Berlin/Bonn (ots) – Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT) hat auf seiner 23. Jahrestagung in Berlin eindringlichere Lösungsansätze der Politik für die deutsche Futter- und Lebensmittelversorgung gefordert. DVT-Präsident Cord Schiplage betonte in seiner Rede vor rund 300 Gästen die Notwendigkeit von kalkulierbaren Rahmenbedingungen, um den nationalen und internationalen agrarwirtschaftlichen Herausforderungen gerecht zu werden. Besonders der Investitionsbedarf beim Umbau der Tierhaltung, die steigenden Energiekosten und der Bedeutungsverlust der deutschen Agrarbranche im internationalen Vergleich bereiten dem DVT Sorgen.
Investitionen zurückgehalten und Tierzahlen gehen zurück
Schiplage machte deutlich, dass Investitionen zurückgehalten würden und die Tierzahlen unaufhaltsam zurückgingen. Gleichzeitig steige weltweit der Bedarf an Proteinversorgung. Der deutsche Markt verliere immer mehr an Bedeutung, wie Schiplage unter Berufung auf Schätzungen der OECD betonte. In diesem Zusammenhang kritisierte er auch die unzureichenden Vorschläge und Instrumente der Politik und bemängelte fehlende Flexibilität, um auf aktuelle Veränderungen einzugehen. Für langfristige Perspektiven forderte er eine verstärkte Zusammenarbeit zwischen Bundesregierung, Wissenschaft, Fachverbänden und Landwirtschaftsbetrieben.
Nachhaltige Lösungen und Entlastung beim Strom
Schiplage betonte die Bedeutung von nachhaltigen Lösungsansätzen aus Wissenschaft und Wirtschaft, wie beispielsweise die Verwertung von Co-Produkten, entwaldungsfreie Lieferketten und die Nutzung moderner Züchtungsmethoden. Zudem machte er auf die hohen Energiekosten aufmerksam, die der Futtermittelbranche zu schaffen machen. Gemeinsam mit dem Deutschen Raiffeisenverband forderte der DVT in einem Schreiben an die Bundesregierung eine Senkung der Stromsteuer, um die Qualität der Produktion und wirtschaftliche Existenzen zu sichern.
Exportverbote und unsichere Märkte als weitere Herausforderungen
Schiplage stellte auch verschiedene Exportverbote im Ausland und damit einhergehende fehlende Absatzmärkte, unsichere Warenverfügbarkeit und instabile Preislagen als weitere Herausforderungen für die Futtermittelbranche dar. Es sei aktuell nicht absehbar, wie die Märkte in den kommenden Monaten reagieren werden.
Bundesanstalt für Landwirtschaft bestätigt Notwendigkeit von Lösungsansätzen
Neue Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) unterstreichen die Notwendigkeit tiefergehender Lösungsansätze. Das produzierte Mischfuttervolumen ging im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent zurück. Insbesondere der Rückgang beim Mischfutter für Schweine von rund 800.000 Tonnen auf 8,2 Millionen Tonnen war stark spürbar. Auch im Nutz- und Mastgeflügelbereich wurde ein Rückgang verzeichnet. Gleichzeitig importiere Deutschland aber billiges Fleisch aus anderen Ländern, was die schwierige agrarpolitische Lage verdeutliche.
Der Deutsche Verband Tiernahrung e. V. (DVT)
Der DVT ist ein unabhängiger Wirtschaftsverband, der die Interessen der Unternehmen vertritt, die Futtermittel, Vormischungen und Zusatzstoffe für Nutz- und Heimtiere herstellen, lagern und handeln. Das Ziel des DVT ist die Sicherstellung einer zuverlässigen Versorgung mit qualitativ hochwertigem Tierfutter und Lebensmitteln.
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