Lebensmittelrettung fordert entschlossenes Vorgehen gegen Verschwendung

Vereins- und Verbandsnachrichten vom 28.06.2023
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Berlin (ots) – Neue Ziele zur Reduzierung der Lebensmittelverschwendung zwischen dem Landwirtschaftsministerium und Lebensmittelhändlern werden von der Deutschen Umwelthilfe e.V. als unzureichend betrachtet. Die freiwillige Zielvereinbarung zwischen dem Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) und 14 Unternehmen des Groß- und Einzelhandels sieht vor, die Verschwendung von Lebensmitteln bis 2025 um 30 Prozent und bis 2030 um 50 Prozent im Vergleich zu einem selbstgewählten Basisjahr zu reduzieren. Das Bündnis Lebensmittelrettung begrüßt zwar die Zielvorgaben, beurteilt aber die fehlende rechtliche Verbindlichkeit als Manko. Das Bündnis fordert verbindliche Maßnahmen entlang der gesamten Lieferkette, da freiwillige Vereinbarungen nicht ausreichen, um notwendige Veränderungen herbeizuführen. Zudem soll eine umfangreiche Berichterstattung der Unternehmen für mehr Transparenz sorgen.

Die Vorgaben der Zielvereinbarung greifen zu kurz, da sie keine Sanktionsmöglichkeiten beinhalten und die vorgelagerte Lieferkette des Handels, also die Lebensmittelproduktion und -verarbeitung, nicht beachten. Dadurch kann der Handel weiterhin die Verantwortung für die von ihm verursachte Lebensmittelverschwendung auf andere Akteure der Lieferkette abwälzen.

Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer der Deutschen Umwelthilfe, kritisiert die Vereinbarung scharf und fordert verbindliche Vorgaben für die gesamte Lieferkette: “Anstatt die vorgelagerte Lieferkette des Handels in den Blick zu nehmen, bleiben Produktion und Verarbeitung komplett ohne Reduktionsvorgaben. Der Handel kann also weiterhin seine Vormachtstellung ausnutzen, um die von ihm verursachte Lebensmittelverschwendung durch Handelsstandards auf den Rest der Lieferkette zu verlagern.”

Auch Frank Bowinkelmann, Vorsitzender von foodsharing, äußert Kritik an der Zielvereinbarung. Er bemängelt, dass Lebensmittelrettungs-Organisationen wie foodsharing oder die Tafeln nicht in die Verhandlungen einbezogen wurden: “Sie müssen schließlich die überproduzierten Lebensmittel retten und verteilen. Aber weder der Handel noch die Regierung haben gefragt, wie das praktisch umgesetzt und finanziert werden kann.”

Elisa Kollenda, Referentin Nachhaltige Ernährung und ökologischer Fußabdruck beim WWF Deutschland, betont, dass die Vereinbarung zwar begrüßenswert ist, aber wenig Verbindlichkeit aufweist. Sie fordert eine öffentlich einsehbare Berichtspflicht pro Unternehmen, wie es bereits in Österreich der Fall ist, um die gesamte Abfallmenge entlang der Lieferkette transparent zu machen und zu reduzieren.

Die Deutsche Umwelthilfe verwies darauf, dass das Dialogforum Groß- und Einzelhandel, das als letztes der fünf Dialogforen zum Thema Lebensmittelverschwendung abschließt, bedauerlicherweise keine Vereinbarung erreicht hat. Bereits Anfang 2019 hat sich die Bundesregierung mit der “Nationalen Strategie gegen Lebensmittelverschwendung” zur Halbierung der Lebensmittelverschwendung bis 2030 im Handel verpflichtet. Die Zielvereinbarung mit dem Handel stellt den ersten politischen Schritt zur Umsetzung dieses Ziels dar.

Weltweit werden laut den Vereinten Nationen über ein Drittel aller Lebensmittel verschwendet oder gehen verloren. In Deutschland sind es laut WWF jährlich mindestens 18 Millionen Tonnen. Diese Verschwendung hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt, da wertvolle Ressourcen wie Wasser, Boden und Energie für Anbau und Verarbeitung der Lebensmittel vergeudet werden. Zudem ist die Lebensmittelverschwendung für 10 Prozent aller globalen Treibhausgasemissionen verantwortlich. Die Vereinten Nationen schätzen, dass von den verschwendeten Lebensmitteln 2 Milliarden Menschen ernährt werden könnten. Mit jedem weggeworfenen Lebensmittel geht zudem bares Geld verloren.

Das Bündnis Lebensmittelrettung setzt sich aus Initiativen, Organisationen, Vereinen und Unternehmen zusammen, die das Ziel haben, die Lebensmittelverschwendung entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu reduzieren. Das Bündnis fordert verbindliche Reduktionsziele für alle Branchen, Rechtssicherheit für Lebensmittelrettung, klare Hierarchien zur Vermeidung von Verschwendung und den Verzicht auf verschwenderische Handelspraktiken. Zu den Mitgliedern des Bündnisses gehören unter anderem die Deutsche Umwelthilfe, foodsharing, SIRPLUS und der WWF.

Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer DUH
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Stefan Kreutzberger, Vorstand foodsharing e.V.
0170 9037410, stefank@foodsharing.de

Wiebke Elbe, Pressereferentin WWF Deutschland
0151 18854950, wiebke.elbe@wwf.de

DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
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Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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