Haushalt 2024: Ampel-Koalition sichert Land- und Forstwirtschaft – Agrardiesel-Beihilfe wird schrittweise abgebaut

Die Ampel-Koalition hat im Haushalt 2024 eine Einigung erzielt, die eine überproportionale Belastung der Land- und Forstwirtschaft verhindert und die KfZ-Steuerbefreiung für entsprechende Fahrzeuge sichert. Die Agrardiesel-Beihilfe wird schrittweise gekürzt – 2024 um 40 %, 2025 und 2026 jeweils um 30 % – und ab 2026 vollständig eingestellt, während die Rückvergütung für 2023 unverändert bleibt. Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir begrüßte die gemeinsame Lösung und dankte Kanzler, Vizekanzler und Finanzminister für ihre Unterstützung.
VerbandsMonitor – Themen, Trends und Ticker vom 13.04.2025

Neue Haushaltsvereinbarung schützt Land- und Forstwirtschaft im Jahr 2024

Die Ampel-Koalition hat entscheidende Veränderungen zur Aufstellung des Haushaltes 2024 beschlossen, um eine überproportionale Belastung der Land- und Forstwirtschaft zu vermeiden. Dabei wurde eine gemeinsame Lösung gefunden, die auf intensiven Gesprächen und Vorschlägen zur Gegenfinanzierung beruht. Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir, betonte, dass durch diese Vereinbarung die Belastung für die Landwirtschaft abgewendet wurde: „Die einseitige Belastung der Land- und Forstwirtschaft durch die Haushaltskonsolidierung somit abgewendet wurde.“

Einen wichtigen Bestandteil der Einigung bildet die Entscheidung, die KfZ-Steuer-Befreiung für land- und forstwirtschaftliche Fahrzeuge aufrechtzuerhalten, sodass das grüne Nummernschild weiterhin genutzt werden kann. Gleichzeitig wird die bislang gewährte Agrardiesel-Beihilfe über mehrere Jahre reduziert. Für das Jahr 2024 ist eine Reduzierung des Entlastungssatzes um 40 Prozent geplant. In den darauf folgenden Jahren 2025 und 2026 erfolgen weitere Kürzungen um jeweils 30 Prozent. Ab 2026 wird keine Subvention mehr für verbrauchte Mengen bezahlt. Die Rückvergütung für im Jahr 2023 verbrauchte Mengen bleibt jedoch unverändert.

Özdemir dankte ausdrücklich Bundeskanzler Olaf Scholz, Vizekanzler Robert Habeck sowie Bundesfinanzminister Christian Lindner für ihre Unterstützung bei der Erarbeitung der Lösung. Er sprach auch den Vertretern der Landwirtschaft seinen Dank aus, die maßgeblich an der konstruktiven Suche nach einer Lösung beteiligt waren. Trotz der schwierigen Haushaltslage sei die Landwirtschaft weiterhin bereit, ihren Beitrag zu leisten.

In Bezug auf die Proteste erklärte Özdemir, dass es auch Aktionen gab, die „über das Ziel hinausgeschossen sind und nicht im Rahmen demokratischer Spielregeln stattfanden“. Gleichzeitig würdigte er jene, die ihren Unmut „klar, aber friedlich und demokratisch geäußert haben“. Die getroffenen Entscheidungen haben eine weitreichende Bedeutung für die Land- und Forstwirtschaft sowie für die Gesellschaft insgesamt und zeigen, dass die Regierung eine faire Verteilung der Belastungen anstrebt und dabei die Landwirtschaft als wichtigen Wirtschaftssektor schützt.

Auswirkungen des Agrardiesel-Endes auf Landwirte, Wirtschaft und Gesellschaft

Die beschlossenen Maßnahmen, insbesondere das Ende der Agrardiesel-Subvention ab 2026, markieren einen bedeutenden Wendepunkt für die Land- und Forstwirtschaft in Deutschland. Dieser Sektor besitzt nicht nur eine zentrale wirtschaftliche Rolle, sondern trägt entscheidend zur gesellschaftlichen Versorgung und Landschaftspflege bei. Das Auslaufen der Subvention stellt Landwirtinnen und Landwirte vor erhebliche Herausforderungen und verändert die ökonomischen Rahmenbedingungen nachhaltig.

Welche Folgen haben die Änderungen langfristig? Die Abschaffung der Dieselvergünstigung bedeutet für zahlreiche Betriebe steigende Betriebskosten. Da Diesel in vielen landwirtschaftlichen Fahrzeugen und Maschinen weiterhin unverzichtbar ist, wird sich dies unmittelbar auf die Rentabilität der Betriebe auswirken. Langfristig könnten diese Kostensteigerungen zu einer stärkeren Automatisierung, einem Umstieg auf alternative Antriebstechnologien oder einer Konsolidierung innerhalb der Branche führen. Die Entwicklung eröffnet zugleich Chancen für Investitionen in nachhaltige und emissionsarme Verfahren, die den ökologischen Fußabdruck der Landwirtschaft verringern könnten.

Wie reagieren Betroffene und Experten? Aus Sicht der landwirtschaftlichen Verbände ist der Kompromiss ein zweischneidiges Schwert. Zwar erkennen Experten die Notwendigkeit einer Haushaltskonsolidierung an, zugleich warnen sie aber vor den sozialen und wirtschaftlichen Folgen, die ein abruptes Ende der Subvention mit sich bringen könnte. Vertreter des Sektors betonen, dass ohne begleitende Unterstützungsmaßnahmen und technologische Innovationsförderung die Wettbewerbsfähigkeit der Betriebe beeinträchtigt wird. Politisch manifestiert sich eine angespannte Debatte, in der der Ausgleich zwischen ökologischer Verantwortung und wirtschaftlicher Tragfähigkeit im Fokus steht.

Vor diesem Hintergrund zeichnet sich ab, dass sich der Agrarsektor in den kommenden Jahren neu positionieren muss. Die Dynamik der politischen Entscheidungen, die Reaktionen der Verbände und die Anpassungsprozesse in den Betrieben werden entscheidend sein für die Zukunft der Landwirtschaft in Deutschland. Wachstum und Nachhaltigkeit rücken eng zusammen, während Gesellschaft und Wirtschaft aufeinander abgestimmte Antworten erwarten.

Ausblick auf die Herausforderungen und Perspektiven:

  • Steigende Betriebskosten durch den Wegfall der Subventionen
  • Druck zur technologischen Innovation und Umstellung auf alternative Antriebe
  • Erhöhte Anforderungen an nachhaltige Bewirtschaftungsformen
  • Notwendigkeit politischer Begleitmaßnahmen zur Absicherung der Betriebe
  • Erwartete Veränderungen in Marktstrukturen und Betriebsgrößen

Diese Entwicklungen sind prägend für die kommenden Jahre und beeinflussen maßgeblich die Rolle der Landwirtschaft als Wirtschafts- und Gesellschaftsfaktor.

Quelle: BMEL – Pressemitteilungen – Özdemir zur Einigung über Änderungen zur Aufstellung des Haushaltes 2024

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6 Antworten

    1. Das ist eine kurzsichtige Entscheidung, die die Umwelt weiter belastet. Statt die Land- und Forstwirtschaft zu entlasten, sollten wir nachhaltigere Lösungen finden, die sowohl der Branche als auch unserer Natur zugutekommen.

  1. Ich freue mich auf die Änderungen zur Haushaltsaufstellung 2024, hoffentlich wird es der Land- und Forstwirtschaft wirklich helfen!

    1. Endlich? Das ist doch nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Land- und Forstwirtschaft braucht eine umfassende und nachhaltige Entlastung. Diese Maßnahme ist lediglich ein Tropfen auf den heißen Stein. Es gibt noch viel mehr zu tun!

  2. Endlich eine gute Nachricht für die Land- und Forstwirtschaft! Hoffentlich bringt die Einigung positive Veränderungen.

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