Schwimmbadförderung gestoppt: DLRG warnt vor Folgen für Schwimmunterricht, Sicherheit und sanierungsbedürftige Sportstätten

Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) kritisiert den Stopp der Bundesförderung für kommunale Sportstätten, insbesondere marode Schwimmbäder, und warnt vor negativen Folgen für Schwimmunterricht, Vereinsbetrieb und Wassersicherheit. Das Programm zur Sanierung kommunaler Sport-, Jugend- und Kultureinrichtungen (SJK) wurde dieses Jahr ausgesetzt, obwohl seit 2015 rund 430 Millionen Euro geflossen sind und etwa 30 Prozent der geförderten Hallen- und Freibäder auf Erhalt oder Ersatzneubau angewiesen sind. Angesichts der Tatsache, dass über die Hälfte der Grundschulkinder nicht schwimmen kann und mehr als die Hälfte der Bäder sanierungsbedürftig ist, fordert die DLRG einen Runden Tisch mit Bund, Ländern und Kommunen sowie eine bundesweite Bäderbedarfsplanung, damit jedes Kind während der Schulzeit das Schwimmen erlernt.
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Bundesförderung für Sportstätten gestoppt: DLRG mahnt dringenden Handlungsbedarf an

Im Zuge des Rückzugs des Bundes aus der Sportstättensanierung, von der auch marode Schwimmbäder in den Kommunen profitieren, äußert die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) ihr Bedauern. Die Mittel des Bundesprogramms zur Sanierung kommunaler Einrichtungen in den Bereichen Sport, Jugend und Kultur (SJK) wurden durch den Bundeshaushalt drastisch reduziert, und eine neue Antragsrunde wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Die Förderung, die zuvor aus dem Klima- und Transformationsfonds erfolgte, fällt vorerst den Sparzwängen des Bundes zum Opfer.

Ute Vogt, Präsidentin der DLRG, bewertet diesen Stopp angesichts der Tatsache, dass über die Hälfte der Kinder am Ende der Grundschule nicht schwimmen kann und mehr als die Hälfte der Bäder sanierungsbedürftig ist, als Rückschlag. Eine aktuelle Übersicht des Bundesbauministeriums belegt, dass Hallen- und Freibäder etwa 30 Prozent der bisher im Programm geförderten Projekte ausmachen. Wenn alle diese Projekte abgeschlossen werden, können gut 200 Bäder erhalten bleiben und über 30 Ersatzneubauten entstehen.

Die bisherige Unterstützung durch den Bund bei der Sanierung und Modernisierung der Bäderlandschaft war erheblich: Seit 2015 hat der Bund rund 430 Millionen Euro für Schwimmbadprojekte im Rahmen des SJK-Programms bereitgestellt. Vogt mahnt, dass die Bundespolitik in Zeiten knapper Kassen aktiv die Weichen für die Zukunft der Schwimmbäder in Deutschland stellen müsse und sich nicht aus der Verantwortung ziehen dürfe.

Die DLRG fordert deshalb die Einberufung eines runden Tisches mit Bund, Ländern und Kommunen, um eine bundesweite Bäderbedarfsplanung vorzunehmen und umzusetzen. Wichtig sei dabei, dass auch Interessengruppen wie Verbände und Vereine eingebunden werden. Zudem sollte die Schulschwimmen-Arbeitsgruppe, die Teil der Kultusministerkonferenz war, wiederbelebt werden. Die Planung müsse primär die Pflichtaufgabe Schulsport berücksichtigen, damit jede Schulklasse innerhalb von 15 Minuten ein Schwimmbad erreichen könne und jedes Kind während seiner Schulzeit das Schwimmen erlerne, so Vogt.

Neben dem Schulsport spielen Schwimmbäder eine zentrale Rolle als Sportstätten für Vereine und sind nicht nur reine Trainingsorte. Die meisten Bäder wurden vor Jahrzehnten gebaut und benötigen dringend Modernisierung. Moderne Bäder sind zugleich Orte des sozialen Miteinanders und der Gesundheitsförderung, insbesondere für Familien. Außerdem sind sie als Ausbildungs- und Trainingsstätten für Rettungsschwimmer unerlässlich. Ohne eine stabile Bäderlandschaft wäre die Sicherheit von Badegästen an Stränden und Badeseen gefährdet.

Die DLRG unterstreicht die Notwendigkeit, die Bäderlandschaft energieeffizienter und unabhängig von der Gasversorgung zu gestalten. Für deren erfolgreiche Umsetzung fordert sie einen stärkeren finanziellen Beitrag des Bundes, der jedoch gezielt auf die Schwimmbäder zugeschnitten sein und mehr auf Hallen- als auf Freibäder abzielen sollte. Investitionen müssten anhand einer Bedarfsplanung ausgerichtet werden, die Betriebskosten berücksichtigt und auch dann getätigt werden kann, wenn beteiligte Kommunen nur über begrenzte Eigenmittel verfügen.

Als private Wasserrettungsorganisation hat die DLRG das Ziel, Menschen vor dem Ertrinken zu bewahren. Sie klärt über Wassergefahren auf, lehrt das Schwimmen und bildet im Rettungsschwimmen aus. Jährlich überwachen über 42.000 Rettungsschwimmer für mehr als 2,5 Millionen Stunden die Sicherheit von Badegästen und Wassersportlern und engagieren sich in der Gefahrenabwehr sowie im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Die DLRG verfügt aktuell über rund 580.000 Mitglieder und wird von über 1,3 Millionen Förderern unterstützt.

Die Bedeutung des Endes der Sportstättenförderung für Schwimmbäder

Das Auslaufen der Fördermittel für Sportstätten trifft insbesondere Schwimmbäder in einer kritischen Phase. Sie stehen vor großen Herausforderungen, die sanierungsbedingte Investitionen erschweren und damit essentielle Funktionen in Gesellschaft und Politik gefährden. Schwimmbäder sind mehr als Freizeitangebote: Sie sind unverzichtbare Orte der Gesundheitsprävention, der sozialen Teilhabe und der Sicherheitsbildung. Ohne die notwendige finanzielle Unterstützung droht nicht nur ein Bädersterben, sondern auch der Verlust wichtiger Chancen zur Verbesserung der Schwimmfähigkeit und zur Förderung von Chancengleichheit im Bildungs- und Gesundheitswesen.

Warum sind Schwimmbäder für Gesellschaft und Sicherheit unverzichtbar?

Schwimmbäder leisten einen erheblichen Beitrag zur öffentlichen Gesundheit. Sie ermöglichen Bewegungsangebote, die präventiv gegen viele Gesundheitsrisiken wirken. Gleichzeitig sind sie zentraler Bestandteil der Schwimmausbildung. Die Fähigkeit zu schwimmen ist eine lebenswichtige Kompetenz, die für Sicherheit im Alltag sorgt und lebensbedrohliche Unfälle verhindern kann. Darüber hinaus fungieren Schwimmbäder als sozialer Begegnungsraum, dessen Bedeutung für unterschiedliche Bevölkerungsgruppen nicht unterschätzt werden darf.

Doch öffentliche Schwimmbäder kämpfen mit wachsendem Sanierungsstau und steigenden Betriebskosten – finanzielle Hilfen waren bislang eine wichtige Voraussetzung, um diese Herausforderungen zu bewältigen. Das Ende der Sportstättenförderung erhöht die Unsicherheit über die Zukunft vieler Bäder und erschwert Investitionen, die notwendig wären, um die Funktion als sichere und zugängliche Einrichtungen zu erhalten.

Bedarf, Perspektiven und politische Lösungswege

Die Einstellung der Förderung unterstreicht die Dringlichkeit einer politischen und gesellschaftlichen Neubewertung. Es braucht Strategien, die:

  • die Infrastruktur von Schwimmbädern langfristig sichern,
  • Investitionen in moderne und energiesparende Technik ermöglichen,
  • Bildungs- und Gesundheitsprogramme zur Schwimmfähigkeit und Prävention stärken,
  • soziale und integrative Nutzung fördern, um Chancengleichheit zu gewährleisten.

Nur mit einer nachhaltigen Finanzierungs- und Förderpolitik können Schwimmbäder ihren vielfältigen Aufgaben gerecht werden und die negativen Folgen eines möglichen Bädersterbens abgewendet werden. Die Zukunft dieser Einrichtungen hängt wesentlich davon ab, wie Politik und Gesellschaft auf die veränderten Rahmenbedingungen reagieren und welche Prioritäten sie setzen.


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DLRG zum Rückzug aus der Sportstättenförderung: Bund muss seiner Mitverantwortung …

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