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EU-Entscheidung zu Ostsee-Fangquoten: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Beschlüsse als unzureichend

Pressemeldung:EU-Entscheidung zu Ostsee-Fangquoten: Deutsche Umwelthilfe kritisiert Beschlüsse als unzureichend

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Berlin, 24.10.2023 – 12:59

Nachhaltige Ostseefischerei in Gefahr: Deutsche Umwelthilfe fordert konsequentes Handeln der EU

Die neuen Fangquoten für die Ostsee, die von den EU-Fischereiministerinnen und -ministern beschlossen wurden, stellen nach Ansicht der Deutschen Umwelthilfe (DUH) eine vertane Chance dar, die Ostseefischerei auf einen nachhaltigen Pfad zu bringen. Die Umweltorganisation fordert ein ökosystembasiertes Fischereimanagement und ein sofortiges Verbot von Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten, um die zusammengebrochenen Dorsch- und Heringspopulationen zu schützen und zu rehabilitieren.

Verpasste Chance für die Ostseefischerei

Die DUH kritisiert die Entscheidungen des EU-Rates als unzureichend. Während direkte Fangverbote für dezimierte Dorsch- und westliche Heringspopulationen beibehalten wurden und die Freizeitfischerei keinen Dorsch mehr fangen darf, basieren die Beschlüsse nicht konsequent auf einem ökosystembasierten Fischereimanagement. Insbesondere die hohe Fangquote für Sprotten birgt die Gefahr, dass große Heringe als Beifang in den Netzen landen. Auch die Schollenquote müsste noch niedriger sein, um den Beifang von Dorsch zu reduzieren.

Missachtung des Mehrjahresplans für die Ostseefischerei

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Die DUH ist entsetzt, dass die EU-Fischereiminister ihren eigenen Mehrjahresplan für die Ostseefischerei missachten und stark überfischte Populationen weiter befischen. Die Umweltorganisation fordert daher zusätzliche Schongebiete, eine Ausweitung der Schonzeiten und ein sofortiges Verbot von Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten.

Alarmierender Zustand der Ostseefischbestände

Der Bundesgeschäftsführer der DUH, Sascha Müller-Kraenner, betont: “Das bisherige Fischereimanagement der EU ist gescheitert. Die Ostsee zeigt auf besonders erschreckende Art und Weise, wohin chronische Überfischung und Missmanagement führen. Der Zustand von Hering und Dorsch, den einstigen “Brotfischen” der deutschen Ostseefischerei, ist anhaltend katastrophal.”

Konsequentes ökosystembasiertes Fischereimanagement gefordert

Um die Ostseefischerei langfristig zu erhalten und die Fischbestände zu erholen, fordert die DUH ein konsequentes ökosystembasiertes Fischereimanagement. Dies bedeutet, die Wechselbeziehungen zwischen den unterschiedlichen Arten im Nahrungsnetz zu berücksichtigen und Fangquoten vorsorglich niedriger festzulegen. Nur so können Unsicherheiten bezüglich der Populationsgrößen und Veränderungen im Ökosystem berücksichtigt werden.

Rechtswidrige Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten

Im Mai 2023 hat die DUH in einem Rechtsgutachten gezeigt, dass die Grundschleppnetzfischerei in Meeresschutzgebieten im Küstenmeer der Ostsee rechtswidrig ist und juristisch dagegen vorgegangen werden kann.

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Fazit: Handeln statt zaudern

Die DUH macht deutlich, dass dringendes Handeln erforderlich ist, um die Ostseefischerei nachhaltig zu gestalten und die bedrohten Fischbestände zu schützen. Nur ein konsequentes Fischereimanagement und ein Verbot von Grundschleppnetzen in Meeresschutzgebieten können die langfristige Erholung der Fischpopulationen und den Erhalt der Ostseefischerei sicherstellen.

Pressekontakt:
Sascha Müller-Kraenner, Bundesgeschäftsführer
0160 90354509, mueller-kraenner@duh.de

Dr. Katja Hockun, Teamleiterin Meeresschutz
030 2400867-895, hockun@duh.de

DUH-Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de

Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell

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13 Antworten

    1. Kannst du nicht einfach mal die Fakten akzeptieren? Die deutsche Umwelthilfe tut wichtige Arbeit, um unsere Umwelt zu schützen. Wenn du keine Kritik hören willst, dann schau weg. Aber hör auf, ihre Bemühungen herabzuspielen.

  1. Diese Entscheidungen sind nur ein weiterer Beweis für die EU-Verschwörung gegen die deutschen Fischer!

  2. Ich verstehe nicht, warum die Deutsche Umwelthilfe immer meckern muss. Gebt den Fischern eine Chance!

  3. Diese Entscheidung ist ein Witz! Die Fische sollten sich selbst regieren und Quoten setzen. #Fischfreedom

  4. Ich finde die Kritik der Deutschen Umwelthilfe übertrieben. Fangquoten sind doch notwendig für die Fischerei!

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