Berlin (ots) – 07.09.2023 – 10:53
DUH kritisiert IAA als “Greenwashing-Veranstaltung einer klimaschädlichen Branche”
Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) übt zur Halbzeit der Internationalen Automobilausstellung IAA in München scharfe Kritik an den deutschen Autokonzernen. Audi, BMW, Mercedes-Benz, Porsche und Volkswagen setzen laut DUH klare Prioritäten – und zwar gegen den Klimaschutz. Obwohl sie in ihren Reden zur Ausstellungseröffnung vollmundige Versprechungen zur Elektromobilität abgeben und ihre Ausstellungsflächen mit futuristischen elektrischen Konzept-Showcars schmücken, forcieren sie tatsächlich den Verkauf von besonders klimaschädlichen Verbrenner-Pkw.
Schwerpunkt auf großen und spritdurstigen Verbrenner-Fahrzeugen
Die IAA 2023 in München zeigt einen alarmierenden Trend: Immer größere, schwerere und spritdurstigere Diesel- und Benzin-Fahrzeuge mit CO2-Emissionen, die teils mehr als dreimal so hoch sind wie der erlaubte Flottengrenzwert der EU. Deutsche Autokonzerne konzentrieren sich dabei auf diese Fahrzeuge, während elektrische Klein- und Kompaktwagen aus deutscher Produktion fehlen.
Unterstützung der Bundesregierung für klimaschädliche Autobauer
Die deutschen Autokonzerne werden von der Bundesregierung laut DUH gleich doppelt unterstützt. Zum einen verteuert das Wirtschaftsministerium seit dem 1. September 2023 Elektro-Dienstwagen um bis zu 3.000 Euro, indem es die gewerbliche Förderung streicht. Zum anderen fehlt ausgerechnet bei den Fahrzeugen aus deutscher Produktion die Kennzeichnung der Energieeffizienz, obwohl diese ausdrücklich vom Wirtschafts- und Klimaschutzministerium empfohlen wird.
Kritik an Robert Habeck und fehlenden Klimaschutzmaßnahmen
Die DUH kritisiert zudem den grünen Vizekanzler Robert Habeck, der den klimaschädlichen Kurs der deutschen Autoindustrie noch weiter unterstützt. In Zukunft will man der Branche ermöglichen, störende Angaben zu Spritverbrauch, CO2-Emissionen oder Effizienzklasse nicht mehr direkt in Online-Werbung erscheinen zu lassen. Die DUH fordert eine starke und mutige Regierung, die die bestehenden Fehlanreize und Bezuschussungen für klimaschädliche Fahrzeuge beendet und die Pkw-Besteuerung so umgestaltet, dass Fahrzeuge mit fossilem Antrieb höher besteuert werden und effiziente Elektro-Pkw niedrig besteuert werden.
Fehlende Kennzeichnung der Energieeffizienz und mangelnde Verfügbarkeit von E-Fahrzeugen
Die DUH bemängelt zudem die fehlende Kennzeichnung der Fahrzeuge auf der IAA. Alle deutschen Hersteller zeigen ihre Autos mit leeren Energieverbrauchslabeln und WLTP-Beiblättern. Andere Hersteller verwenden unterschiedliche Label-Skalen, was zu Verwirrung bei den Verbrauchern führt. Auch die Kennzeichnung vieler Fahrzeuge bleibt komplett aus.
Die DUH wird Klagen gegen die Bundesregierung einreichen, um diese zur Einhaltung des Klimaschutzgesetzes zu zwingen. Mit großer Sorge beobachtet die Organisation die Entwicklung immer größerer und energieintensiver Pkw und fordert eine nachhaltige Modellpolitik sowie eine Antriebs- und Mobilitätswende.
Pressekontakt:
Jürgen Resch, Bundesgeschäftsführer der DUH
0171 3649170, resch@duh.de
DUH Newsroom:
030 2400867-20, presse@duh.de
www.duh.de, www.twitter.com/umwelthilfe, www.facebook.com/umwelthilfe,
www.instagram.com/umwelthilfe, www.linkedin.com/company/umwelthilfe
Original-Content von: Deutsche Umwelthilfe e.V., übermittelt durch news aktuell
Für weitere Informationen, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel Deutsche Umwelthilfe zieht Halbzeitbilanz zur IAA: Deutsche Autokonzerne setzen weiter …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.