Berlin – Die Betreuungsplätze für Menschen mit Behinderungen drohen knapp zu werden, da Einrichtungen der Eingliederungshilfe zunehmend unter Fachkräftemangel und schleppenden Verhandlungen mit Kostenträgern leiden. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) warnte vor diesem Hintergrund in einer aktuellen Pressemeldung. Eine Studie der Bank für Sozialwirtschaft bestätigt diese Warnung und belegt erhebliche Probleme für die betroffenen Einrichtungen. “Mehr als zwei Drittel der Einrichtungen in der Eingliederungshilfe haben ihre Aufnahmekapazitäten bereits reduziert”, berichtet Christof Schaefers, das für die Eingliederungshilfe zuständige bpa-Präsidiumsmitglied und betont: “Dass deshalb nun bereits Versorgungskapazitäten eingeschränkt werden, ist angesichts des bestehenden Unterstützungsbedarfes höchst problematisch.”
Ein Grund für die Reduktion der Kapazitäten seien insbesondere der steigende Personalmangel und die zunehmenden bürokratischen Anforderungen. Laut Trendbarometer der Bank für Sozialwirtschaft kritisieren die Einrichtungen zudem die fehlende Bereitschaft der Länder und Kommunen, die erheblichen Kostensteigerungen der letzten Monate angemessen zu refinanzieren. “Das bringt viele Einrichtungen der Eingliederungshilfe in wirtschaftliche Schwierigkeiten. Die Bundesländer müssen jetzt ihrer Verantwortung nachkommen und strukturelle Maßnahmen zur Personalsicherung, zur Entbürokratisierung und zur Sicherung der wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit der Anbieter umsetzen”, fordert Schaefers.
Die Blockadehaltung der Länder treffe die Branche mitten im Umsetzungsprozess des Bundesteilhabegesetzes, kritisiert Schaefers weiter. “Gerade die privaten Eingliederungshilfeeinrichtungen zeigen sich aktuell als Innovationstreiber bei der Weiterentwicklung der Angebote durch das Bundesteilhabegesetz. Dieses Engagement zu Gunsten der Menschen mit Behinderungen darf nicht durch problematische Rahmenbedingungen ausgebremst werden.”
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. setzt sich seit vielen Jahren für die Interessen und Bedürfnisse von Familien und Menschen mit Pflegebedarf in Deutschland ein. Dabei liegt der Fokus der Organisation unter anderem auf der Umsetzung sozial- und gesundheitspolitischer Themen.
Der bpa-Hauptgeschäftsführer Norbert Grote steht für weitere Fragen zur Verfügung und ist unter Tel.: 030/30 87 88 60 oder auf der Website www.bpa.de erreichbar.
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel “Es droht ein Wegbrechen der Versorgung für Menschen mit Behinderungen.” / bpa warnt …
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