Berlin (ots) – Neugeschäft bei vdp-Mitgliedsinstituten weiterhin auf niedrigem Niveau, aber mit leicht steigender Tendenz
Die Immobilienfinanzierungsbranche in Deutschland verzeichnet weiterhin ein verhaltenes Neugeschäft, das jedoch langsam an Fahrt gewinnt. Laut einer aktuellen Pressemeldung des Verbands deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. erreichte das Neugeschäft im zweiten Quartal 2023 einen Wert von 28,2 Mrd. Euro. Das entspricht einem Rückgang von 38,2 % im Vergleich zum Vorjahresquartal, aber einer Steigerung um 10,2 % gegenüber dem ersten Quartal dieses Jahres.
Die Talsohle könnte erreicht sein
Jens Tolckmitt, Hauptgeschäftsführer des vdp, sieht in dieser Entwicklung Anzeichen dafür, dass die Talsohle im Immobilienfinanzierungsgeschäft möglicherweise erreicht sein könnte. Er betont jedoch, dass die Markterholung noch Zeit braucht und sich möglicherweise bis 2024 erstrecken wird. Investoren und Privatleute müssen sich erst an das gestiegene Zinsniveau gewöhnen, bevor der Transaktionsmarkt wieder Fahrt aufnimmt.
Entwicklung in unterschiedlichen Assetklassen
Im Bereich der Immobilienfinanzierung zeigt sich eine differenzierte Entwicklung in den verschiedenen Assetklassen. Während das Neugeschäft bei Wohnimmobiliendarlehen um 9,2 % auf 14,8 Mrd. Euro abnahm, legte das Geschäft mit Gewerbeimmobiliendarlehen um 44,1 % auf 13,4 Mrd. Euro zu. Verglichen mit dem Vorjahresquartal sind jedoch Rückgänge von 45,8 % bei Wohnimmobiliendarlehen und 26,8 % bei Gewerbeimmobiliendarlehen zu verzeichnen. Diese Rückgänge waren jedoch erwartet worden, da im ersten Halbjahr 2022 aufgrund steigender Zinsen Vorzieheffekte zu beobachten waren.
Unterschiede bei der Finanzierung von Wohnimmobilien
Bei der Finanzierung von Wohnimmobilien entfiel mehr als die Hälfte der zugesagten Darlehen auf die Finanzierung von Ein- und Zweifamilienhäusern. Die Finanzierung von Eigentumswohnungen und Mehrfamilienhäusern zeigte hingegen Rückgänge. Der Wohnimmobilienmarkt ist weiterhin von Zurückhaltung gekennzeichnet, was auf verschlechterte Finanzierungsbedingungen, unklare Fördersituationen und gestiegene Baukosten zurückzuführen ist.
Positive Signale im Gewerbeimmobiliengeschäft
Im Gewerbeimmobiliengeschäft zeichnet sich im bisherigen Jahresverlauf eine zaghafte positive Entwicklung ab. Das Neugeschäft nahm im zweiten Quartal zu, insbesondere bei Bürogebäuden. Auch gestiegene Renditen und Mieten bei Gewerbeimmobilien geben Anlass zur Hoffnung auf eine Erholung des Marktes.
Leichtes Wachstum des Bestands an Immobilienkrediten
Trotz des verhaltenen Neugeschäfts konnte der Bestand an ausgereichten Immobilienkrediten bei den vdp-Mitgliedsinstituten im zweiten Quartal 2023 leicht auf 1.005,1 Mrd. Euro ansteigen. Dies entspricht einer Zunahme von 1,8 % im Vorjahresvergleich.
Pressekontakt:
Carsten Dickhut
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Über den vdp:
Der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e.V. ist die Interessenvertretung der deutschen Pfandbriefbanken. Die Mitgliedsinstitute des vdp sind auf nationalen und internationalen Finanzmärkten aktiv und spielen eine bedeutende Rolle bei der Immobilienfinanzierung in Deutschland.
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