Bremen (VBR). In einer beispiellosen Eskalation der Arbeitskampfmaßnahmen hat die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) bekanntgegeben, dass sie die Streiks bei der Postbank und der Postbank Filialvertrieb AG am kommenden Wochenende, dem 22. und 23. März 2024, auf alle Filialen, das Businesscenter in Berlin, die Zentrale in Bonn sowie die PB Factoring in Bonn ausweiten wird. Dieser Schritt markiert einen neuen Höhepunkt in den fortlaufenden Tarifverhandlungen und spiegelt die tiefgreifenden Unstimmigkeiten zwischen den Gewerkschaftsmitgliedern und der Deutschen Bank, in die die Postbank einbezogen ist, wider.
Die Kernforderungen von ver.di an die Deutsche Bank für die etwa 12.000 Postbank-Mitarbeiter und die Angestellten in den zugehörigen Gesellschaften beinhalten eine erhebliche Lohnerhöhung von 15,5 Prozent oder mindestens 600 Euro sowie einen Kündigungsschutz bis zum Ende des Jahres 2028. Diese Forderungen stehen in scharfem Kontrast zu dem zuletzt unterbreiteten Angebot der Bank, das eine Lohnerhöhung von 6,4 Prozent ab Juni 2024, mit einem Mindestbetrag von 250 Euro, und weitere 2,0 Prozent ab Juli 2025 für eine Vertragslaufzeit von 29 Monaten einschließt. Zudem soll ein Kündigungsschutz bis Ende 2026 gewährt werden. Jan Duscheck, ver.di-Verhandlungsführer, kritisiert das Angebot der Arbeitgeberseite als “völlig unzureichend” und deutet an, dass es kaum den Erwartungen für einen verhandlungsfähigen Kompromiss entspricht.
Diese Tarifstreitigkeiten finden innerhalb eines größeren gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Kontexts statt, in dem der Wert der Arbeit und die Sicherheit des Arbeitsplatzes zentrale Themen der öffentlichen Diskussion sind. Die Forderungen nach einem besseren Lohn und einem sicheren Arbeitsplatz von Seiten der Postbank-Mitarbeiter reflektieren ein breiteres Bedürfnis nach Anerkennung und Wertschätzung in einem zunehmend unsicheren Marktumfeld. Dies betont, wie wichtig transparente und faire Verhandlungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern sind, nicht nur für die unmittelbar Beteiligten, sondern auch für die Stabilität und das Wachstum der gesamten Branche.
Die Entscheidung von ver.di, die Streiks auszuweiten und eine mögliche Urabstimmung anzukündigen, verdeutlicht die Bereitschaft der Gewerkschaft, die Interessen ihrer Mitglieder auch durch verstärkte Kampfmaßnahmen durchzusetzen. Jan Duscheck erklärt dazu: „Wir werden die Arbeitskampfmaßnahmen daher sukzessive ausweiten und bereiten auch die Urabstimmung vor.“ Er unterstreicht damit die Ernsthaftigkeit und Dringlichkeit der Situation und fordert die Arbeitgeberseite auf, ihr Angebot bis zum nächsten Verhandlungstermin am 16. April deutlich nachzubessern, um eine weitere Eskalation zu verhindern.
Für die Postbank-Mitarbeiter, die Kunden und die gesamte Finanzbranche sind die kommenden Wochen entscheidend. Sie werden zeigen, ob eine Kompromisslösung möglich ist oder ob die bereits fortgeschrittenen Konflikte weiter eskalieren werden. In Zeiten des Wandels und der Unsicherheit wird einmal mehr deutlich, wie wichtig die Rolle von Gewerkschaften bei der Sicherstellung gerechter Arbeitsbedingungen und beim Schutz der Rechte der Arbeitnehmer ist.
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Medien-Info: ver.di weitet bundesweite Streiks aus: Postbank-Beschäftigte streiken am …
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