Saarbrücken, 09.06.2023 – Die geplanten neuen Personalvorgaben für die Pflegebranche im Saarland müssen praxisnah umgesetzt werden, um den massiven Personalmangel in der saarländischen Pflege zu bekämpfen. Das fordert der Landesvorsitzende des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa), Ralf Mertins.
Ab Juli soll die erste Stufe eines neuen Personalbemessungssystems starten, das die Aufgaben zwischen Fach- und Assistenzkräften neu verteilt. Doch die zusätzlich benötigten Kräfte, insbesondere die Assistenzkräfte, sind im Saarland derzeit nicht vorhanden. Daher wurden landesweite Personalmindestvorgaben definiert. Doch auch diese seien flächendeckend kaum umsetzbar, was bereits zu einer Abwerbespirale führe. Die pflegerische Versorgung leide darunter genauso wie die Auslastung der Einrichtungen, die aufgrund des fehlenden Personals immer weiter sinke.
“Das neue Personalbemessungssystem beinhaltet gute Ansätze, aber nun ist eine pragmatische Umsetzung notwendig, die den Einrichtungen Zeit lässt, den neuen Personalstamm auf Grundlage einer umsetzbaren Mindestpersonalvorgabe aufzubauen”, so der bpa-Landesvorsitzende. Im Saarland müssen daher nun Übergangslösungen vereinbart werden, welche die personelle Situation berücksichtigen und sich von der starren Fachkraftquote verabschieden.
“Wenn die Vorgaben zu schnell hochgefahren werden, müssen die Einrichtungen, in denen dieses zusätzliche Personal nicht vorhanden ist, Pflegeplätze unbelegt lassen. Das führt zu weiteren wirtschaftlichen Schwierigkeiten und lässt die Pflegebedürftigen im Stich, die diese Versorgung dringend benötigen”, warnt Mertins.
Der bpa – Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. vertritt als einziger Spitzenverband der privaten Anbieter die Interessen privater Dienstleister im Bereich der Pflegeversicherung. Mit knapp 10.000 Einrichtungen und Diensten sind die Mitglieder des bpa ein wichtiger Teil der stationären und ambulanten Pflege in Deutschland.
Für Rückfragen steht Angela Eicher, bpa-Landesbeauftragte, unter Tel.: 0681/948 88 40 und auf der Website www.bpa.de zur Verfügung.
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel “Wenn wir eine Pflegekraft einstellen, fehlt sie an anderer Stelle.” / bpa fordert …
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