Hessens Chemieindustrie vor Herausforderungen: Keine Besserung in Sicht

Pressemeldung:Hessens Chemieindustrie vor Herausforderungen: Keine Besserung in Sicht
Die chemisch-pharmazeutische Industrie Hessens durchlebt eine herausfordernde Phase: Während eine aktuelle Umfrage des Arbeitgeberverbandes HessenChemie deutlich macht, dass die Mehrheit der Unternehmen mit ihrer Geschäftslage unzufrieden ist, stößt die energieintensive Chemiebranche aufgrund hoher Produktionskosten und schwacher Nachfrage an ihre Grenzen. Trotz dieser Widrigkeiten zeigt sich die pharmazeutische Sparte resilient, doch der Weg zur Erholung scheint noch weit. Im Angesicht einer angespannten wirtschaftlichen Zukunft setzen hessische Chemieunternehmen und -verbände auf politische Unterstützung, fordern dringende Reformen und eine Fokussierung auf Forschung und Entwicklung. Lesen Sie weiter, um zu erfahren, wie eine Industrie im Umbruch sich für bessere Zeiten rüstet und welche Maßnahmen sie von der Politik erwartet.

Bremen (VBR). In Hessen zeichnet sich ein düsteres Bild für die Chemie- und Pharmabranche. Eine aktuelle Umfrage des Arbeitgeberverbandes HessenChemie offenbart, dass die Mehrheit der Unternehmen in dieser Schlüsselindustrie mit ihrer gegenwärtigen Geschäftslage unzufrieden ist und wenig Hoffnung auf Besserung im Jahr 2024 hat. Besonders hart getroffen hat es die Chemieindustrie, deren Produktion im Vorjahr um dramatische 7,9 Prozent gesunken ist, was zu einem Umsatzrückgang von 8,1 Prozent führte. Noch deutlicher wird die Krise beim Blick auf die klassische Chemie, die einen Produktionsrückgang von circa 16 Prozent zu verkraften hatte. Oliver Coenenberg, der Vorstandsvorsitzende von Sanofi-Aventis Deutschland GmbH und des Arbeitgeberverbandes, zeichnet ein düsteres Bild der letzten zwei Jahre mit einem Produktionsrückgang von nahezu 26 Prozent.

Diese Zahlen spiegeln die zahlreichen Herausforderungen wider, mit denen die Branche konfrontiert ist. Einerseits leidet sie unter strukturell höheren – und Rohstoffkosten, die die Produktionskosten in die Höhe treiben und die internationale Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen. Andererseits bleibt die Nachfrage nach chemischen Erzeugnissen schwach, was zusätzlich Druck auf die Unternehmen ausübt.

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Die pharmazeutische Sparte zeigt sich zwar widerstandsfähiger, jedoch schwächt sich auch hier die Dynamik ab. Trotz eines Umsatzwachstums von 8,9 Prozent im Jahr 2023, getragen vor allem durch internationale Geschäfte, ist der Mengenzuwachs praktisch zum Stillstand gekommen. Coenenberg prognostiziert für das laufende Jahr lediglich eine Seitwärtsbewegung.

Die wirtschaftliche Situation wird von den Unternehmen als kritisch eingestuft. 58 Prozent der Mitgliedsunternehmen des Arbeitgeberverbandes bewerten ihre Geschäftslage als kaum befriedigend oder schlecht. Viele rechnen mit einer weiteren Verschlechterung ihrer Ertragssituation und planen, ihre Investitionen in Deutschland zurückzufahren. Dennoch zeigen sich die Unternehmen engagiert, indem sie die Beschäftigungszahlen stabil halten und das höchste Ausbildungsangebot seit zwei Jahrzehnten bereitstellen.

Anlässlich der bevorstehenden Chemie-Tarifrunde stellen die Forderungen der Gewerkschaften nach Lohnerhöhungen von 6 bis 7 Prozent die Unternehmen vor weitere Herausforderungen. Coenenberg verweist auf die Notwendigkeit eines krisengerechten Tarifabschlusses, um Beschäftigung und Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.

Die Chemieverbände richten dringende Forderungen an die auf Bundes- und Landesebene, um die konjunkturellen und strukturellen Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehört die schnelle Verabschiedung des Wachstumschancengesetzes, eine stärkere Förderung von und Entwicklung, ein verstärkter Einsatz für neue Investitionen und Ansiedlungen sowie der Abbau von und Überegulierung. Zudem wird die Bedeutung einer wettbewerbsfähigen Energieversorgung betont, um die Energiepreise, die derzeit ein dominierendes Thema der Branche sind, in den Griff zu bekommen.

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Diese Forderungen unterstreichen die dringende Notwendigkeit, Rahmenbedingungen zu schaffen, die Entbürokratisierung, Unternehmertum und Leistungsbereitschaft fördern und den hessischen Industriestandort attraktiv halten. Die Chemie- und Pharmaindustrie in Hessen steht somit vor einer Reihe von Herausforderungen, deren Bewältigung entscheidend für die der Branche und ihrer Beschäftigten sein wird.


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Frühjahrspressegespräch der Chemieverbände Hessen / Chemie in der Krise: Lage …

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