aktuellen Trend zu mehr sozialer Absicherung und fairen Arbeitsbedingungen in einer sich wandelnden Arbeitswelt. Er zeigt, wie tarifliche Regelungen dazu beitragen können, auf gesellschaftliche Herausforderungen wie Fachkräftemangel und wirtschaftliche Dynamik adäquat zu reagieren – und dabei Beschäftigte sowie Unternehmen gleichermaßen zu stärken.
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Neuer Tarifabschluss in der Zeitarbeit: Höhere Tarifentgelte für Zeitarbeitskräfte …
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