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– Deutscher Pro-Kopf-Fleischverzehr fiel 2023 auf 51,6 kg, fünftes Jahr sinkend
– Schweine- und Rindfleischkonsum je um 0,6 kg gesunken, Geflügelkonsum um 0,9 kg gestiegen
– 46 % der Deutschen ernähren sich flexitarisch und reduzieren aktiv Fleischkonsum
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Fleischkonsum in Deutschland geht weiter zurück – ein deutliches Signal für die Ernährungswende
In Deutschland zeichnet sich immer deutlicher ein Trend zum reduzierten Fleischkonsum ab, wie die aktuellen Zahlen des Bundesinformationszentrums Landwirtschaft (BZL) eindrucksvoll bestätigen. Mit einem Rückgang auf 51,6 Kilogramm Fleischverzehr pro Kopf im Jahr 2023 setzt sich der Trend des sinkenden Konsums nun bereits im fünften Jahr in Folge fort – ein klares Signal für eine sich wandelnde Einstellung der Bevölkerung zur Ernährung. Diese Veränderung in der Ernährungskultur ist beachtlich, wenn man bedenkt, dass der Fleischkonsum im Jahr 2018 noch bei etwa 61 Kilogramm pro Kopf lag.
Auch wenn der Rückgang beim Fleischverzehr mit 0,4 Kilogramm im Vergleich zum Vorjahr weniger stark ausfällt als noch 2022, setzt er dennoch ein klares Zeichen für eine Ernährungswende in Deutschland. „Fünf Jahre sinkender Fleischkonsum sind ein Zeichen, das Mut macht“, betont Rohra. „Die Menschen in Deutschland treiben die Ernährungswende aktiv voran.“
Dabei ist interessant zu beobachten, dass die Reduzierung hauptsächlich beim Verzehr von Schweinefleisch (-0,6 Kilogramm pro Kopf) und Rind- und Kalbfleisch (-0,6 Kilogramm pro Kopf) stattfindet, während Geflügelfleisch etwas häufiger konsumiert wurde (+0,9 Kilogramm). So berichtete das Statistische Bundesamt von einem Rückgang in der Produktion von Schweinefleisch um 6,8 Prozent im Jahr 2023, während die Produktion von Geflügelfleisch leicht anstieg. Rohra interpretiert dies als ein Zeichen dafür, dass sich Fleischkonsum und -produktion in einer Abwärtsspirale befinden, was wiederum auf die zunehmende Ernährungsumstellung der Bevölkerung zurückzuführen ist.
Laut einer Erhebung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft ernähren sich 46 Prozent der Deutschen flexitarisch – sie reduzieren aktiv den Fleischkonsum, ohne ihn ganz aufzugeben. „Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland reduziert aktiv den Fleischkonsum – natürlich wirkt sich das auf die Verzehrzahlen aus“, so Rohra. Pflanzliche Proteinquellen wie Hülsenfrüchte, Nüsse und Getreide werden immer wichtiger – eine Entwicklung, die mittlerweile auch von prominenten Sportlern unterstützt wird.
Ein Beispiel dafür ist die Übernahme der Rügenwalder Mühle, bekannt für ihre veganen und vegetarischen Produktoptionen, durch den Nahrungsmittelkonzern Pfeifer & Langen, die auf den wachsenden Markt für pflanzliche Alternativen setzt. Diese Entwicklung zeigt deutlich, dass eine nachhaltige und gesunde Ernährung, die sowohl dem Wohl der Menschen als auch dem unseres Planeten dient, immer mehr an Bedeutung gewinnt.
Der Rückgang des Fleischkonsums in Deutschland ist daher nicht nur eine positive Nachricht für Gesundheits- und Umweltbewusste, sondern auch ein wichtiges Zeichen für die Lebensmittelindustrie, sich weiterhin innovativ und zukunftsorientiert aufzustellen.
Wie die Ernährungswende Gesellschaft und Märkte nachhaltig verändert
Der Rückgang des Fleischkonsums in den vergangenen fünf Jahren markiert eine tiefgreifende Veränderung in Ernährungsgewohnheiten, Wirtschaft und Umweltbewusstsein. Diese Entwicklung ist kein kurzfristiger Trend, sondern Ausdruck eines umfassenden Wandels, der von vielfältigen Ursachen geprägt wird. Gesellschaftlich spiegeln sich veränderte Werte wider, denn ein zunehmender Teil der Bevölkerung legt mehr Wert auf Nachhaltigkeit, Tierwohl und Gesundheit. Gleichzeitig spielt der Boom pflanzlicher Alternativen eine entscheidende Rolle: Sie bieten neue Geschmackserlebnisse und tragen zur Akzeptanz flexibler Ernährungsmuster bei.
Ökonomisch zwingt die Ernährungswende Lebensmittelproduzenten und Handelsunternehmen zu einem Umbau ihrer Angebote. Produzenten stehen vor der Herausforderung, traditionelle Geschäftsmodelle umzustellen, während Verbraucher experimentierfreudiger werden und verstärkt pflanzenbasierte oder bewusste Entscheidungen treffen. Ökologisch entstehen durch den geringeren Fleischkonsum positive Effekte wie reduzierte Treibhausgasemissionen und ein schonenderer Umgang mit Ressourcen, die diesen gesellschaftlichen Wandel weiter befeuern.
Der Trend zeigt sich nicht nur national, sondern lässt sich international beobachten, wobei unterschiedliche Länder verschiedene Stadien und Ausprägungen durchlaufen. Diese globale Bewegung eröffnet vielfältige Chancen – etwa für Innovatoren in der Lebensmittelwirtschaft oder für nachhaltige landwirtschaftliche Systeme. Gleichzeitig stellt sie Produzenten vor Herausforderungen: Wie gelingt der Übergang bei gleichbleibender Wirtschaftlichkeit? Wie reagiert der Markt langfristig auf veränderte Nachfrageprofile?
Die zentralen Umbruchsfaktoren lassen sich kurz zusammenfassen:
- Bewusstseinswandel bei Verbraucher:innen in Bezug auf Gesundheit und Nachhaltigkeit
- Verfügbarkeit und Qualität pflanzlicher Alternativen wachsen stetig
- Ökonomischer Druck auf konventionelle Fleischproduktion durch sich ändernde Konsumpräferenzen
- Politische Impulse und gesellschaftliche Debatten zu Klima- und Tierschutz
Diese Faktoren greifen ineinander und verstärken sich gegenseitig, was den Fleischmarkt grundlegend neu formt.
Flexitarier: Veränderungen im Alltag
Ein besonders prägender Teil dieser Entwicklung sind die sogenannten Flexitarier, die ihren Fleischkonsum bewusst reduzieren, ohne ganz darauf zu verzichten. Diese Gruppe folgt einer abwechslungsreichen Ernährungsweise, die pflanzliche Produkte aufwertet und Innovationen fördert. Für viele bedeutet das einen Wandel im täglichen Einkauf und Kochen – die Integration neuer Zutaten und Rezepte wird zur selbstverständlichen Routine. Flexitarier treiben so den Markt für vegane oder vegetarische Alternativen voran und prägen die Produktentwicklung maßgeblich mit.
Chancen & Herausforderungen für Produzenten
Für Produzenten ergeben sich durch die Ernährungswende sowohl neue Perspektiven als auch erhebliche Umstellungen. Die steigende Nachfrage nach pflanzlichen Produkten bietet Chancen für Innovation und Markterweiterungen. Gleichzeitig müssen Investitionen getätigt und Produktionsprozesse angepasst werden, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Die Herausforderung liegt darin, Kosten, Qualität und Nachhaltigkeit in Einklang zu bringen, um den Verbraucher:innen attraktive und überzeugende Alternativen zu bieten. In diesem Spannungsfeld entscheidet sich die Zukunft vieler Unternehmen und der gesamten Lebensmittelbranche.
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Fleischkonsum das fünfte Jahr in Folge gesunken: BZL-Verzehrstatistik bestätigt …
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