Bremen (VBR). Hinkley Point C: Teure Überraschung zu Weihnachten
Berlin, 21.12.2023: Das im Bau befindliche britische Atomkraftwerk Hinkley Point C entpuppt sich immer mehr als Kostenfalle. Nach massiv gestiegenen Baukosten wird nun deutlich, dass auch die Kosten für den erzeugten Strom deutlich höher liegen als ursprünglich angenommen.
Die Präsidentin des Bundesverbands Erneuerbare Energie e.V. (BEE), Dr. Simone Peter, äußerte sich besorgt zu dieser Entwicklung: “Atomenergie demontiert sich weiter selbst und wird dabei zu einem teuren Albtraum für Verbraucherinnen und Verbraucher, Staaten und Unternehmen.”
Die Kosten für den Bau des neuen Kernkraftwerks haben sich von 21 Milliarden auf rund 38 Milliarden fast verdoppelt. Doch das ist noch nicht alles. Das Kraftwerk wird auch sehr teuren Strom produzieren. Das „Internationale Wirtschaftsforum Regenerative Energien“ schätzt die Kosten für den erzeugten Strom auf deutlich über 15 Cent pro Kilowattstunde. Damit würde Hinkley Point C die Strompreise in Großbritannien über Jahrzehnte nach oben treiben, sollte es überhaupt irgendwann mal ans Netz gehen.
Diese Kostenexplosion hat bereits dazu geführt, dass sich Investoren aus dem Projekt zurückziehen. Auch in Frankreich wurden die Haushalte mit steigenden Kosten konfrontiert, aufgrund des maroden Kraftwerksparks, dessen Mehrkosten der französische Staat nicht mehr tragen kann. Und das alles, ohne die hohen Entsorgungskosten für radioaktiven Abfall zu berücksichtigen.
Im Vergleich dazu liegt der Preis für Wind- und Solarenergie größtenteils deutlich unter zehn Cent pro Kilowattstunde. In Deutschland wurden an den Vorweihnachtstagen sogar wieder nahe und unter null Cent je Kilowattstunde erreicht, dank des starken Windes. Diese Zeiten, in denen erneuerbare Energien besonders günstig produzieren, werden perspektivisch noch zunehmen.
Der Atomausstieg in Deutschland war nicht nur aus Sicherheits- und Energiewirtschaftsgründen, sondern auch aus finanziellen Gründen die richtige Entscheidung. Kraftwerke mit mehreren tausend Volllaststunden passen nicht mehr zu einem erneuerbaren Stromsystem. Jetzt geht es darum, in Europa das gesamte Stromsystem auf die Bedürfnisse der erneuerbaren Energien auszurichten und Atomkraft nicht länger zu fördern.
Die informationen stammen von einer Pressemeldung des Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE).
Kontext:
Die steigenden Kosten und die potenziellen Risiken des britischen Atomkraftwerks Hinkley Point C werfen ein Schlaglicht auf die Probleme der Atomenergie. Dieser Fall zeigt, dass Atomkraft nicht nur teuer, sondern auch finanziell riskant ist. Er unterstreicht die Vorteile erneuerbarer Energien wie Wind und Sonne, die nicht nur kostengünstiger, sondern auch sicherer und umweltfreundlicher sind. Die Entscheidung für den Ausstieg aus der Atomenergie in Deutschland war daher ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Jetzt ist es an der Zeit, auf erneuerbare Energien zu setzen und langfristige Strategien zu entwickeln, um die Stromversorgung auf erneuerbare Energien umzustellen. Nur so können wir eine sichere und nachhaltige Energiezukunft erreichen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Hinkley Point C: Teure Überraschung zu Weihnachten
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.