Bremen (VBR). Psychotherapeuten fordern verstärkte Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Belastungen. Die Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung (DPtV) betont die Notwendigkeit, Präventionsangebote auszubauen und Behandlungskapazitäten zu erweitern. Dr. Enno Maaß, stellvertretender Bundesvorsitzender der DPtV, betont die Wichtigkeit niedrigschwelliger, psychotherapeutisch geleiteter Gruppenprogramme für alle betroffenen Kinder und Jugendlichen.
Ein konkretes Beispiel für ein solches Präventionsprojekt ist das bayerische Projekt “Krisenfest”, bei dem Kinder und Jugendliche in psychotherapeutischen Gruppenangeboten Fähigkeiten erlernen, um behandlungsbedürftige psychische Erkrankungen zu verhindern. Dr. Josepha Katzmann, Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeutin aus dem DPtV-Bundesvorstand, weist jedoch darauf hin, dass solche Projekte zeitlich und lokal begrenzt sind und bundesweit und dauerhaft ausgerollt werden müssen.
Die DPtV erinnert zudem an den Koalitionsvertrag, in dem die Überarbeitung der Bedarfsplanung der psychotherapeutischen Behandlungskapazitäten für Kinder und Jugendliche angekündigt wurde. Insbesondere in ländlichen und strukturschwachen Regionen muss der Ausbau dieser Behandlungsmöglichkeiten vorangetrieben werden. Die DPtV fordert die Einrichtung einer unabhängigen Bedarfsplanungsgruppe der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten, um wohnortnahe und angemessene Behandlungsmöglichkeiten für psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche sicherzustellen.
Die psychischen Folgen der Corona-Pandemie sind weiterhin deutlich spürbar, insbesondere in Familien. Die DPtV betont die Dringlichkeit, Maßnahmen zur Unterstützung von Kindern und Jugendlichen mit psychischen Belastungen zu ergreifen. Es ist wichtig, Präventionsangebote flächendeckend auszubauen und die psychotherapeutische Versorgung zu stärken. Die DPtV setzt sich für eine bessere Umsetzung des Koalitionsvertrags ein und fordert die Schaffung einer eigenen Bedarfsplanungsgruppe für Kinder- und Jugendlichenpsychotherapeuten. Nur so können psychisch erkrankte Kinder und Jugendliche zielführend und angemessen behandelt werden.
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Prävention: Kinder und Jugendliche endlich in den Fokus nehmen!
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