Wie das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in einer Pressemitteilung Nr. 120/2023 bekannt gab, verstärkt die Bundesregierung den Dialog mit den Westbalkan-Staaten, um sie auf ihrem Weg zum Beitritt in die Europäische Union zu unterstützen. Zu diesem Zweck wird das BMEL künftig einen Attaché für Agrarpolitik an die deutsche Botschaft in Skopje, Nordmazedonien entsenden. Der Agrarsektor spielt eine wichtige Rolle im Austausch zwischen dem Westbalkan und der EU. Bei seinem Besuch in Skopje stellte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir den neuen Attaché vor, der die Politikbereiche des BMEL nicht nur in Nordmazedonien, sondern auch in den anderen Ländern des Westbalkans vertreten wird.
Im Zuge der verstärkten Zusammenarbeit mit dem Westbalkan möchte die deutsche Bundesregierung Exportmöglichkeiten und Investitionen im Agrarsektor fördern, um gegenseitige Vorteile zu erzielen. Die politische Stabilität in der Region ist eine Voraussetzung für deutsche Wirtschaftsexporte, weshalb Deutschland und die EU eine stärkere Präsenz zeigen müssen, um Versuchen anderer Mächte entgegenzutreten, ihre Einflusszonen zu erweitern und Demokratie sowie Rechtsstaatlichkeit zu untergraben.
Die Schaffung der Position des Agrarattachés in dieser Region ist eine Neuheit. Diese neu geschaffene Position soll genutzt werden, um deutsche Wirtschaftsinteressen zu vertreten und den EU-Beitrittsprozess der Westbalkan-Staaten stärker zu unterstützen. Die Zukunft liegt in der EU, da es darum geht, Frieden, Stabilität und wirtschaftlichen Fortschritt für zukünftige Generationen zu sichern. Die Land- und Ernährungswirtschaft spielt in allen Westbalkan-Staaten eine bedeutende wirtschaftliche und soziale Rolle und nimmt bei den EU-Beitrittsverhandlungen eine herausragende Position ein.
Die Bundesregierung unterhält weltweit 20 solcher Referentenstellen für Ernährung und Landwirtschaft. Dies unterstreicht die besondere außenpolitische Bedeutung der Landwirtschaft und Ernährungssysteme weltweit für Gesellschaft, Wirtschaft und Handel sowie die Ernährungssicherung. Die Attachés vertreten die Interessen des BMEL in fachpolitischen und Handelsfragen und sind Ansprechpartner für das Gastland.
Bereits jetzt gibt es zwischen Deutschland und dem Westbalkan einen engen fachlichen Austausch und eine produktive Zusammenarbeit im Rahmen eines gemeinsamen Agrarpolitischen Dialogs (APD) in Kooperation mit der Regional Rural Development Standing Working Group (SWG). Dieser Austausch hat zum Beispiel dazu beigetragen, dass Nordmazedonien ein neues Weingesetz verabschieden konnte. Zusätzlich zu diesem Thema werden unter anderem auch Böden, Klima, Wissensmanagement, Ökologischer Landbau und Ländliche Entwicklung diskutiert.
Der Generalsekretär der SWG, Boban Ilic, leistet dabei eine hervorragende Arbeit, um die Bemühungen des gesamten Westbalkans zu bündeln und zu unterstützen. Bundeslandwirtschaftsminister Özdemir bedankte sich ausdrücklich für die wertvolle Arbeit und den Einsatz der SWG.
Die SWG wurde 2005 von den Landwirtschaftsressorts der Westbalkan-Staaten als regionales Netzwerk für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung gegründet. Seit 2012 hat das BMEL Beobachterstatus bei der SWG. Im Rahmen des Berliner Prozesses, einer Plattform für die Zusammenarbeit mit dem Westbalkan und zur Unterstützung der EU-Annäherung, führt das BMEL gemeinsam mit der SWG einen Agrarpolitischen Dialog durch, um insbesondere die Umsetzung der Green Agenda zu unterstützen und die Zusammenarbeit zwischen staatlichen und nichtstaatlichen Akteuren in der Region zu stärken.
Quelle: BMEL – Pressemitteilungen – Bundesregierung verstärkt Engagement auf dem Westbalkan
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4 Antworten
Also ehrlich gesagt, wer braucht schon eine Agrarpolitik-Attaché für den Westbalkan? Sinnlose Verschwendung von Geld!
Diese ganze Agrarpolitik ist doch nur Geldverschwendung! Warum kümmert sich die Bundesregierung nicht um wichtigere Dinge?
Also ich finde ja, dass die Bundesregierung sich lieber um die Probleme hierzulande kümmern sollte!
Ist das wirklich die beste Verwendung von Steuergeldern? Es gibt wichtigere Dinge zu finanzieren.