Suche
Close this search box.

Gaza: Amputationswelle überfordert medizinische Hilfe

Pressemeldung:Gaza: Amputationswelle überfordert medizinische Hilfe
Inmitten des eskalierenden Konflikts im Gazastreifen stehen medizinische Teams vor einer beispiellosen Herausforderung: Die Versorgung von tausenden Verletzten mit dringend benötigten medizinischen Leistungen, darunter Physiotherapie, Prothesen und weitere Hilfsmittel. Handicap International e.V. berichtet über eine alarmierende Zunahme von Menschen mit schweren Verletzungen, Amputationen und einem prognostizierten Anstieg dauerhafter Behinderungen als direkte Folge der andauernden Gewalt. Mit nahezu unvorstellbaren Hürden für die medizinische Versorgung und eine sich rapide verschlechternde humanitäre Lage in Gaza erhebt die Organisation ein dringendes Plädoyer für internationale Aufmerksamkeit und Unterstützung.

Teilen:

Bremen (VBR). Im Schatten der anhaltenden Gewalt im Gazastreifen steigt die Zahl der Menschen, die dringend medizinische und rehabilitative Unterstützung benötigen, dramatisch an. Die Situation vor Ort ist geprägt von Zerstörung und Verlust. Insbesondere die Zahl der Amputationen und schweren Wirbelsäulenverletzungen erreicht ein bisher ungekanntes Ausmaß. Die humanitäre Hilfsorganisation Handicap International (HI), die sich der Unterstützung von Menschen mit Behinderungen und anderen vulnerablen Gruppen widmet, steht vor enormen Herausforderungen inmitten dieser Krise.

Seit Beginn der Eskalation der Gewalt am 7. Oktober hat Handicap International fast 10.000 Menschen versorgt, viele von ihnen mit amputierten Gliedmaßen und schwerst verletzt durch Bomben, Granaten und Raketen. Die Organisation berichtet, dass es einen drastischen Mangel an medizinischem Personal, lebenswichtigen Hilfsgütern und ausreichender medizinischer Versorgung in Gaza gibt, was notwendige Operationen und die Versorgung mit Prothesen signifikant erschwert.

“Die Menschen, die vor der Gewalt und den Bombenangriffen geflohen sind, erhalten keine angemessene medizinische Versorgung. Die Versorgung für amputierte Menschen ist extrem schwierig”, erklärt Reham Shaheen, HI-Expertin für Rehabilitation. Sie unterstreicht die Schwierigkeiten der Versorgung, nicht nur aufgrund der knappen Ressourcen, sondern auch wegen der Sicherheitsrisiken, die der Weg zwischen Kliniken und Unterkünften mit sich bringt. Zudem warten viele Betroffene auf Hilfsmittel wie Rollstühle oder Krücken, die in der aktuellen Lage nur schwer zu bekommen sind.

Lesen Sie auch:  Einladung zur New Food Conference: Alternative Proteine im Fokus

Eine besondere Rolle kommt den Psycholog*innen von HI zu, die an der Seite der medizinischen Teams arbeiten, um den Patienten in dieser extremen Notlage Unterstützung zu bieten. Da Schmerzmittel rar sind, setzen sie verschiedene Methoden ein, um den Betroffenen abzulenken und ihnen moralische Unterstützung zu bieten.

Federico Dessi, Regionaldirektor von HI-Nahost, bringt die Dramatik der Situation auf den Punkt: “Die medizinischen Teams in Gaza sind überfordert. Es gibt nur noch zwei funktionierende Krankenhäuser und tausende Verletzte warten draußen auf Behandlung. Viele Verletzte werden eine dauerhafte Behinderung davontragen.” Die humanitäre Situation erscheint unbeherrschbar. Die Konstante der Bewegung und Flucht vor Gewalt macht jede Form der Nachsorge zu einer Herausforderung, der sich HI täglich stellt.

Hintergrund dieser Krise ist die Eskalation der Gewalt zwischen Israel und der militanten Palästinenserorganisation Hamas. Mehr als 30.000 Palästinenser*innen wurden getötet und 69.000 verletzt, während auf israelischer Seite 1.200 Todesopfer zu beklagen sind und zahlreiche Geiseln genommen wurden. Diese Zahlen verdeutlichen die menschliche Tragödie, die sich im Gazastreifen abspielt, und werfen ein grelles Licht auf die dringende Notwendigkeit internationaler humanitärer Hilfe.

Lesen Sie auch:  Chancen schaffen für Frauen - faire Verteilung ist Grundlage!

Der unermüdliche Einsatz von Organisationen wie Handicap International zeigt, dass trotz aller Widrigkeiten Hilfe möglich ist. Ihre Arbeit verdeutlicht die immense Bedeutung der Rehabilitationsdienste für Kriegsverletzte und die entscheidende Rolle, die diese Hilfsangebote bei der Bewältigung der aktuellen Krise spielen.

Kontakt für weitere Informationen und Unterstützung bietet die Organisation über ihre Leiterin der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Huberta von Roedern, an. Durch die Unterstützung solcher Organisationen kann ein Beitrag geleistet werden, das Leid der Betroffenen zu lindern und langfristig Perspektiven für ein Leben mit und nach einer körperlichen Beeinträchtigung zu schaffen.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Gaza: Enormer Anstieg an Menschen mit Behinderung erwartet / Versorgung für …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Teilen:

Das könnte Sie auch interessieren

Digital Fairness Fitness Check: Bessere Durchsetzung statt neue Regeln!

Effektiver Verbraucherschutz: Weniger Regeln, mehr Umsetzung!

Inmitten einer wachsenden digitalen Landschaft betont der kürzlich veröffentlichte Digital Fairness Fitness Check der EU-Kommission die entscheidende Rolle von Verbraucherschutzregeln für das Vertrauen in den Onlinehandel. Der Bericht offenbart jedoch, dass bestehende Maßnahmen gegen manipulative Praktiken wie Dark Patterns und personalisierte Targetings bislang nur unzureichend umgesetzt werden. Alien Mulyk vom Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) warnt davor, bei zukünftigen EU-Verbraucherschutzvorhaben das Wesentliche aus den Augen zu verlieren. Bevor neue Regelungen entwickelt werden, müsse Europa zunächst bestehende Gesetze effektiv anwenden und die regulatorische Komplexität senken, um das volle Potenzial des Binnenmarktes auszuschöpfen.

Lesen
ver.di-Medien-Info: Reform der Besoldungsstrukturen im Bund - ver.di und DGB äußern ...

ver.di und DGB kritisieren geplante Besoldungsreform des BMI

Die jüngste Reform der Besoldungsstrukturen im Bund ist ins Kreuzfeuer der Kritik geraten. Sowohl die Vereinigte Dienstleistungsgewerkschaft (ver.di) als auch der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weisen die aktuellen Pläne des Bundesinnenministeriums entschieden zurück. In einem Gespräch mit dem Ministerium äußerten sie Bedenken, dass der vorliegende Entwurf eines angemessenen Besoldungsgesetzes lediglich eine oberflächliche Anpassung darstellt, die neue Ungerechtigkeiten schafft und verfassungsrechtlich fragwürdig sein könnte. Trotz finanzieller Herausforderungen pochen die Gewerkschaften auf ein transparentes und zukunftsweisendes Konzept. Die Diskussionen um das Vorhaben, das im Mai 2025 in Kraft treten könnte, versprechen spannungsreiche Debatten im kommenden Legislaturprozess.

Lesen