Gewalt gegen Einsatzkräfte: Feuerwehrverband fordert härtere juristische Maßnahmen nach Angriffen auf Feuerwehr

Bei den Silvesterangriffen in Laatzen, Bremerhaven, Hannover, Frankfurt und Solingen wurden Feuerwehrleute mit Steinen, Pyrotechnik und Eisenstangen attackiert und teils verletzt. DFV-Präsident Karl-Heinz Banse fordert daher, Verfahren nicht wegen angeblich „mangelnden öffentlichen Interesses“ einzustellen, sondern die juristischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen. Gewalt gegen Einsatzkräfte dürfe nicht als Kavaliersdelikt abgetan werden.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Gewalt gegen Feuerwehrkräfte: Dringender Ruf nach konsequenten juristischen Reaktionen

Trotz umfangreicher Schutzkonzepte kam es in der Silvesternacht zu alarmierenden Angriffen auf Feuerwehrangehörige, bei denen einige sogar verletzt wurden. „Die Schutzkonzepte haben vielerorts Schlimmeres verhindert. Dennoch wurden Feuerwehrmänner und -frauen angegriffen und zum Teil verletzt. Dieses Verhalten darf nicht toleriert werden.“ Diese Worte von Karl-Heinz Banse, Präsident des Deutschen Feuerwehrverbands (DFV), verdeutlichen die Schwere der Situation und die Dringlichkeit harscher juristischer Maßnahmen. Banse fordert deshalb, dass die juristischen Möglichkeiten bei einer Verurteilung voll ausgeschöpft werden. Verfahren dürfen nicht wegen angeblich ‚mangelndem öffentlichen Interesse‘ eingestellt werden. Er erwartet von der deutschen Justiz ein entschiedenes Vorgehen gegen die Täter.

Die Angriffe in verschiedenen Städten zeigen ein besorgniserregendes Bild der Gewalt gegen Einsatzkräfte. In Laatzen (Niedersachsen) etwa bewarfen rund 40 Personen ein Löschfahrzeug der Freiwilligen Feuerwehr mit Steinen und Eisenstangen, was den Einsatz unmöglich machte und Sachschäden verursachte. Auch in Bremerhaven (Bremen) wurden Feuerwehrleute während eines Brandeinsatzes mit Pyrotechnik beschossen, was zu zwei Verletzten führte. Ähnliches ereignete sich in Hannover (Niedersachsen), wo Feuerwehrkräfte bei einem Papiercontainerbrand mit Feuerwerkskörpern attackiert wurden und ein Mitglied verletzt wurde. Die Vorfälle in Frankfurt am Main (Hessen) und Solingen (Nordrhein-Westfalen) unterstreichen die Gefährdung weiter: In Frankfurt wurden Feuerwehrmänner mit Steinen und Feuerwerkskörpern attackiert, zwei von ihnen wurden verletzt. In Solingen trafen Böller, Raketen, Flaschen und Steine die Feuerwehrkräfte sofort nach ihrem Eintreffen.

Der Deutsche Feuerwehrverband hat kurz vor Jahreswechsel die Ergebnisse einer Umfrage unter ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen veröffentlicht, die alarmierende Zahlen vorlegt: Knapp die Hälfte der Teilnehmer wurden in den letzten zwei Jahren im Einsatz beleidigt, bedroht oder sogar körperlich angegriffen. Diese Zahlen unterstreichen die Notwendigkeit eines verstärkten Schutzes der Einsatzkräfte und gezielter Maßnahmen. Der DFV betont zugleich, dass viele Feuerwehren Aufklärungsarbeit leisten, um ihre professionelle und engagierte Arbeit in der Öffentlichkeit bekannter zu machen und zu zeigen, dass hinter der Schutzausrüstung ganz normale Menschen stecken. Banse hebt hervor: „Es ist wichtig, dass die Einsatzkräfte immer gesund von ihren Einsätzen zurückkehren.“

Der Verband setzt sich entschieden dafür ein, dass Gewalt gegen Feuerwehrleute nicht als Kavaliersdelikt gilt, sondern als schwere Straftat mit entsprechenden juristischen Konsequenzen behandelt wird. Diese Haltung spiegelt das unmissverständliche Signal wider: Gewalt gegen Einsatzkräfte darf keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.

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Gewalt gegen Einsatzkräfte: Eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung

Die zunehmenden Übergriffe auf Feuerwehrleute und andere Einsatzkräfte sind kein isoliertes Phänomen, sondern spiegeln tiefere gesellschaftliche Spannungen wider. Hinter diesen Gewalttaten stehen oft Vertrauensverluste zwischen Bürgerinnen und Bürgern und den Institutionen, die für Sicherheit und Hilfe sorgen. Diese Entwicklung hat weitreichende Folgen für das gesellschaftliche Miteinander und stellt nicht nur die direkt Betroffenen vor enorme Belastungen.

Vertrauensverlust und gesellschaftliche Folgen

Die Bedrohung von Einsatzkräften wirkt sich über den persön­lichen Schaden hinaus auf das gesamte gesellschaftliche Gefüge aus. Wenn Menschen, die der Allgemeinheit dienen, nicht mehr respektiert oder sogar angegriffen werden, entsteht ein Klima der Angst und Unsicherheit. Dieses Gefühl ist für viele Berufsgruppen spürbar, die im öffentlichen Dienst tätig sind: Nicht nur Feuerwehrleute, sondern auch Polizistinnen und Polizisten, Rettungskräfte und Mitarbeitende im Gesundheitswesen sehen sich zunehmend Aggressionen ausgesetzt. Diese Vielfalt der Betroffenen verdeutlicht, dass Gewalt in vielen gesellschaftlichen Bereichen ein Symptom für umfassendere Konflikte ist.

Maßnahmen und Präventivarbeit

Um Gewalt gegen Einsatzkräfte wirksam zu begegnen, sind breit angelegte Präventionsansätze und Initiativen erforderlich, die sowohl auf der Ebene des individuellen Schutzes als auch auf der gesellschaftlichen Sensibilisierung ansetzen. Ein effektives Vorgehen umfasst dabei unterschiedliche Ebenen:

  • Schulungen und Fortbildungen für Einsatzkräfte im Umgang mit Konfliktsituationen
  • Öffentlichkeitsarbeit, die das Ansehen der Einsatzkräfte stärkt und die Bevölkerung über deren wichtige Rolle informiert
  • Stärkung rechtlicher Rahmenbedingungen zur konsequenten Ahndung von Angriffen
  • Förderung von Dialogformaten zwischen Einsatzkräften und Gemeinden zur Vertrauensbildung

Diese Maßnahmen können helfen, die Sicherheit der Einsatzkräfte zu erhöhen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zu fördern.

Angesichts der aktuellen Entwicklungen ist davon auszugehen, dass der Schutz von Helferinnen und Helfern in der Öffentlichkeit weiterhin an Bedeutung gewinnen wird. Die gesellschaftliche Anerkennung und Unterstützung dieser Berufsgruppen sind Schlüssel, um Gewalt zu reduzieren und ein respektvolles Miteinander nachhaltig zu sichern.

Original-Content von: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV), übermittelt durch news aktuell

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4 Antworten

  1. Ich finde es wichtig, dass Einsatzkräfte geschützt werden. Juristische Konsequenzen können abschreckend wirken.

  2. Ich finde es gut, dass der DFV-Präsident juristische Konsequenzen fordert. Gewalt gegen Einsatzkräfte geht gar nicht!

  3. Manche Einsatzkräfte provozieren Gewalt durch ihr Verhalten. Beide Seiten müssen Verantwortung übernehmen.

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