Wichtige Entscheidungen und Impulse der DOSB-Mitgliederversammlung in Frankfurt
Die kürzlich in Frankfurt am Main abgehaltene Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) setzte klare Zeichen für die Zukunft des deutschen Spitzensports und brachte wegweisende Beschlüsse hervor. Im Fokus standen vor allem die Sicherstellung bestmöglicher Bedingungen für Trainerinnen und Athletinnen sowie die Verlässlichkeit politischer Unterstützung. Es ist notwendig, Spitzenbedingungen für Trainerinnen und Athletinnen zu schaffen, um Spitzenerfolge zu erzielen. Hierzu gehöre neben mehr finanzieller Unterstützung auch mehr Verlässlichkeit seitens der Politik., erläuterte DOSB-Präsident Alfons Weikert den dringlichen Handlungsbedarf.
Begleitet wurde die Veranstaltung von hochrangigen politischen Vertretern wie Bundesinnenministerin Nancy Faeser und dem hessischen Ministerpräsidenten Boris Rhein. Beide wurden eindringlich aufgefordert, die Umsetzung zentraler Großprojekte wie dem Sportentwicklungsplan und der Leistungssportreform nachdrücklich voranzutreiben. Weikert hob die vielfältigen positiven Effekte von Olympischen und Paralympischen Spielen hervor, die sich nicht nur auf die Wirtschaft, sondern auch auf die Sportinfrastruktur und die Gesellschaft insgesamt auswirkten.
Ministerpräsident Rhein unterstrich die Notwendigkeit einer umfassenden Reform der deutschen Sportförderung. Es braucht zusätzliches Geld für moderne Trainingsstätten, eine bessere Förderung der Athletinnen und Athleten sowie attraktivere Arbeitsbedingungen für Trainerinnen und Trainer. Er appellierte zugleich daran, dass der deutsche Leistungssport künftig wieder mehr Talente und Erfolge hervorbringen müsse. Dies sei entscheidend, um die Identifikation der Bevölkerung mit den Spitzensportlerinnen und Spitzensportlern zu stärken und damit eine solide Basis für eine mögliche Olympiabewerbung in Deutschland zu schaffen.
Ein bedeutender Beschluss der Mitgliederversammlung war die Verabschiedung der "Frankfurter Erklärung". Damit wurde der DOSB beauftragt, den im Juli gestarteten Dialogprozess "DEINE IDEEN. DEINE SPIELE." fortzuführen und ein detailliertes Konzept für eine Olympiabewerbung im kommenden Jahr zu entwickeln. Die Erklärung basiert auf den Erwartungen, Wünschen und Kritikpunkten der Bevölkerung, die in den zurückliegenden Monaten über Befragungen, Dialogforen und digitale Kanäle einflossen.
Neben diesen inhaltlichen Weichenstellungen stimmte die Versammlung einer Beitragsanpassung von 5 Cent pro Mitglied pro Jahr zu, um ein strukturelles Defizit im DOSB-Haushalt abzuwenden. Außerdem wurden diverse Satzungsänderungen verabschiedet, darunter eine verbindliche Geschlechterquote für die Mitgliedsorganisationen: Ab 2026 müssen sie mindestens 30 Prozent weibliche und 30 Prozent männliche Delegierte zur Mitgliederversammlung entsenden.
Ein weiterer Meilenstein der Versammlung war die einstimmige Annahme des Zukunftsplans „Safe Sport“, der dem Schutz vor Gewalt im Sport dient und Ziele sowie Maßnahmen für die nächsten zehn Jahre festlegt. Damit setzt der DOSB klare Prioritäten zum Schutz der Sportlerinnen und Sportler und unterstreicht die gesellschaftliche Verantwortung des deutschen Sports.
Bedeutung der neuen DOSB-Beschlüsse für Sport und Gesellschaft
Die jüngsten Entscheidungen des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) setzen wichtige Impulse für den deutschen Sport und seine gesellschaftliche Verankerung. Mit gezielten Investitionen in die Sportförderung schaffen sie die Grundlage, um sowohl den Breiten- als auch den Spitzensport nachhaltig zu stärken. Dabei stehen nicht nur leistungsorientierte Strukturen im Fokus, sondern ebenso die Einbindung der Bevölkerung, besonders im Vorfeld möglicher neuer Olympiabewerbungen. Dieses Miteinander kann das Zusammengehörigkeitsgefühl stärken und die Identifikation der Bürgerinnen und Bürger mit den Spitzensportlerinnen und -sportlern des Landes fördern.
Ein zentrales Element bildet der Safe Sport-Plan, der umfassende Schutzkonzepte für Vereine und professionelle Strukturen umfasst. Durch klare Richtlinien und Präventionsmaßnahmen soll der Sport zu einem sicheren Raum für alle Beteiligten werden, was angesichts vergangener Missbrauchsfälle einen bedeutenden Fortschritt darstellt. Zugleich bringen die neu eingeführten Diversitätsregelungen sowohl für Verbände als auch für die Gesellschaft weitreichende Veränderungen mit sich. Sie fördern die Vielfalt und Gleichberechtigung im Sport und spiegeln damit die soziale Realität besser wider. Gleichzeitig fordern sie von den Organisationen eine aktive Auseinandersetzung mit kultureller und individueller Diversität.
Diese Entwicklungen zeigen, dass der Sport nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern tief in gesellschaftliche Prozesse eingebunden ist. Die Herausforderungen für den deutschen Sport in den kommenden Jahren sind daher vielfältig:
- Die Integration und Umsetzung von Safe Sport-Konzepten in sämtlichen Vereins- und Leistungsebenen
- Die Balance zwischen Leistungssportförderung und gesellschaftlicher Teilhabe
- Die Förderung von Diversität, um Barrieren abzubauen und Vielfalt zu ermöglichen
- Die aktive Einbindung der Bevölkerung bei Olympiabewerbungen, um breite Unterstützung zu gewinnen
- Die nachhaltige Finanzierung und Absicherung von Sportprojekten trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten
Dieser breit gefächerte Ansatz eröffnet Chancen, den Sport in Deutschland modern und zukunftsfähig zu gestalten – mit klaren Leitlinien für Schutz, Vielfalt und gesellschaftliches Engagement.
Safe Sport: Schutzkonzepte im Verein
Der Safe Sport-Plan beinhaltet verbindliche Maßnahmen, die Vereine und professionelle Strukturen schützen und sicherer machen sollen. Dabei stehen Prävention, Transparenz und klare Verantwortlichkeiten im Vordergrund. Durch diese Schutzkonzepte kann Vertrauen geschaffen werden – sowohl intern in den Sportorganisationen als auch nach außen hin, in der Öffentlichkeit und gegenüber Förderern.
Chancen und Risiken einer neuen Olympiabewerbung
Eine erneute Olympiabewerbung bietet die Möglichkeit, die Bevölkerung aktiv in den Prozess einzubinden und so das Gemeinschaftsgefühl zu stärken. Neue sportpolitische Impulse und Investitionen könnten positive Impulse für den gesamten Sport setzen. Gleichzeitig besteht die Herausforderung, gesellschaftliche Akzeptanz sicherzustellen und nachhaltige Strukturen zu etablieren, die auch nach den Spielen Bestand haben. Hier zeigt sich, wie eng Sportförderung und gesellschaftliche Identifikation miteinander verbunden sind.
Insgesamt geben die DOSB-Beschlüsse dem deutschen Sport eine klare Richtung vor: mehr Schutz, mehr Vielfalt und eine stärkere Beziehung zur Gesellschaft. So können die kommenden Jahre zum Aufbruch in eine moderne und inklusive Sportlandschaft werden.
Quelle: Der Deutsche Olympische Sportbund
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.