Bremen (VBR). Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat nach langjährigen Untersuchungen und dem Einsatz umfassender rechtlicher Mittel endlich eine Antwort auf ihre Vorwürfe gegen den Autohersteller BMW erhalten. Über Jahre hinweg hatte die DUH Beweise für die Nutzung illegaler Abschalteinrichtungen in Diesel-Fahrzeugen von BMW gesammelt und diese an das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) übermittelt, doch erst kürzlich hat das Amt die Vorwürfe offiziell bestätigt. Es handelt sich hierbei um ein langwieriges Verfahren, das bereits im September 2015 seinen Anfang nahm, als die DUH BMW direkt auf potenzielle Abschalteinrichtungen ansprach, was von BMW energisch verneint wurde.
Die Behauptungen der DUH basierten auf umfangreichen Abgasmessungen und Analysen der Motorsteuerungssoftware, die hohe Stickoxidemissionen bei mehreren BMW-Modellen zeigten. Insbesondere beim Modell BMW X3 xDrive20d wurden Emissionen festgestellt, die das bis zu 13-fache des gesetzlich erlaubten Grenzwerts erreichten. Trotz der Übermittlung dieser Ergebnisse an die zuständigen Behörden, schien das KBA lange Zeit keine Maßnahmen gegen BMW einzuleiten. Die Untätigkeit des Amtes und der Schutz, den BMW durch mehrere CSU-Verkehrsminister genoss, führten schließlich dazu, dass die DUH im Juli 2021 Klage einreichte.
Die Enthüllungen zeigen ein tiefgreifendes Problem in der Automobilindustrie: den Einsatz unzulässiger Technologien zur Manipulation von Emissionswerten. Die DUH und ihr wissenschaftlicher Leiter des Emissions-Kontroll-Instituts, Dr. Axel Friedrich, betonen die Bedeutung transparenter und ehrlicher Herstellungspraktiken für den Umweltschutz. Diese Auseinandersetzung ist nicht nur eine Angelegenheit zwischen DUH und BMW oder dem KBA, sondern betrifft uns alle. Sie wirft Fragen auf bezüglich der Zuverlässigkeit und Glaubwürdigkeit der Industrie und der Aufsichtsbehörden, die für die Einhaltung umweltrechtlicher Standards verantwortlich sind.
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH, äußerte seine Frustration über das langwierige Verfahren und das anfängliche Ignorieren der gesammelten Beweise durch das KBA. Doch mit der Bestätigung der Vorwürfe durch das KBA sieht die DUH nun eine Möglichkeit, BMW zur Rechenschaft zu ziehen und damit ein Zeichen für mehr Transparenz und Verantwortung in der Automobilindustrie zu setzen.
Die Konsequenzen dieser Enthüllungen sind weitreichend. Neben den offensichtlichen Umweltbelastungen und Gesundheitsrisiken, die durch die Überschreitung von Emissionsgrenzwerten entstehen, steht hier vor allem die Glaubwürdigkeit der beteiligten Institutionen auf dem Spiel. Die DUH setzt sich weiterhin dafür ein, dass Hersteller für die Einhaltung der Emissionsgrenzwerte zur Verantwortung gezogen werden und fordert eine konsequente Überprüfung und ggf. Anpassung der Abgasreinigungssysteme, um den Schutz von Umwelt und Verbrauchern zu gewährleisten. Die nun vom KBA eingeleiteten Schritte sind ein wichtiger Fortschritt, doch die Auseinandersetzung um saubere Luft und ehrliche Praktiken in der Automobilindustrie ist noch lange nicht beendet.
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Deutsche Umwelthilfe widerlegt BMW-Falschaussagen: Nach acht Jahren behördlichen …
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