Chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland und Europa 2023: Alarmzeichen für Wirtschaftspolitik und Reformen in der Europäischen Union

2023 verzeichnete die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland und Europa deutliche Einbußen bei Produktion, Erzeugerpreisen und Umsatz, während die Beschäftigung gerade noch stabil blieb. Zu Jahresbeginn deutet ein leichter Anstieg der Auftragseingänge auf eine Erholung der Weltwirtschaft hin. Der Verband der Chemischen Industrie fordert deshalb eine wirtschaftspolitische Kehrtwende mit Fokus auf Wachstum, Resilienz und Transformation – etwa durch stabile Energieversorgung, nachhaltige Regulierung sowie Steuer- und Bürokratieentlastungen – und ruft zu einer europäischen Industriestrategie im Sinne eines „Industrial Deal“ auf. Dank ihrer Innovationskraft blickt die Branche trotz der Herausforderungen optimistisch in die Zukunft.
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Inhaltsübersicht

– 2023: Chemie-Pharma-Industrie in Deutschland/Europa erlitt Produktions-, Preis- und Umsatzrückgang, Beschäftigung stabil.
– Anfang 2024 leichte Aufhellung des Auftragseingangs dank sich verbessernder Globalwirtschaft.
– VCI fordert nationale und EU-Reformen für Wachstum, Resilienz, stabile Energieversorgung, Bürokratieabbau.

Herausforderungen und Chancen der chemisch-pharmazeutischen Industrie 2023

Das Jahr 2023 war für die chemisch-pharmazeutische Industrie in Deutschland und Europa kein Jahr zum Feiern – das spiegeln die jüngsten Zahlen zum Jahresabschluss deutlich wider. Eine Mischung aus geringer globaler Wirtschaftsdynamik und intensivem Wettbewerb führte zu einer zurückhaltenden Produktion, gesunkenen Erzeugerpreisen und einem Umsatzrückgang. Trotz dieser Probleme konnten die Beschäftigtenzahlen gerade noch stabil gehalten werden.

„Das Jahr hat auf der ganzen Linie enttäuscht“, stellt Große Entrup fest. Dennoch zeigen sich erste vorsichtige Signale für das neue Jahr: Einige Unternehmen berichten von einer leichten Besserung im Auftragseingang, was auf eine sich aufhellende Globalwirtschaft, insbesondere im Ausland, zurückzuführen ist.

Vor diesem Hintergrund richtet der Verband der chemischen Industrie (VCI) eine klare Forderung an die Politik. Eine wirtschaftspolitische Kehrtwende ist notwendig, die sich auf Wachstum, Transformation und Resilienz konzentriert. Dabei verlangen die Unternehmen insbesondere nach einer stabilen Energieversorgung, nachhaltiger Regulierung sowie einer Entlastung von Steuern und Bürokratie.

Auch auf europäischer Ebene sind weitreichende Reformen gefordert, um ein förderliches Umfeld für die Wirtschaft zu schaffen. Ein „Industrial Deal“, wie er in der Antwerpener Erklärung gefordert wird, könnte die Grundlage für eine wettbewerbsfähigere und stärkere Europäische Union bilden.

Die chemisch-pharmazeutische Industrie ist mit rund 1.900 Unternehmen, einem Umsatz von etwa 260 Milliarden Euro im Jahr 2022 und fast 550.000 Beschäftigten eine zentrale Säule der europäischen Wirtschaft. „Trotz der schwierigen Lage bleibt die Stimmung in der Branche dank deren Innovationskraft und der Hoffnung auf ein politisches Umdenken vorsichtig optimistisch.“

Weitere Informationen und den Quartalsbericht gibt es auf der Webseite des VCI .

Ein herausforderndes Jahr für Europa: Wie Deutschland und die EU die Zukunft der chemisch-pharmazeutischen Industrie gestalten können

Die chemisch-pharmazeutische Industrie steht im Mittelpunkt eines tiefgreifenden Wandels, der weit über einzelne Betriebsbilanzen hinausreicht. Warum ist diese Branche so systemrelevant? Weil sie nicht nur ein bedeutender Wirtschaftsmotor ist, sondern auch unverzichtbar für die Versorgung mit Medikamenten, Chemikalien und innovativen Werkstoffen. Ihre Leistung beeinflusst unmittelbar Verbraucher, Beschäftigte und die gesamte Gesundheits- und Produktionsinfrastruktur. Das vergangene Jahr war für die Branche jedoch besonders herausfordernd, gekennzeichnet von globalen Lieferkettenproblemen, steigenden Energiepreisen und geopolitischen Spannungen, die auch vor Deutschland und Europa nicht Halt machen.

Die daraus resultierenden Belastungen wirken sich auf verschiedenste Ebenen aus: Für Verbraucher bedeutet das potenziell höhere Preise und ein eingeschränktes Produktsortiment, für Beschäftigte Unsicherheiten bei Arbeitsplätzen und Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig sind Investitionen in Zukunftstechnologien und nachhaltige Prozesse nötig, um langfristig wettbewerbsfähig zu bleiben – oft jedoch erschwert durch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen.

Vor dem Hintergrund dieser Herausforderungen stellen sich zentrale Fragen: Wie können standortbezogene Reformen die Wettbewerbsfähigkeit der Branche verbessern? Welche Rolle kann die Europäische Union dabei spielen? Vergleichbare Schlüsselindustrien, etwa die Automobil- und Maschinenbau-Branche, erleben ähnliche Umbrüche. Sie zeigen, dass innovative Impulse und politische Unterstützung unerlässlich sind, um internationalen Druck, Energiekrisen und den ökologischen Wandel zu meistern.

Politische und gesellschaftliche Forderungen für die Zukunft der Branche

  • Verlässliche Energiepolitik: Sicherstellung wettbewerbsfähiger und nachhaltiger Energieversorgung
  • Investitionsförderung: Zuschüsse und steuerliche Anreize für Innovationen und Digitalisierung
  • Bürokratieabbau: Vereinfachung genehmigungsrechtlicher Verfahren zur Beschleunigung von Projekten
  • Stärkung des Bildungs- und Fachkräfteangebots: Qualifikation und Bindung von Mitarbeitenden sichern
  • Europäische Zusammenarbeit: Harmonisierung von Regularien und Förderung gemeinsamer Forschungsinitiativen

Diese Punkte spiegeln entscheidende Ansatzpunkte wider, um die Herausforderungen zu bewältigen und Chancen zu nutzen.

Die nächsten Jahre könnten die Weichen stellen für einen nachhaltigen Aufschwung. Die politischen Dynamiken innerhalb Deutschlands und der EU bieten Raum für mutige Reformen – vorausgesetzt, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik erkennen die Tragweite der Branche als Innovations- und Zukunftsmotor an. Dabei steht nicht weniger als die Sicherung eines leistungsfähigen und resilienten industriellen Rückgrats Europas auf dem Spiel.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Wirtschaftliche Lage der chemisch-pharmazeutischen Industrie / Gute Nachrichten …

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