Bremen (VBR). Berlin, 27. März 2024 – Die Mobilität in deutschen Städten hat sich in den vergangenen Jahren spürbar gewandelt. E-Scooter und Fahrräder prägen zunehmend das Straßenbild und sollen eine nachhaltige Alternative zum Autoverkehr bieten. Doch diese Entwicklung bringt auch Probleme mit sich: Wie der TÜV-Verband berichtet, ist die Zahl der im Verkehr verunglückten E-Scooter-Fahrenden im Jahr 2023 um 12 Prozent auf 8.300 gestiegen. Besorgniserregend ist zudem, dass sich die Zahl der tödlichen Unfälle mit diesen elektrischen Flitzern im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. Insgesamt verloren 20 Menschen in diesen Unfällen ihr Leben.
Etwas positiver sieht das Bild bei den Radfahrenden aus. Laut Statistischem Bundesamt ging die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrer:innen auf 444 zurück, was einem Rückgang von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Trotzdem bleibt die Situation angespannt, insbesondere wenn man bedenkt, dass 2022 mit 474 Getöteten einen traurigen Höchststand erreicht hatte. Die Gesamtzahl der Fahrradunfälle mit Personenschaden ist ebenfalls leicht gesunken, was jedoch nicht darüber hinwegtäuschen soll, dass noch erheblicher Handlungsbedarf besteht.
Problematisch zeigt sich die Lage auch für Fußgängerinnen und Fußgänger: Ihre Unfallzahlen sind erneut gestiegen – rund 28.000 Personen wurden schwer verletzt und 432 fanden den Tod. Dies stellt ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr dar.
Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, ergreift Partei für die schwächeren Verkehrsteilnehmer: „Bund, Länder und Kommunen müssen den Fokus stärker auf die Sicherheit von Radfahrenden und Fußgänger:innen legen und vor allem die Infrastruktur für diese Gruppen zügig verbessern.“ Er plädiert für den Ausbau von Radverkehrsnetzen und Radschnellwegen, um direkte und sichere Verbindungen zu schaffen. Erfolgsbeispiele aus Städten wie Paris oder Kopenhagen zeigen, wie positive Veränderungen erzielt werden können. Der TÜV-Verband sieht Deutschland allerdings im internationalen Vergleich beim Ausbau der Zweiradinfrastruktur im Rückstand.
Neben infrastrukturellen Maßnahmen fordert der Verband eine konsequentere Durchsetzung der Verkehrsregeln. Dies betrifft sowohl Fahrrad- als auch E-Scooter-Fahrende, die sich häufig nicht an rote Ampeln halten oder in unzulässiger Weise Gehwege nutzen. „Die Polizei muss präsenter sein und gegen Regelverstöße, aggressives Fahrverhalten sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch konsequent vorgehen“, betont Goebelt. Das Ziel müsse eine sichere Verkehrsumgebung für alle Beteiligten sein.
Der TÜV-Verband appelliert damit an alle Verkehrsteilnehmer und politische Entscheidungsträger, gemeinsam für eine sicherere und nachhaltigere Mobilität einzutreten. Nur durch einen verantwortungsvollen Umgang miteinander und die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Beteiligten könne die Vision einer unfallfreien Mobilität näher rücken.
Die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes unterstreichen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen und bieten eine wichtige Grundlage für die Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte. Der TÜV-Verband setzt sich auch weiterhin für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit im Mobilitätssektor ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.
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Zahl der E-Scooter-Unfälle steigt: TÜV-Verband fordert schnelleren Ausbau der …
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