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Für Integration: terre des hommes fordert Girokonten statt Bezahlkarte

Pressemeldung:Für Integration: terre des hommes fordert Girokonten statt Bezahlkarte
Inmitten der heutigen politischen Debatte ruft die renommierte Kinderrechtsorganisation terre des hommes Deutschland e. V. eindringlich dazu auf, die geplante Einführung von Bezahlkarten für Geflüchtete zu überdenken. Der Appell erfolgt im Vorfeld der Ministerpräsidentenkonferenz und zielt darauf ab, auf die potenziellen negativen Auswirkungen dieser Maßnahme auf schutzsuchende Kinder, Jugendliche und deren Familien aufmerksam zu machen. Joshua Hofert, Vorstandssprecher von terre des hommes, kritisiert die Pläne als diskriminierend und stigmatisierend und fordert stattdessen die Förderung von Bedingungen, die eine erfolgreiche Integration und Teilhabe dieser vulnerablen Gruppen ermöglichen. Mit dieser markanten Stellungnahme positioniert sich terre des hommes entschieden gegen eine politische Entscheidung, die tiefgreifende Auswirkungen auf das Leben von Geflüchteten in Deutschland haben könnte und plädiert für Ansätze, die Inklusion statt Exklusion fördern.

Bremen (VBR). In einer aktuellen Entwicklung rund um die in Deutschland ankommenden Geflüchteten, setzt sich terre des hommes Deutschland e. V., eine namhafte Kinderrechtsorganisation, für eine Neubewertung der geplanten Einführung von Bezahlkarten ein. Die Organisation, die schon seit Jahren für die Rechte von Kindern weltweit kämpft, hat einen dringenden Appell an die Entscheidungsträger auf Bund-, Land- und Kommunalebene gerichtet. Inmitten der Ministerpräsidentenkonferenz am 6. März 2024 hebt terre des hommes hervor, dass die angedachten Bezahlkarten die Chancen auf Integration und eine erfolgreiche Teilhabe am gesellschaftlichen Leben für schutzsuchende Kinder, Jugendliche und ihre Familien eher behindern als fördern.

Joshua Hofert, der Vorstandssprecher von terre des hommes, unterstreicht die problematischen Aspekte der geplanten Regelung. “Statt neuer Regelungen, die schutzsuchende Kinder, Jugendliche und Familien diskriminieren und stigmatisieren, müssen endlich Bedingungen für gelingende Integration und Teilhabe gefördert werden”, betont er. Die Kritik richtet sich vor allem gegen die Einschränkungen, die mit den Bezahlkarten einhergehen würden. Viele der vorgeschlagenen Modelle verhindern Bargeldabhebungen oder Überweisungen, wodurch alltägliche Bedürfnisse wie die Beteiligung an der Klassenkasse, der Kauf eines Pausenbrots oder die Mitgliedschaft in einem Sportverein schwer zu realisieren sind.

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Es geht hierbei nicht nur um finanzielle Aspekte. Vielmehr steht die soziale Integration auf dem Spiel. Kinder und Jugendliche, die bereits unter den Erfahrungen von Flucht und Vertreibung leiden, würden durch die Bezahlkarten zusätzlich marginalisiert. Sie erfahren eine sichtbare Markierung als “anders”, was ihre Stigmatisierung in der Schule und im sozialen Umfeld verstärkt. Hofert führt weiter aus, dass diese Entwicklung den ohnehin belasteten Familienzusammenhalt zusätzlich erschwert.

Als Lösung schlägt die Organisation nicht etwa eine Abschaffung der finanziellen Unterstützung vor, sondern eine pragmatischere Herangehensweise, die auf Integration und Teilhabe abzielt. “Wir plädieren daher für die Einrichtung von kostenlosen Girokonten für Geflüchtete bei gängigen Banken. Diese Lösung reduziert ebenfalls den Verwaltungsaufwand und kommt dabei ganz ohne Diskriminierung der Betroffenen aus”, erklärt der Vorstandssprecher.

Darüber hinaus kritisiert terre des hommes die verbreitete Annahme, dass Geflüchtete vorrangig aufgrund der hohen Sozialleistungen nach Deutschland kämen. Dieser Behauptung steht entgegen, dass die Mehrheit vor Krieg, Verfolgung und humanitären Notlagen flieht. Falschaussagen und politische Diskussionen ohne empirische Belege tragen zu einem negativen Bild bei und vergiften das gesellschaftliche Klima.

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Dieser Appell von terre des hommes macht deutlich, dass bei der Diskussion um die Einführung von Bezahlkarten nicht nur administrative oder finanzielle Aspekte bedacht werden müssen. Vielmehr steht das Wohlergehen und die soziale Teilhabe von schutzsuchenden Kindern, Jugendlichen und ihren Familien im Vordergrund. Eine solche Perspektive bietet nicht nur die Chance auf eine erfolgreiche Integration, sondern stärkt die Solidarität und das Zusammenleben in unserer Gesellschaft.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
terre des hommes-Appell: Soziale Teilhabe statt Ausschluss: Keine Bezahlkarte für …

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