Frauenquote in Leitung evangelischer Kliniken bei 17%

Pressemeldung:Frauenquote in Leitung evangelischer Kliniken bei 17%
Berlin, 08.03.2024 – Eine aktuelle Untersuchung des Deutschen Evangelischen Krankenhausverbandes (DEKV) wirft erneut Schlaglichter auf die Diskrepanz zwischen Geschlechtern in Führungspositionen innerhalb des deutschen Gesundheitssektors. Obwohl 75 Prozent des Gesundheits- und 47 Prozent des ärztlichen Personals in deutschen Krankenhäusern weiblich sind, bleibt der Anteil von Frauen in leitenden Positionen auffallend niedrig. Mit einem Frauenanteil von nur 17 Prozent in der Geschäftsführung evangelischer Krankenhäuser und einem sogar leicht rückläufigen Trend in der Gesundheitswirtschaft stellt sich die Frage: Wie können mehr Frauen in Führungsrollen gelangen, um die Zukunft der Krankenhauslandschaft gerecht und erfolgreich mitzugestalten? Christoph Radbruch, Vorsitzender des DEKV, unterstreicht die Notwendigkeit, Chancengleichheit zu fördern und Potenziale zu erkennen, um diesem Ungleichgewicht entgegenzuwirken.

Bremen (VBR). Am 8. März 2024 markierte nicht nur der internationale Frauentag einen bedeutsamen Zeitpunkt für globale Gleichstellungsinitiativen, sondern lieferte auch Anlass für den Deutschen Evangelischen Krankenhausverband (DEKV) auf spezifische Missstände im eigenen Sektor aufmerksam zu machen. Laut dem DEKV liegt der Anteil von Frauen in Schlüsselrollen innerhalb der Gesundheitsbranche – trotz der hohen weiblichen Beschäftigungsrate – in alarmierend niedrigen Bereichen.

In deutschen Krankenhäusern stellen Frauen 75 Prozent des Gesundheits- und 47 Prozent des ärztlichen Personals, was ihre herausragende Rolle in der Patientenversorgung unterstreicht. Jedoch spiegelt sich diese Dominanz nicht in den Führungsstrukturen wider. Eine Diskrepanz, die Christoph Radbruch, Vorsitzender des DEKV, unterstreicht, indem er anführt, dass in evangelischen Krankenhäusern der Frauenanteil in Geschäftsführungspositionen lediglich 17 Prozent beträgt – ein Wert, der sogar etwas unter dem Frauenanteil in den Vorständen von DAX-Unternehmen liegt.

Die Hürden, die Frauen auf ihrem Weg in Führungspositionen zu überspringen haben, sind vielschichtig und komplex. Der Rückgang des Frauenanteils in Führungspositionen seit der letzten Erhebung im Jahr 2015 zeigt, dass trotz der fast ausgeglichenen Geschlechterverteilung in mittleren Führungspositionen, die obersten Leitungsebenen weiterhin fest in männlicher Hand bleiben. Vor allem in der Pflegedirektion finden Frauen mit einem Anteil von 53 Prozent am ehesten ihren Weg in eine oberste Führungsposition. Als Geschäftsführerinnen sind jedoch nur 17 Prozent und als ärztliche Leitung gar nur 14 Prozent der Frauen zu finden.

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Christoph Radbruch betont darüber hinaus die Notwendigkeit, das Potential von qualifizierten Frauen nicht ungenutzt zu lassen. Dabei hebt er hervor, dass neben der Förderung der Vereinbarkeit von Beruf und auch das Erkennen und Fördern von Talenten wesentlich für eine erfolgreiche Integration von Frauen in Führungspositionen ist. Die Förderung von Nachwuchskräften und das Angebot, in Führung aufzusteigen, seien entscheidende Schritte auf dem Weg zur Gleichstellung.

Diese Erkenntnisse gilt es nicht nur am internationalen Frauentag, sondern kontinuierlich in den Fokus der Öffentlichkeit und der Verantwortlichen in der Gesundheitsbranche zu rücken. Die Bedeutung von Frauen in der Gesundheitsversorgung ist unbestreitbar; ihre angemessene Vertretung in allen Ebenen der Entscheidungsfindung jedoch nach wie vor ausbaufähig. Der DEKV unterstreicht mit seiner Initiative nicht nur die Dringlichkeit der Thematik, sondern auch die Verantwortung, die jeder Träger im Gesundheitssystem für die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit trägt.

Quellenangaben berufen sich unter anderem auf das Mixed Leadership Barometer und eine Studie von PricewaterhouseCoopers aus dem Jahr 2020, die den Status von Frauen in der Gesundheitswirtschaft beleuchtet. Dadurch wird deutlich: Der Weg zur Gleichstellung ist lang, aber mit entschlossenem Engagement und strukturierten Maßnahmen durchaus begehbar.

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Weltfrauentag: 17 Prozent der evangelischen Krankenhäuser unter weiblicher Leitung

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