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AWO appelliert an Bundestag: Kinderarmut entschieden bekämpfen

Pressemeldung:AWO appelliert an Bundestag: Kinderarmut entschieden bekämpfen
Die AWO appelliert an die Mitglieder des Deutschen Bundestags, Kinderarmut entschieden zu bekämpfen. In einer Anhörung zur Kindergrundsicherung im Familienausschuss wird ein Gesetzentwurf der Bundesregierung diskutiert. Die AWO begrüßt erste Schritte zur Einführung einer Kindergrundsicherung, sieht jedoch noch Verbesserungsbedarf. Der Entwurf enthält gute Ansätze, bleibt aber hinter dem Konzept des Bündnisses KINDERGRUNDSICHERUNG zurück. Kritisiert werden unter anderem die Höhe der Leistung, Nachweispflichten und Antragserfordernisse sowie der Ausschluss von Kindern und Jugendlichen im Asylbewerberleistungsgesetz. Die AWO ruft die Abgeordneten des Bundestags dazu auf, den Entwurf nachzubessern und eine echte Kindergrundsicherung zu ermöglichen.

Berlin, 13.11.2023 – Die Bundesregierung hat nach langem Ringen einen ⁤Gesetzentwurf zur Kindergrundsicherung​ vorgelegt. Heute findet ‍im Ausschuss für Familie, Senioren, Frauen und Jugend des‌ Deutschen Bundestags ‍eine Anhörung von ‍Experten statt. Alexander Nöhring, Leiter‌ der Abteilung Kinder, Jugend, Frauen,‍ Familie im AWO-Bundesverband, ⁣vertritt ‍dort die Positionen der AWO ‌als Sachverständiger.

Nöhring ​kommentiert den Entwurf der Bundesregierung positiv: „Wir begrüßen, dass‍ die Bundesregierung ‌erste Schritte geht, um‌ eine Kindergrundsicherung einzuführen. Für eine armutsvermeidende und sozial gerechte Kindergrundsicherung setzen wir ⁣uns als AWO seit 2009 gemeinsam ​mit unseren Partnern im Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG ein und sehen in ihr‍ einen wesentlichen Baustein, um allen Kindern ‍und Jugendlichen in unserem Land ein gutes ‌Aufwachsen zu ermöglichen. ‍Die Idee der eigenständigen Absicherung von⁤ Kindern und Jugendlichen werten wir als einen ‍längst überfälligen Paradigmenwechsel ⁣im deutschen ​Sozialstaat.“

Die AWO sieht im Entwurf der Bundesregierung erste gute Ansätze, wie die Bündelung zentraler Leistungen für⁤ Kinder und Jugendliche in einem Gesetz,‍ Verbesserungen bei der Anrechnung von Einkommen der Kinder und Eltern für einzelne Gruppen und erste Schritte hin zu einem ‍zugehenden Sozialstaat. Allerdings enttäuscht der Entwurf in wesentlichen Punkten und bleibt weit hinter dem⁣ Konzept des Bündnis KINDERGRUNDSICHERUNG ⁢zurück. Insbesondere die Höhe der⁣ neuen Leistung, weiter ⁤bestehende Nachweispflichten und Antragserfordernisse anstelle einer automatischen Auszahlung​ sowie gespaltene Zuständigkeiten statt einer einheitlichen Anlaufstelle für alle kindbezogenen Leistungen werden kritisiert. Auch der Ausschluss der Kinder ‌und Jugendlichen im Asylbewerberleistungsgesetz und⁤ die im Entwurf‍ enthaltene Leistungskürzung durch den Wegfall des Sofortzuschlags ⁤werden als inakzeptabel angesehen.

Nöhring betont abschließend: „Wir ​müssen leider feststellen, dass der Bundesregierung‍ im vorliegenden Entwurf der Mut gefehlt hat,‍ einen umfassenden Systemwechsel hin zu einer​ echten⁢ Kindergrundsicherung ‍zu vollziehen, der die monetäre ​Familienförderung wirklich vom Kopf auf⁢ die Füße stellt. Aber noch⁤ ist nicht aller Tage Abend:‍ Wir ‍setzen jetzt⁤ auf die Abgeordneten des Deutschen​ Bundestags, an⁢ den von uns kritisierten Stellen im Entwurf nachzubessern und damit die⁤ Weichen für eine echte Kindergrundsicherung doch noch‍ zu stellen.“

Weitere Informationen zur Stellungnahme der AWO finden Sie unter: [https://awo.org/kindergrundsicherung-stellungnahme-zur-oeffentlichen-anhoerung-im-ausschuss-fuer-familie-senioren](https://awo.org/kindergrundsicherung-stellungnahme-zur-oeffentlichen-anhoerung-im-ausschuss-fuer-familie-senioren)

25 Antworten

    1. Es ist leicht zu sagen, dass die Eltern verantwortlich sein sollten, aber leider ist das nicht immer der Fall. Kinderarmut betrifft nicht nur die Kinder, sondern auch die Gesellschaft. Wir sollten uns darum kümmern, um eine gerechtere und bessere Zukunft für alle zu schaffen.

    1. Das ist eine absolut ignorant und verletzende Aussage. Kinderarmut hat zahlreiche Ursachen und ist ein ernsthaftes Problem. Es ist wichtig, dass wir Lösungen finden, anstatt diejenigen zu beschuldigen, die bereits benachteiligt sind.

  1. Ich verstehe, dass Kinderarmut ein wichtiges Thema ist, aber sollten wir nicht erstmal die Eltern in die Pflicht nehmen?

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