Bremen (VBR). Die liebevolle Fürsorge für unsere tierischen Gefährten beinhaltet nicht nur ausgiebige Streicheleinheiten und ausgelassene Spaziergänge, sondern auch die Verantwortung, bei Krankheit oder Unwohlsein angemessen zu handeln. Eine kürzlich veröffentlichte Empfehlung des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie (BPI) wirft Licht auf ein häufig unterschätztes Risiko im Umgang mit der Gesundheit unserer Haustiere: den unsachgemäßen Einsatz von Humanarzneimitteln.
In Deutschland, wo fast jeder zweite Haushalt Tiere beherbergt, gehört die Verabreichung von „Menschenmedikamenten“ an Haustiere durchaus nicht zur Seltenheit. Vom kleinen Goldfisch bis hin zum treuen Familienhund – viele Tierbesitzer greifen in ihrer Besorgnis um das kranke Tier unbedacht in den eigenen Medikamentenschrank. Dabei übersehen sie, dass diese gut gemeinte Geste schwerwiegende Folgen haben kann. Prof. Dr. Jens Peters, Geschäftsfeldleiter Tierarzneimittel beim BPI, warnt eindringlich vor solchen Eigenmedikationen: „Was Herrchen oder Frauchen hilft, kann dem Haustier schaden.“ Die Expertise der Pharmaindustrie und der Veterinärmedizin spricht eine klare Sprache: Medikamente, die für Menschen entwickelt wurden, sind nicht ohne Weiteres für Tiere geeignet.
Der Stoffwechsel unserer vierbeinigen Freunde funktioniert anders als der unsere. Katzen beispielsweise mangelt es an bestimmten enzymatischen Fähigkeiten, was die Verarbeitung gängiger Wirkstoffe, wie Ibuprofen oder Paracetamol, betrifft. Dies kann nicht nur zu Magen-Darm-Problemen führen, sondern auch Nieren und Leber dauerhaft schädigen. Das zeigt, wie essenziell es ist, sich in Gesundheitsfragen des Haustiers ausschließlich auf fachkundige Beratung durch Tierärzte zu verlassen.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die gesetzliche Regelung. Seit 2022 ist in Deutschland ein spezielles Tierarzneimittelgesetz in Kraft, das eine klare Trennlinie zwischen der Abgabe von Medikamenten für Menschen und für Tiere zieht. Diese rechtliche Vorgabe unterstreicht, dass nur spezifisch für Tiere zugelassene und getestete Medikamente angewendet werden dürfen. Die Pharmaindustrie ist hier gefordert, über vielfältige Studien die Wirksamkeit und Verträglichkeit der Tierarzneimittel zu belegen.
Besondere Vorsicht ist auch beim Kauf von nicht verschreibungspflichtigen Tierarzneimitteln geboten. Ob aus der Apotheke, der Drogerie oder dem Zoofachhandel – Tierhalter sind gut beraten, genau auf die Zulassung und die Packungsbeilage zu achten. Besonders zu beachten sind dabei Produkte, die für verschiedene Tierarten unterschiedliche Wirkungen zeigen oder gar gefährlich sein können.
Abschließend sei gesagt, dass die Liebe zu unseren Tieren auch bedeutet, in gesundheitlichen Fragen Verantwortung zu zeigen und auf professionelle Beratung zu setzen. Nur so können wir sicherstellen, dass es unseren tierischen Begleitern gut geht und sie ein langes, gesundes Leben an unserer Seite führen können. Und wie stets betont wird: Kein Rat aus dem Internet ersetzt den Besuch beim Tierarzt.
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Tiergesundheit: Auf die richtigen Arzneimittel kommt es an
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