Bremen (VBR). Das geplante Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz (GVSG), das Verbesserungen in der lokalen Versorgung und beim Zugang zu Präventionsleistungen versprach, erreicht nach Einschätzung der Kassenzahnärztlichen Bundesvereinigung (KZBV) nicht seine Ziele. Dies wirft Fragen über die Zukunft der zahnmedizinischen Versorgung in Deutschland auf.
Entgegen den wiederholten Versprechen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach enthält der aktuelle Gesetzentwurf keine Bestimmungen zur Regulierung von Medizinischen Versorgungszentren, die durch externe Investoren finanziert werden – die sogenannten investorenbetriebenen Medizinischen Versorgungszentren (iMVZ). Die KZBV-Angaben offenbaren, dass diese Einrichtungen hauptsächlich in städtischen Gebieten auftauchen – etwa 79 Prozent von ihnen – und kaum in ländlichen, strukturschwachen Regionen zu finden sind. Weiterhin belegt die Statistik, dass gegenwärtig fast ein Drittel aller MVZ unter der Kontrolle externer Investoren steht, eine Entwicklung, die potenzielle Risiken für die Patientenversorgung mit sich bringt.
Martin Hendges, der Vorsitzende des Vorstandes der KZBV, bringt es auf den Punkt: “Mit dem Referentenentwurf des GVSG bleiben dringende versorgungspolitische Probleme weiterhin ungelöst – mit erheblichen Gefahren für die Patientenversorgung.”
Ein weiterer bedeutsamer Aspekt des aktuellen Entwurfs ist die fehlende Bereitstellung finanzieller Ressourcen für zwingend erforderliche präventive zahnmedizinische Leistungen. Die daraus resultierenden Auswirkungen auf die Volkskrankheit Parodontitis, von der rund 30 Millionen Menschen betroffen sind, sind besorgniserregend. Ohne angemessene Präventionsmaßnahmen sind die mit einer unbehandelten Parodontitis verbundenen Folgekosten immens und laufen den Bemühungen zur Kostendämpfung im Gesundheitswesen zuwider.
Die Herausforderungen und Risiken, die dieses Gesetz in seiner derzeitigen Fassung birgt, werfen ein Schlaglicht auf die Notwendigkeit einer umfassenden und wohlüberlegten Reform, die sowohl die Interessen der Patientinnen und Patienten als auch das langfristige Wohl des Gesundheitssystems in den Mittelpunkt stellt. Die Meinungen und Forderungen von Experten und Betroffenen, wie sie von der KZBV vorgebracht werden, sind dabei entscheidende Impulse, die in den politischen Diskussionsprozess eingebracht und ernst genommen werden sollten.
In dieser kritischen Phase der Gesundheitspolitik bleibt die Hoffnung, dass konstruktive Lösungen gefunden werden können, die eine hochwertige und flächendeckende zahnärztliche Versorgung für alle Bürgerinnen und Bürger Deutschlands gewährleistet, einschließlich derer in ländlichen und strukturschwachen Regionen. Die nächsten Schritte in der Gesetzgebung werden zeigen, inwiefern diese Hoffnungen realisiert werden können.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz wird seinem Namen nicht gerecht / KZBV warnt …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.