– Am Red Hand Day (12. Februar) wird an das seit 2002 geltende Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention erinnert, das den Einsatz von Unter-18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet; jährlich beteiligen sich über 400.000 Menschen in mehr als 50 Ländern sowie über 400 Bundestagsabgeordnete mit roten Handabdrücken an Protestaktionen.
– Weltweit dienen rund 250.000 Kinder als Soldaten, weshalb das Deutsche Bündnis Kindersoldaten die Bundesregierung auffordert, Rekrutierungsverbote durchzusetzen, Reintegrations- und psychosoziale Programme zu fördern und Minderjährige, die vor Zwangsrekrutierung fliehen, mit Schutz und Asyl zu versorgen.
– Im besonders vernachlässigten Konflikt in Myanmar bombardiert die Militärjunta Dörfer, tötet hunderte Kinder pro Jahr und rekrutiert minderjährige Kämpfer; terre des hommes und Partnerorganisationen leisten medizinische, ernährungs-, bildungs- und trauma-unterstützte Hilfe und fordern verstärkte deutsche sowie internationale Unterstützung.
Kampf gegen Kindersoldaten: Weltweite Aktionen und Forderungen am Red Hand Day
Am 12. Februar 2002 trat das Zusatzprotokoll zur Kinderrechtskonvention zu Kindern in bewaffneten Konflikten in Kraft, das den Einsatz von unter 18-Jährigen in bewaffneten Konflikten verbietet. Trotz dieses Verbots werden weltweit etwa 250.000 Kinder in bewaffneten Konflikten als Soldaten eingesetzt, sowohl von regulären Armeen als auch von nichtstaatlichen Rebellengruppen. Um auf dieses gravierende Problem aufmerksam zu machen, mobilisiert das Deutsche Bündnis Kindersoldaten jedes Jahr am „Red Hand Day“ gemeinsam mit zahlreichen Organisationen zu Aktionen gegen den Missbrauch von Kindern als Soldaten.
Die gesellschaftliche Bedeutung dieses Tages zeigt sich auch im Bundestag, wo unter der Schirmherrschaft der Bundesfamilienministerin Lisa Paus mehr als 400 Bundestagsabgeordnete ihren Einsatz für die Kindersoldaten mit einem roten Handabdruck dokumentierten. Bis heute haben über 400.000 Menschen in mehr als 50 Ländern mit ihrem Handabdruck Protest gegen die Rekrutierung von Kindern als Soldaten geleistet.
Die Kampagne erhebt klare Forderungen: „Wir fordern die Bundesregierung auf, sich gegen die Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen einzusetzen, Reintegrationsprogramme und psychosoziale Unterstützungsprojekte zu fördern und Minderjährigen, die vor Zwangsrekrutierung fliehen, Schutz und Asyl zu gewähren. Sonst erleben Kinder nur eine Welt voll Krieg und Gewalt und erlernen, dass es für sie in ihr keine Zukunft gibt.“ Diese Forderungen erhalten besondere Dringlichkeit durch die Lage in vergessenen Konflikten wie in Myanmar. Dort berichtet die Kampagne: „Die Militärjunta lässt Dörfer bombardieren und anzünden, flüchtende Menschen werden attackiert. Dabei sterben jedes Jahr hunderte von Kindern, Tendenz stark steigend. Außerdem rekrutiert die staatliche Armee jedes Jahr hunderte Minderjährige als Soldaten, in geringerem Ausmaß tun dies auch mehrere nichtstaatliche bewaffnete Gruppen.“
Um diesen Kindern und Jugendlichen Schutz und Hilfe zu bieten, engagieren sich terre des hommes und Partnerorganisationen vor Ort. Insbesondere im Grenzgebiet zwischen Myanmar und Thailand unterstützen sie die betroffenen Familien mit Nahrungsmitteln, Medikamenten, Bildungsprogrammen, Gesundheitsversorgung und Traumahilfe. Vor diesem Hintergrund sind Deutschland und die internationale Gemeinschaft aufgefordert, ihre Unterstützung deutlich zu verstärken und somit einen Beitrag zum Schutz der Kinder in bewaffneten Konflikten zu leisten.
Warum der Kampf gegen Kindersoldaten eine globale Herausforderung bleibt
Der internationale Einsatz gegen Kindersoldaten zeigt, wie tief verwoben militärische Konflikte mit gesellschaftlichen und politischen Problemen sind. Der Missbrauch von Kindern als Kämpfer berührt nicht nur einzelne Staaten, sondern hat eine globale Dimension und fordert die weltweite Gemeinschaft heraus. Deutschland und andere Staaten stehen dabei in der Verantwortung, durch internationale Verpflichtungen und aktive Mitwirkung Lösungen zu fördern.
Einerseits sind die Ursachen für die Rekrutierung von Minderjährigen vielfältig und komplex: Armut, fehlende Bildungs- und Perspektivangebote sowie die strategische Ausnutzung von Krieg und Instabilität spielen eine entscheidende Rolle. Andererseits erschweren psychologische Folgen wie Traumatisierung und soziale Ausgrenzung die Reintegration der Betroffenen erheblich und machen nachhaltige Hilfe unverzichtbar.
Globale Herausforderungen im Kampf gegen Kindersoldaten
Der weltweite Kampf gegen Kindersoldaten verlangt ein koordiniertes Vorgehen, das folgende Kernpunkte beinhaltet:
- Die Umsetzung internationaler Abkommen und Rechtsnormen, mit denen der Schutz von Kindern vor militärischer Nutzung vorgeschrieben wird.
- Die Unterstützung von Programmen zur Befreiung und Wiedereingliederung der betroffenen Kinder in sichere Gemeinschaften.
- Die Sensibilisierung der Öffentlichkeit, beispielsweise durch den Red Hand Day, dessen gesellschaftliche Bedeutung darin liegt, auf das Leid der Kinder aufmerksam zu machen und den politischen Willen zu stärken.
Deutschland trägt insbesondere durch seine internationale Position und Engagement dazu bei, diese Herausforderungen anzupacken und Verantwortung zu übernehmen.
Wege zur nachhaltigen Verbesserung
Um die Chancen auf eine dauerhafte Veränderung zu erhöhen, sind vor allem präventive Maßnahmen und die Zusammenarbeit über nationale Grenzen hinweg entscheidend. Dabei zählen:
- Ausbau von Bildungs- und Entwicklungsprogrammen für gefährdete Regionen.
- Psychosoziale Betreuung für ehemalige Kindersoldaten und deren Familien.
- Stärkung der internationalen Zusammenarbeit, damit Schutzmaßnahmen effektiv umgesetzt und kontrolliert werden können.
Diese Ansätze zeigen, dass der Schutz von Kindern vor militärischer Ausbeutung eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe aller Staaten bleibt – ebenso wie die Förderung von Frieden und Stabilität, auf denen langfristig sichere Lebensbedingungen beruhen.
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Red Hand Day am 12. Februar: Weltweiter Aktionstag gegen den Einsatz von Kindern als …
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