Bremen (VBR). Neue EU-Richtlinien beeinflussen das Geschäftsreiseverhalten
Inmitten eines sich rasant verändernden globalen Umfelds setzen neue Richtlinien der Europäischen Union (EU) im Bereich der Nachhaltigkeitsberichterstattung und der Cybersicherheit neue Standards, die erhebliche Auswirkungen auf die Organisation und Durchführung von Geschäftsreisen haben. Diese Vorgaben zielen darauf ab, Unternehmen dazu zu bewegen, umweltbewusster zu handeln und gleichzeitig ihre Daten sicherer zu machen.
Ab dem Jahr 2024 müssen Unternehmen ihre CO2-Emissionen sorgfältig erfassen und Maßnahmen ergreifen, um die Sicherheit bei mobilem Arbeiten und Fernzugriffen auf Unternehmensserver zu gewährleisten. “Die Erfassung aller relevanten Daten einer Geschäftsreise ist eine Herausforderung für Unternehmen”, erklärt Alexander Albert, Vorsitzender des Ausschusses Business Travel im Deutschen Reiseverband (DRV). Diese Regelungen sind nicht nur eine Herausforderung, sondern bieten auch langfristige Vorteile, wie zum Beispiel verbesserte Reputation im Bereich Nachhaltigkeit, sowie Kosteneinsparungen und Risikominderung bei Cyberangriffen.
Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD), die bereits 2022 von der EU verabschiedet wurde, verlangt von Unternehmen, umfangreiche und standardisierte Informationen über ihre Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungspraktiken offenzulegen. Besonders die sogenannten Scope 3-Emissionen, welche Emissionen aus Geschäftsreisen und Pendlerverkehr einschließen, sind dabei von großer Bedeutung. Diese Transparenzanforderungen erfordern von den Unternehmen überlegene Methoden zur Datenverarbeitung und Berichterstattung.
Im Bereich Cybersicherheit tritt ab Oktober 2024 die NIS-2-Richtlinie in Kraft, die ein einheitliches Schutzniveau vor Cyberbedrohungen für kritische Infrastrukturen innerhalb der EU gewährleisten soll. Geschätzt wird, dass diese Richtlinie in Deutschland zwischen 25.000 und 40.000 Unternehmen betrifft. Sie erfordert von den Unternehmen eine Ausweitung der Schutzmaßnahmen, verbesserte Risikoanalysen und intensivere Überwachungspraktiken.
Neben technischen Anpassungen müssen Unternehmen ihre Reiserichtlinien möglicherweise aktualisieren, um die Sicherheit von mobilen Geräten und den Fernzugriff auf Unternehmensnetzwerke sicherzustellen. Albert weist darauf hin, dass Geschäftsreisebüros bei der Umsetzung dieser Anforderungen durch Bereitstellung digitaler Tools und Sicherheitstraining für Reisende unterstützen können.
Diese Entwicklungen unterstreichen die wachsende Bedeutung von Geschäftsreisen als strategisches Managementthema. Initiativen wie “Chefsache Business Travel” des DRV illustrieren das Bestreben der Branche, den Nutzen eines professionellen Reisemanagements zu betonen und dessen Umsetzung auf Entscheiderebene zu fördern. Der DRV, der eine Vielzahl von Mitgliedsunternehmen vertritt, untermauert mit diesen Bemühungen sein Engagement für eine zukunftsfähige und verantwortungsbewusste Reisebranche.
Die Anpassung an diese Regulierungen stellt Unternehmen vor Herausforderungen, die einen strategischen Umgang mit Geschäftsreisen und Technologienutzung erfordern. Dabei spielen die Zusammenarbeit mit erfahrenen Partnern und eine vorausschauende Planung eine entscheidende Rolle, um die Vorteile dieser Neuerungen voll ausschöpfen zu können.
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CSRD und NIS-2: EU-Richtlinien stellen Firmen beim Reisemanagement vor Herausforderungen
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