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DRV 2024: Späte Rücknahme der Stilllegungspflicht hilft Getreidebau wenig

Pressemeldung:DRV 2024: Späte Rücknahme der Stilllegungspflicht hilft Getreidebau wenig
Berlin, 16. April 2024 – Inmitten eines beispiellos tiefen Getreideanbauflächenstandes in Deutschland hebt der Deutsche Raiffeisenverband (DRV) hervor, dass die kürzlich erfolgte Aussetzung der verpflichtenden Stilllegung von vier Prozent der Ackerflächen zu spät kommt, um die diesjährige Getreideernte nennenswert zu beeinflussen. Laut Guido Seedler, Getreidemarktexperte des DRV, wurden die Weichen für die Fruchtfolge bereits gestellt, und die Pflanzen zeigen aufgrund des warmen Wetters bereits jetzt einen deutlichen Vegetationsvorsprung. Diese Entwicklung birgt allerdings auch Risiken. Der DRV appelliert daher an EU und Bundesregierung, Rahmenbedingungen frühzeitig anzupassen, um der Land- und Saatgutwirtschaft genügend Planungssicherheit zu geben.

Bremen (VBR). Berlin, 16. April 2024 – Eine aktuelle Stellungnahme des Deutschen Raiffeisenverbands (DRV) lässt aufhorchen: Die kürzliche Entscheidung, die verpflichtende Stilllegung von vier Prozent der Ackerflächen auszusetzen, wird die diesjährige Getreideernte nicht wesentlich beeinflussen. Der Zeitpunkt dieser Änderung erweist sich für den Getreideanbau als zu spät, unterstreicht Guido Seedler, Getreidemarktexperte beim DRV.

Seedler erläutert, dass die Planung der Fruchtfolge, also welche Kulturen angebaut werden, bereits vor der Herbstaussaat getroffen wird. Da der Großteil der Getreidearten im Herbst gesät wird, bietet das Frühjahr kaum Spielraum für Anpassungen. Hinzu kommt, dass die Bereitstellung von ausreichend Saatgut ebenfalls vorausschauend geplant werden muss. Gerade in einem Jahr, in dem die Getreideanbaufläche einen historischen Tiefpunkt verzeichnet, hätte jeder zusätzliche Hektar Ackerland einen Beitrag leisten können. Seedler macht auf die Bedeutung von Getreide und Ölsaaten auf dem Weltmarkt aufmerksam und bedauert, dass die Streichung der Stilllegungspflicht erst so spät Entscheidung fand.

Die Erwartung, dass die Nachfrage nach agrarischen Rohstoffen bis 2050 um 50 Prozent steigen wird, unterstreicht die Dringlichkeit, landwirtschaftliche Produktion effektiv und vorausschauend zu planen. In diesem Kontext fordert der DRV von der EU-Kommission sowie der Bundesregierung, gesetzliche Änderungen, die die Fruchtfolge betreffen, zeitnah umzusetzen, um der Landwirtschaft und der Saatgutwirtschaft ausreichend Zeit zu geben, sich anzupassen.

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Trotz unerwarteter klimatischer Begünstigungen mit warmen Wetterbedingungen, die einen durchschnittlichen Vegetationsvorsprung von etwa zehn Tagen ermöglichen, bleibt die Sorge vor potenziellen Spätfrösten, die die Pflanzen schädigen könnten, bestehen. Laut Seedler ist jede weit entwickelte Pflanze gegenüber Frost empfindlicher.

Der DRV bleibt bei seiner Ernteschätzung von gut 41 Millionen Tonnen Getreide und knapp vier Millionen Tonnen Raps. Diese Zahlen sind eine direkte Folge der reduzierten Anbaufläche und liegen unter denen des Vorjahres.

Die agrarischen Genossenschaften und Unternehmen, die der DRV vertritt, spielen eine entscheidende Rolle in der Lebensmittelwertschöpfungskette Deutschlands. Mit über 1.693 Mitgliedsunternehmen, die in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung pflanzlicher und tierischer Produkte tätig sind, leisten sie einen bedeutenden Beitrag zur Ernährungswirtschaft.

Was sich aus diesen Informationen abzeichnet, ist die Notwendigkeit einer frühzeitigen und weitsichtigen Planung in der Landwirtschaft, um auf Veränderungen reagieren zu können. Dies betrifft sowohl den Umgang mit gesetzlichen Vorgaben als auch die Anpassung an klimatische Bedingungen. Nur so kann die Versorgungssicherheit mit wichtigen Agrarprodukten langfristig und nachhaltig gewährleistet werden.

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Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Zweite DRV-Ernteschätzung 2024 / Aussetzung der Stilllegungspflicht kommt für …

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