Bremen (VBR). Kranke Tiere brauchen Behandlung, doch wie beeinflusst dies die Qualität der Lebensmittel, insbesondere der Milch? Der Bundesverband für Tiergesundheit e.V. informiert über den verantwortungsvollen Einsatz von Antibiotika in der Milcherzeugung und erklärt, wie die Sicherheit für die Verbraucher gewährleistet wird.
Die Produktion von Milch ist ein komplexer Prozess, der hohe Standards in der Qualitätssicherung und nachhaltige Praktiken erfordert. Vom Moment der Geburt der Kälber bis zur Verarbeitung und Vermarktung der Milch gibt es viele Aspekte, die sicherstellen, dass Milch ein wertvolles und sicheres Lebensmittel für Verbraucher ist.
In diesem Zusammenhang fordern EU-Vorgaben die Einführung einer nationalen Datenerhebung zur Anwendung antimikrobiell wirksamer Arzneimittel, einschließlich Milchkühe. Deutschland hat daraufhin eine Änderung des Tierarzneimittelgesetzes umgesetzt, bei der Milchkühe ebenfalls in das staatliche Antibiotikamonitoring aufgenommen werden. Dieses Monitoring ermöglicht es, den Antibiotikaeinsatz in der Milcherzeugung weiter zu minimieren.
Konkret sieht das Monitoring vor, dass die Tierärzte den Antibiotikaeinsatz in einer staatlichen Datenbank erfassen und diese Informationen an die zuständige Veterinärbehörde weiterleiten. Auf Basis dieser Daten wird dann eine betriebsindividuelle Kennzahl zur Therapiehäufigkeit berechnet, die mit dem bundesweiten Durchschnitt verglichen wird. Dies ermöglicht es, die Therapiehäufigkeit in den einzelnen landwirtschaftlichen Betrieben zu ermitteln und den Einsatz von Antibiotika nach dem Prinzip „so viel wie nötig, so wenig wie möglich“ weiter zu optimieren.
Es ist wichtig zu betonen, dass kranke Tiere Behandlung benötigen und der Einsatz von Antibiotika ein wichtiger Teil des verantwortungsvollen Tiergesundheitsmanagements ist. Tierhalter und Tierärzte müssen dabei eng zusammenarbeiten, um eine exakte Dokumentation der Abgaben und Anwendungen von Antibiotika sicherzustellen.
Der verantwortungsvolle Einsatz von Antibiotika ist Teil einer breiteren Antibiotikaresistenzstrategie in der Veterinärmedizin. Hierbei werden gezielte Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz von Antibiotika zu optimieren und zu minimieren. Besondere Regeln gelten dabei für Antibiotika, die als humanmedizinisch wichtig angesehen werden.
Ein weiterer wichtiger Aspekt für die Tiergesundheit ist die Krankheitsvorbeugung. Durch ein umfassendes Bestandsmanagement, zu dem eine gute Haltung, bedarfsgerechte Fütterung und Hygienemaßnahmen gehören, kann die Notwendigkeit einer Antibiotikabehandlung verringert werden. Die Forschung der Tiergesundheitsunternehmen, umfassende Prüfungen und die behördliche Zulassung stellen sicher, dass innovative und wirksame Präparate für die Krankheitsvorbeugung und -behandlung zur Verfügung stehen.
Die Qualität und Sicherheit der Milch und Milchprodukte werden von den Molkereien streng kontrolliert. Neben der Qualitätskontrolle wird auch überprüft, ob Rückstände von Medikamenten in der Milch vorhanden sind. Nach einer Behandlung einer Milchkuh müssen behördlich festgelegte Wartezeiten eingehalten werden, um sicherzustellen, dass die Grenzwerte nicht überschritten werden und die Rückstände unbedenklich sind. Regelmäßige Überprüfungen durch die Behörden gewährleisten zusätzliche Sicherheit.
Die Milchproduktion ist ein komplexer Prozess, der eine umfassende Tiergesundheit, Qualitätssicherung und nachhaltige Praktiken erfordert. Die Tiergesundheit ist dabei essenziell für das Tierwohl und die Nachhaltigkeit in der Milcherzeugung.
Weitere Informationen zum Thema finden Interessierte auf der Website des Bundesverbandes für Tiergesundheit e.V.
Pressekontakt:
Bundesverband für Tiergesundheit e.V.
Dr. Sabine Schüller, Koblenzer Str. 121-123, 53177 Bonn
Tel. 0228 / 31 82 96, E-Mail bft@bft-online.de, www.bft-online.de
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Milcherzeugung: Nachhaltige Wertschöpfung und Wertschätzung
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