Berlin (ots) – Die Ergebnisse der heute veröffentlichten Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zur Entwicklung des Arzneimittel-Kosten im Jahr 2022 kommentiert der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes, Jens Martin Hoyer, wie folgt:
Arzneimittelmarkt weiterhin profitabel: Deutsche Pharmaunternehmen erzielen hohe Umsätze
Berlin, 07.11.2023 – Die Pharmaindustrie in Deutschland kann auch weiterhin hohe Umsätze verbuchen, wie die Analyse des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zur Entwicklung des Arzneimittel-Kosten im Jahr 2022 zeigt. Die aktuelle Studie enthüllt eine erstaunliche Tatsache: Deutsche Pharmaunternehmen verlangen nach wie vor die höchsten Preise in ganz Europa und erzielen dadurch hohe Profite. Angesichts dieser Tatsachen ist das Klagen der Industrie über schlechte Rahmenbedingungen auf dem deutschen Markt kaum nachvollziehbar.
GKV-Finanzstabilisierungsgesetz und Lieferengpässe: Erfolg bleibt aus
Trotz der gesetzgeberischen Maßnahmen des GKV-Finanzstabilisierungsgesetzes, die darauf abzielen, den ungebremsten Preisanstieg einzudämmen, zeigen die Ergebnisse der Analyse, dass die erhoffte Wirkung bisher ausbleibt. Im Gegenteil, das kürzlich verabschiedete Gesetz zur Bekämpfung von Lieferengpässen hat sogar wirksame Preissteuerungsmechanismen geschwächt.
Maßnahmen zur Stabilisierung des deutschen Arzneimittelmarktes dringend erforderlich
Die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) steht vor der Herausforderung, Maßnahmen zur Stabilisierung der Ausgaben im deutschen Arzneimittelmarkt zu ergreifen. Dazu gehört in erster Linie die Fortsetzung des erhöhten Herstellerabschlags über das Jahr 2023 hinaus. Zusätzlich ist eine Absenkung der Mehrwertsteuer für Arzneimittel erforderlich. Um die steigenden Preise zu kontrollieren, sollte das vorgesehene jährliche Preismoratorium entsprechend der Inflationsrate im Jahr 2023 für das kommende Jahr ausgesetzt werden.
Stärkung der Verhandlungsposition der GKV und selektivvertragliche Freiheiten
Darüber hinaus ist es notwendig, die Verhandlungsposition der GKV in Bezug auf Erstattungsbeträge weiter zu stärken. Bereits mit dem GKV-Finanzstabilisierungsgesetz wurden erste Schritte eingeleitet. Anstelle des vom Hersteller selbst gewählten Einstandspreises sollte ein Interimspreis für neue Arzneimittel ab dem Marktzugang gelten. Zusätzlich werden die Kassen künftig wieder mehr selektivvertragliche Freiheiten benötigen, insbesondere im Bereich zytostatischer Zubereitungen.
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6 Antworten
Ich finde, dass die Ausgaben im Arzneimittelmarkt ruhig steigen können. YOLO!
Ich finde, dass die Ausgaben im Arzneimittelmarkt ruhig steigen können. Mehr Innovationen!
Also ich finde ja, dass die AOK-WIdO Analyse totaler Schwachsinn ist. Was denken die sich eigentlich?
Also ich finde deine Meinung total daneben. Die AOK-WIdO Analyse ist fundiert und hat ihre Berechtigung. Bevor du so ignorant urteilst, solltest du dich vielleicht besser informieren.
Also ich finde, dass die Ausgaben im Arzneimittelmarkt ruhig stabilisiert werden können. Aber bitte nicht auf Kosten der Patienten!
Da muss ich widersprechen. Stabilisierung der Ausgaben ist wichtig, aber nicht auf Kosten der Patienten? Wer soll es sonst bezahlen? Jeder muss seinen Teil dazu beitragen, um das System nachhaltig zu halten.