Unfallzahlen bei E-Scootern steigen: TÜV und Experten fordern bessere Infrastruktur und mehr Verkehrssicherheit für urbane Mobilität

Die Zahl der E-Scooter-Unfälle in Deutschland ist 2023 um 12 % auf 8.300 gestiegen, die tödlichen Unfälle haben sich mit 20 Opfern sogar verdoppelt, während die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Radfahrer:innen mit 444 um 6,3 % zurückging. Der TÜV-Verband warnt vor weiter steigender Unfallgefahr für Zweirad- und Fußverkehr und fordert deshalb zügigen Ausbau der Rad- und Fußwege sowie eine konsequentere Durchsetzung der Verkehrsregeln.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

– E-Scooter-Unfälle 2023 um 12 % gestiegen, tödliche Unfälle verdoppelt auf 20.
– Fahrradtodesfälle 2023 mit 444 Opfern um 6,3 % im Vergleich gesunken.
– Fußgängerunfälle 2023: 28.000 Schwerverletzte und 432 Todesfälle, deutlicher Anstieg.

Steigende Unfallzahlen bei E-Scootern, Fahrrädern und zu Fuß: Handlungsbedarf in der Mobilität

Die Mobilität in deutschen Städten hat sich in den vergangenen Jahren spürbar gewandelt. E-Scooter und Fahrräder prägen zunehmend das Straßenbild und sollen als nachhaltige Alternativen zum Autoverkehr dienen. Diese Entwicklung bringt jedoch eine besorgniserregende Zunahme der Unfallzahlen mit sich, die die Sicherheit gerade der schwächeren Verkehrsteilnehmer gefährdet.

Wie der TÜV-Verband berichtet, ist die Zahl der im Verkehr verunglückten E-Scooter-Fahrenden im Jahr 2023 um 12 Prozent auf 8.300 gestiegen. Noch alarmierender ist, dass sich die Zahl der tödlichen Unfälle mit E-Scootern im Vergleich zum Vorjahr verdoppelt hat. Insgesamt haben in diesen Unfällen 20 Menschen ihr Leben verloren.

Im Gegensatz dazu zeigt sich bei den Fahrrädern eine leicht rückläufige Tendenz: Die Zahl der im Straßenverkehr getöteten Fahrradfahrer:innen ging laut Statistischem Bundesamt auf 444 zurück, was einem Rückgang von 6,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Auch die Gesamtzahl der Fahrradunfälle mit Personenschaden ist leicht gesunken. Dennoch verzeichnet die Unfallstatistik rund 28.000 schwer verletzte Fahrradfahrer:innen und 432 Todesfälle, was weiterhin einen erheblichen Handlungsbedarf signalisiert.

Richard Goebelt, Fachbereichsleiter Fahrzeug und Mobilität beim TÜV-Verband, bringt die Forderungen auf den Punkt: „Bund, Länder und Kommunen müssen den Fokus stärker auf die Sicherheit von Radfahrenden und Fußgänger:innen legen und vor allem die Infrastruktur für diese Gruppen zügig verbessern.“ Er plädiert insbesondere für den Ausbau von Radverkehrsnetzen und Radschnellwegen, um sichere und direkte Verbindungen zu schaffen. Erfolgsmodelle aus Städten wie Paris oder Kopenhagen zeigen, wie effektiv solche Maßnahmen wirken können. Der TÜV-Verband kritisiert jedoch, dass Deutschland im internationalen Vergleich beim Ausbau der Zweiradinfrastruktur deutlich im Rückstand ist.

Neben infrastrukturellen Verbesserungen fordert der Verband auch eine konsequentere Durchsetzung der Verkehrsregeln. Goebelt betont: „Die Polizei muss präsenter sein und gegen Regelverstöße, aggressives Fahrverhalten sowie Alkohol- und Drogenmissbrauch konsequent vorgehen.“ Das Ziel müsse eine sichere Verkehrsumgebung für alle Beteiligten sein.

Der TÜV-Verband appelliert an alle Verkehrsteilnehmer und politische Entscheidungsträger, gemeinsam für eine sicherere und nachhaltigere Mobilität einzutreten. Nur durch einen verantwortungsvollen Umgang miteinander und die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller könne die Vision einer unfallfreien Mobilität näher rücken. Die aktuellen Daten des Statistischen Bundesamtes unterstreichen die Dringlichkeit dieser Maßnahmen und liefern eine wichtige Grundlage für die Entwicklung zukunftsfähiger Konzepte.

Neben der Sicherheit setzt sich der TÜV-Verband auch weiterhin für technische und digitale Sicherheit sowie Nachhaltigkeit im Mobilitätssektor ein und leistet damit einen wichtigen Beitrag für die Gesellschaft.

Wie sicher ist die neue urbane Mobilität wirklich?

Die urbane Mobilität erlebt einen tiefgreifenden Wandel: E-Scooter und Fahrräder prägen immer stärker das Bild der Stadtwege und verändern das alltägliche Mobilitätsverhalten. Mit diesem Wandel steigen jedoch auch die Anforderungen an die Verkehrssicherheit und die gesamte Infrastruktur. Gerade Deutschland fällt im internationalen Vergleich zurück, was die effektive Umsetzung einer sicheren und nachhaltigen Mobilitätswende betrifft. Hier zeigen sich nicht nur technische, sondern auch politische und gesellschaftliche Hürden, die den Ausbau und die Kontrolle moderner Verkehrsmittel verzögern.

Die Mobilitätswende ist kein isolierter Prozess, sondern wirkt sich unmittelbar auf das Stadtbild, das Klima und die Lebensqualität aus. Städte, die es bereits geschafft haben, wie Paris oder Kopenhagen, investieren massiv in sichere Radwege und klar geregelte Verkehrsflächen. Diese Vorbilder verdeutlichen, wie vernetztes Denken und gezielte Infrastruktur-Investitionen einen Rahmen schaffen können, der nicht nur den Verkehr sicherer macht, sondern auch die Akzeptanz und Nutzung nachhaltiger Verkehrsmittel fördert.

Infrastruktur-Investitionen: Ein europäischer Blick

Investitionen in die städtische Infrastruktur sind der Eckpfeiler für eine funktionierende, sichere Mobilitätswende. Während einige europäische Metropolen gezielt und konsequent Wege für Fahrräder und E-Scooter ausbauen und dabei auch auf innovative Lösungen setzen, hinkt Deutschland hinterher. Die Folge sind oft chaotische Verkehrsverhältnisse, eine unklare Verkehrsteilung und damit verbundene Sicherheitsrisiken.

Herausforderungen urbaner Mobilitätswende

Neben der Infrastruktur stellen auch die Rahmenbedingungen für die Kontrolle und Regulierung der neuen Verkehrsmittel eine große Herausforderung dar. Die schnelle Zunahme von E-Scootern etwa bringt neue Anforderungen an Versicherungen, gesetzliche Vorgaben und die Durchsetzung von Verkehrsregeln mit sich. All diese Aspekte müssen Hand in Hand mit dem Ausbau der Infrastruktur bearbeitet werden, um Unfälle zu vermeiden und die Sicherheit der Nutzerinnen und Nutzer sowie aller Verkehrsteilnehmenden zu gewährleisten.

Der sich wandelnde urbane Verkehr fordert somit ein Umdenken auf allen Ebenen: von der Stadtverwaltung über die Politik bis hin zu den Bürgerinnen und Bürgern. Nur so kann die neue Mobilität nicht nur nachhaltig, sondern vor allem sicher und lebenswert in den Alltag integriert werden. Die nächsten Schritte müssen auf eine Verknüpfung von Strategie, Investition und gesellschaftlichem Konsens setzen, um die ambitionierten Ziele einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu erreichen.


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