Bremen (VBR). Berlin am 16. April 2024 – Ein beachtlicher Zusammenschluss von Studierenden, Psychotherapeutenkammern, -verbänden sowie anerkannten Ausbildungsstätten und weiteren Interessengruppen hat sich in Würzburg versammelt, um eine deutliche Forderung an die Bundesregierung zu stellen: Die Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung muss gesetzlich geregelt werden. Diese Initiative erfolgte im Zuge des bevorstehenden 44. Deutschen Psychotherapeutentages (DPT) und erhielt zudem Unterstützung von der bayerischen Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, Judith Gerlach.
Dieser Aufruf folgt auf den Hintergrund einer seit langem anhaltenden Diskussion über die Notwendigkeit, die Weiterbildung von Psychotherapeuten finanziell abzusichern. Eine öffentliche Petition, initiiert vom Studenten Felix Kiunke im März 2023, konnte bereits über 72.000 Unterstützer finden und führte zu einer Anhörung im Deutschen Bundestag am 3. Juli 2023. Trotz einer stark befürwortenden Aufforderung des Bundestages an die Bundesregierung, bleibt eine konkrete Reaktion des Bundesgesundheitsministeriums aus, und im aktuellen Referentenentwurf zum Versorgungsgesetz fehlt eine Regelung zur Finanzierung der psychotherapeutischen Weiterbildung gänzlich.
Dr. Johanna Thünker, NRW-Regionalgruppenvorsitzende der Sektion Psychologischer Psychotherapeutinnen und Therapeuten im Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen (BDP) und Mitorganisatorin der Kundgebung, warnt vor den langfristigen Konsequenzen dieser Unterlassung: “Wir fordern Karl Lauterbach und die Regierung auf, die Regelungen für die Finanzierung in das aktuelle Versorgungsgesetz aufzunehmen, um noch in dieser Legislatur aus einer vielversprechenden, aber durch die fehlende finanzielle Regelung recht nutzlosen Reform endlich eine erfolgreiche Reform zu machen.” Diese dringliche Situation betrifft nicht nur angehende Psychotherapeuten, sondern steht symbolisch für eine weitreichende Herausforderung in der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung.
Seit der Reform von 2019 ist das Psychologiestudium verbunden mit einer anschließenden Weiterbildung, die zur Qualifikation als Fachpsychotherapeut*in führt. Damit wurde ein wichtiger Grundstein für die qualitativ hochwertige Ausbildung von Psychotherapeuten gelegt. Doch ohne die notwendige finanzielle Unterstützung ist es für Praxen, Kliniken und Ambulanzen schwierig, ausreichend Weiterbildungsplätze zu schaffen. Das aktuelle Dilemma gefährdet nicht nur die Zukunft angehender Psychotherapeuten, sondern auch die Qualität der psychologischen Versorgung in Deutschland.
Der Berufsverband Deutscher Psychologinnen und Psychologen e.V. (BDP), welcher die beruflichen Interessen von Psychologinnen und Psychologen vertritt und sich als anerkannter Fachverband im Dialog mit Politik, Medien und der Öffentlichkeit positioniert, spielt bei der Bewältigung dieser Herausforderung eine zentrale Rolle. Gegründet im Jahr 1946, nutzen seine rund 11.000 Mitglieder ihr kollektives Wissen und ihre Erfahrung, um die psychotherapeutische Landschaft in Deutschland aktiv mitzugestalten und voranzubringen.
Das Engagement dieser Gruppierungen und die starke Stimme, die sie gemeinsam erheben, fordern eine umgehende politische Reaktion, um die psychotherapeutische Versorgung in Deutschland nicht nur zu sichern, sondern weiter zu verbessern. Die Zukunft der psychischen Gesundheit der Bevölkerung hängt wesentlich von den Entscheidungen ab, die jetzt getroffen werden.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
BDP Pressemitteilung zur Kundgebung zur Finanzierung der psychotherapeutischen …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.