Bremen (VBR). Das Bundesministerium für Gesundheit (BMG) sieht sich mit Kritik seitens des Bündnisses für ein inklusives Gesundheitswesen konfrontiert. H.- Günter Heiden vom NETZWERK ARTIKEL 3 äußert sich sowohl inhaltlich als auch prozessual kritisch zum bisherigen Vorgehen des Ministeriums. Insbesondere bemängelt er die fehlende menschenrechtliche Fundierung des Ansatzes sowie das Fehlen des wichtigen Bereichs der Aus-, Fort- und Weiterbildung in den vorgegebenen Handlungsfeldern des BMG.
Als Reaktion hierauf hat das Bündnis einen eigenen Aktionsplan erstellt, dessen Hauptziel die Herstellung umfassender Barrierefreiheit bei allen Einrichtungen im Gesundheitswesen ist. Dies betrifft den Zugang zu den Einrichtungen sowie die Bereiche Information und Kommunikation. Für die Umsetzung dieser Maßnahmen sind ausreichende Ressourcen von großer Bedeutung. Das Bündnis legt außerdem großen Wert darauf, dass es keine neuen Spezialstationen für behinderte Menschen in Krankenhäusern geben sollte. Stattdessen sollte der Ausbau von inklusiven Lösungen innerhalb der Regelversorgung angestrebt werden.
Ein besonderes Merkmal des ersten Maßnahmenpakets ist die Auflistung von gesetzgeberischen Sofortmaßnahmen, die bis zum Ende der Legislaturperiode 2025 umgesetzt werden müssen und nicht auf die lange Bank geschoben werden dürfen. Dazu gehört beispielsweise die Änderung des Intensivpflege- und Rehabilitationsstärkungsgesetzes sowie die Regelung zur Assistenz behinderter Menschen im Krankenhaus. Weitere Vorschläge können bis zum 12. Januar 2024 auf einem barrierefreien Formblatt beim Bündnis eingereicht werden.
Neben dem Paritätischen Gesamtverband arbeiten im Bündnis inklusives Gesundheitswesen verschiedene Organisationen zusammen, darunter Abilitywatch e.V. / Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e. V., Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland – ISL e.V., Kellerkinder e.V., LEBENSNERV – Stiftung zur Förderung der psychosomatischen MS-Forschung, LIGA Selbstvertretung – DPO Deutschland, NETZWERK ARTIKEL 3 – Verein für Menschenrechte und Gleichstellung Behinderter e.V. und Weibernetz e.V. – Bundesnetzwerk von Frauen, Lesben und Mädchen mit Beeinträchtigung.
Die Kritik des Bündnisses für ein inklusives Gesundheitswesen zeigt, dass es in dem bisherigen Vorgehen des BMG Defizite sieht und einen eigenen Aktionsplan erstellt hat, um das Gesundheitswesen für Menschen mit Behinderungen besser zugänglich zu machen. Die Forderungen des Bündnisses nach umfassender Barrierefreiheit und inklusiven Lösungen in der Regelversorgung sind von großer Bedeutung, um eine diskriminierungsfreie Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Es bleibt abzuwarten, wie das BMG auf die Kritik reagiert und ob die Forderungen des Bündnisses umgesetzt werden. Es ist wichtig, dass die Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen in den Handlungen und Entscheidungen im Gesundheitswesen angemessen berücksichtigt werden, um eine gleichberechtigte Teilhabe für alle zu ermöglichen.
Quelle: Pressemeldung des Bündnisses für ein inklusives Gesundheitswesen
Quelle: Bündnis inklusives Gesundheitswesen legt Aktionsplan vor – Der Paritätische
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4 Antworten
Endlich! Barrierefreie Versorgung ist ein Grundrecht für alle. Danke für diesen Aktionsplan!
Na endlich! Barrierefreie Versorgung für alle? Das hätte schon längst passieren sollen!
Na endlich! Barrierefreie Versorgung für alle? Das hätte schon längst passieren sollen!
Wow, dieser Aktionsplan für barrierefreie Versorgung ist ein großer Schritt in die richtige Richtung! Endlich wird Inklusion im Gesundheitswesen ernst genommen. Super Sache!