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ASB drängt auf Reform: Stärkere Förderung ambulanter Pflege

Pressemeldung:ASB drängt auf Reform: Stärkere Förderung ambulanter Pflege
Angesichts einer sich zuspitzenden Pflegekrise in Deutschland schlägt der ASB-Bundesverband Alarm: Ein sprunghafter Anstieg an Pflegebedürftigen konfrontiert das Land mit einer prekären Situation, die dringende Maßnahmen erfordert. Mit der Forderung nach einer umfassenden Reform der Pflegeversicherung und der Stärkung ambulanter Pflegedienste betont der Verband die Notwendigkeit, gegenwärtige Missstände in der häuslichen Pflege entschieden anzugehen. Angesichts einer Prognose, die einen zusätzlichen Bedarf an rund 430.000 Pflegefachkräften bis 2030 vorhersieht, steht Deutschland vor einer Herausforderung, die eine Gesellschaft und Politik gleichermaßen betrifft.

Bremen (VBR). In Deutschland zeichnet sich eine besorgniserregende Entwicklung im Bereich der Pflege ab, die in den kommenden Jahren weiter an Dramatik gewinnen könnte. Ein aktueller Bericht des Arbeiter-Samariter-Bundes (ASB) wirft ein Schlaglicht auf die prekäre Situation der Pflegebedürftigen im Land. Diese leiden unter den Folgen einer Pflegepolitik, die nach Ansicht von Experten dringend überarbeitet werden muss. Dr. Uwe Martin Fichtmüller, Hauptgeschäftsführer des ASB, hebt hervor, dass insbesondere die ambulanten Pflegedienste stärker unterstützt werden müssen. Viele Pflegebedürftige verzichten bereits auf notwendige Leistungen, um die damit verbundenen Eigenanteile zu umgehen.

Das zunehmende Problem sieht der ASB in der steigenden Zahl der Pflegebedürftigen, die der Spitzenverband der gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erst kürzlich für das vergangene Jahr verzeichnet hat. Daraus folgt ein klarer Handlungsaufruf: Um eine nachhaltige und umfassende Reform der Pflegeversicherung kommt man nicht herum. Ein zentraler Punkt dabei ist die Anhebung der Leistungsbeträge für ambulante Pflege sowie die Deckelung der privaten Eigenanteile an den Pflegekosten. Zusätzlich muss die tarifliche Entlohnung des Pflegepersonals verbessert und die Tagespflege als ein wesentliches Element sozialer Teilhabe gestärkt werden.

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Ein eindrückliches Bild der Herausforderungen zeichnet der Hinweis auf die notwendige Personalentwicklung: Um das altersbedingte Ausscheiden zu kompensieren, müssen bis 2030 in fast allen Bundesländern über 20 Prozent des Personals ersetzt werden, was ungefähr 250.000 Personen entspricht. Über den Ersatz hinaus werden zusätzliche 180.000 Fach- und Hilfskräfte benötigt, um den prognostizierten Anstieg der Pflegebedürftigen auf bis zu 6,1 Millionen fachgerecht zu versorgen. Diese Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit, mit der Handlungsbedarf besteht, umso mehr, als die Mehrzahl der Pflegebedürftigen zu Hause versorgt wird.

Ein weiterer Lösungsansatz, den der ASB vorschlägt, ist der Ausbau eines Case-Managements innerhalb der Pflegeinfrastruktur, um eine wohnortnahe Beratung von Pflegebedürftigen und ihren Angehörigen sicherzustellen. Dies erfordert eine grundlegende Strukturreform, die eine kosten- und leistungsmäßige Gleichbehandlung des ambulanten und stationären Sektors gewährleistet.

Die vom ASB aufgezeigten Herausforderungen und Lösungsansätze laden zu einer intensiven Auseinandersetzung mit der Zukunft der Pflege in Deutschland ein. Es handelt sich um ein Thema, das nicht nur die direkt Betroffenen, sondern die Gesellschaft als Ganzes angeht. Dabei wird deutlich, dass ein Handeln auf mehreren Ebenen notwendig ist, um die Pflegesituation nachhaltig zu verbessern und den Pflegebedürftigen in Deutschland eine bessere Unterstützung und Versorgung zukommen zu lassen.

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Zukunftsweisende Gestaltung zwingend erforderlich: Der ASB fordert eine Stärkung der …

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