Pakt gegen Lebensmittelverschwendung: Bundeslandwirtschaftsministerium und Lebensmittelhandelsunternehmen schließen wegweisende Vereinbarung
Berlin, den 27.06.2023 – 16:16
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL), 14 Unternehmen aus dem Lebensmittelhandel und der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) haben heute in Berlin einen wegweisenden Pakt gegen Lebensmittelverschwendung geschlossen. Mit dieser bahnbrechenden Übereinkunft setzen sie ein klares Zeichen für den Kampf gegen die Verschwendung von Lebensmitteln und verpflichten sich, nachhaltige Strategien im Groß- und Einzelhandel umzusetzen.
Ein Meilenstein im Einsatz für die Senkung von Lebensmittelverlusten
Mit dem Pakt gegen Lebensmittelverschwendung werden die Unternehmen konkrete Maßnahmen ergreifen, um Lebensmittelabfälle zu reduzieren und den Zielen der Agenda 2030 der Vereinten Nationen gerecht zu werden. Dabei ist der Pakt kein Selbstzweck, sondern ein wichtiger Schritt zur Erfüllung einer zentralen Forderung des Koalitionsvertrags.
Um den Zielen des Pakts gerecht zu werden, gehen die beteiligten Unternehmen eine Reihe von verbindlichen Verpflichtungen ein. Diese beinhalten unter anderem die Vereinbarung zur Weitergabe von noch verzehrfähigen Lebensmitteln an gemeinnützige Organisationen für mindestens 90 Prozent ihrer Geschäftsstandorte. Zudem werden die Unternehmen mindestens acht Wahlpflichtmaßnahmen pro Kalenderjahr umsetzen, um die Lebensmittelverschwendung effektiv zu bekämpfen.
Die Wirksamkeit der Maßnahmen wird durch das renommierte Thünen-Institut kontrolliert. Gemeinsam mit der staatlichen Forschungseinrichtung haben die beteiligten Handelsunternehmen eine Methode zur Erfassung von Lebensmittelabfällen entwickelt, die bei der Datenerhebung eingesetzt wird.
Lebensmittelspenden erleichtern und soziale Empfängerorganisationen stärken
Ein zentrales Element des Pakts gegen Lebensmittelverschwendung ist der Ausbau der Zusammenarbeit mit sozialen Einrichtungen. Die im Bündnis engagierten Lebensmittelhandelsunternehmen spenden bereits jährlich schätzungsweise 74.000 Tonnen Lebensmittel. Doch um noch mehr Menschen helfen zu können, bedarf es politischer Unterstützung.
Franz-Martin Rausch, Geschäftsführer des BVLH, betont die Notwendigkeit einer Überprüfung gesetzlicher Regelungen, die Lebensmittelabfälle begünstigen oder die Vermeidung erschweren. Insbesondere technisch bedingte Füllmengenabweichungen führen dazu, dass Produkte als fehlerhaft gekennzeichnet werden, obwohl sie völlig unbedenklich und verzehrfähig sind. Der Handelsverband schlägt vor, in den Lebensmittel- und Kennzeichnungsvorschriften Ausnahmegenehmigungen zur Weitergabe von Lebensmitteln mit Kennzeichnungsfehlern vorzusehen.
Höhere Unterstützung für soziale Spendenempfängerorganisationen gefordert
Der BVLH appelliert zudem an die Bundesregierung, die finanzielle Förderung sozialer Spendenempfängerorganisationen auszubauen. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen die Tafeln durch die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine an ihre Grenzen gebracht wurden, ist eine stärkere Unterstützung dringend nötig. Hierbei könnten Investitionen in die logistische und digitale Infrastruktur der Organisationen eine entscheidende Rolle spielen.
Die Zusammenarbeit wird fortgesetzt
Mit dem Abschluss des Pakts gegen Lebensmittelverschwendung haben das Bundeslandwirtschaftsministerium und der Handel beschlossen, den Austausch in jährlichem Rhythmus fortzusetzen. Dieser konstruktive Dialog soll dazu beitragen, die Wertschätzung für Lebensmittel und die Ressourcen, die zu ihrer Herstellung benötigt werden, weiter zu steigern.
Über den Handelsverband Lebensmittel
Der Handelsverband Lebensmittel (BVLH) ist der Fachverband im Handelsverband Deutschland (HDE) für lebensmittelspezifische Themen. Der BVLH unterstützt seine Mitglieder bei der Umsetzung von Lebensmittel- und lebensmittelrechtlichen Vorschriften und vertritt ihre Interessen gegenüber Politik, Behörden und der Öffentlichkeit. Als Mitveranstalter der Weltleitmesse für Lebensmittel und Getränke ANUGA gehört der BVLH zu den führenden Organisationen der Branche.
Kontakt:
Christian Böttcher
Pressesprecher Handelsverband Lebensmittel (BVLH)
Telefon: 030 / 72 62 50-86
Mobil: 0172 / 28 98 496
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