BTU Cottbus-Senftenberg erhält Auszeichnung „Hochschulperle des Jahres 2023“ für innovativen Lehramtsstudiengang
Die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU) wurde für ihren praxisintegrierenden Studiengang „Lehramt Primarstufe“ mit der Auszeichnung „Hochschulperle des Jahres 2023“ des Stifterverbandes für die Deutsche Wissenschaft geehrt. Das Projekt setzte sich in einem Publikums-Voting durch, bei dem von insgesamt 2.933 abgegebenen Stimmen rund 25 Prozent auf den Sieger entfielen. Das innovative Konzept, das das theoretische Studium mit integrativen Praxiswochen verknüpft und die beteiligten Disziplinen eng zusammenarbeiten lässt, konnte im Rahmen eines 24-stündigen SMS-Votings sogar 24,82 Prozent der Stimmen für sich gewinnen. Insgesamt standen zwölf Hochschulperlen aus dem Jahr 2023 zur Wahl.
Der praxisintegrierende Studiengang verfolgt das Ziel, dem aktuellen Lehrermangel aktiv entgegenzuwirken. Schon im Bachelorstudium werden den Studierenden das notwendige theoretische und pädagogische Wissen vermittelt, während sie in praktischen Lernwerkstätten an der Universität arbeiten. Die schulpraktischen Studien bilden eine integrative Komponente des gesamten Studiums und ermöglichen den Studierenden einen unmittelbaren Einblick in die schulischen Handlungsfelder. Ab dem Wintersemester 2026/27 soll zudem im Masterstudium erstmals ein dualer Studiengang angeboten werden.
Die Jury des Stifterverbandes lobte das Konzept des Studiengangs als „zeitgemäß und beispielhaft“ für mutige Ansätze in der Lehrkräftebildung. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld in Höhe von 3.000 Euro verbunden. Weitere Informationen zum Siegerprojekt finden sich unter https://www.b-tu.de/lehramt-primarstufe-bed.
Neue Wege in der Lehrkräfteausbildung: Schlüssel für die Zukunft des Bildungssystems
Die Lehrkräfteausbildung steht in Deutschland vor großen Herausforderungen. Angesichts eines anhaltenden Lehrermangels reicht der klassische Weg des Referendariats oft nicht mehr aus, um den Bedarf an gut vorbereiteten Pädagog:innen zu decken. Gleichzeitig zeigen sich Defizite in der Praxisnähe vieler Ausbildungsmodelle. Eine stärkere Praxisintegration ist daher entscheidend, um zukünftige Lehrkräfte besser auf den komplexen Schulalltag vorzubereiten und dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.
Lehrermangel als Herausforderung
Der bundesweite Lehrermangel betont die Notwendigkeit innovativer Konzepte in der Ausbildung. Nicht nur quantitative Engpässe sind problematisch, sondern auch qualitative Aspekte: Junge Lehrkräfte benötigen frühzeitig praktische Erfahrung, um die Anforderungen der modernen Schule erfolgreich meistern zu können. Die herkömmlichen Ausbildungspfade stoßen hier oft an Grenzen, weil sie theoretische Inhalte und Praxis zu wenig verzahnen.
Praxisnähe und Innovation in der Hochschullandschaft
Innovative Studiengänge, insbesondere in Form von praxisintegrierenden Modellen, liefern einen vielversprechenden Ansatz, diese Lücke zu schließen. Im Unterschied zu klassischen Ausbildungswegen, die Theorie und Praxis zeitlich getrennt organisieren, ermöglichen duale oder praxisorientierte Studiengänge eine frühzeitige und kontinuierliche Verzahnung von Theorie und schulischer Praxis. Dies steigert nicht nur die Attraktivität der Lehramtsausbildung, sondern auch die Qualität der künftigen Lehrkräfte.
Besonders gefördert wird die Innovationsförderung im Bereich der Hochschullandschaft, um diese Veränderungen institutionell zu verankern. Dabei entstehen beispielsweise:
- duale Studiengänge mit integriertem Schulpraktikum
- Kooperationen zwischen Hochschulen und Schulen zur gemeinsamen Entwicklung innovativer Curricula
- verstärkte Einbindung digitaler und praxisorientierter Lehrformate
Solche Ansätze tragen dazu bei, den Herausforderungen des Lehrermangels und der fehlenden Praxisorientierung wirksam zu begegnen und das Bildungssystem langfristig zu stärken.
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Stifterverband: Hochschulperle des Jahres 2023 geht nach Brandenburg
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