Die Präsidentin des Kinderschutzbundes, Professorin Sabine Andresen, hat in einer Pressemitteilung die alarmierende Situation von Kindern und Jugendlichen in Deutschland hervorgehoben. Sie bezeichnet die gegenwärtige Lage als “Krise der Kindheit und Jugend” und warnt vor einem möglichen Kollaps des Systems.
Andresen betonte, dass trotz der zahlreichen Herausforderungen, mit denen das Land konfrontiert ist – von Kriegen in der Ukraine und dem Nahen Osten bis hin zu Überschwemmungen in Niedersachsen und Protesten von Landwirten – die Krise, die Millionen von Kindern, Jugendlichen und ihren Familien betrifft, weitgehend ignoriert wird.
Die Präsidentin des Kinderschutzbundes äußerte ihre Besorgnis über die zunehmende Kinderarmut und den strukturellen und finanziellen Mangel in Jugendämtern, Kitas und Schulen. Sie kritisierte die mangelnde Reaktion auf den jüngsten PISA-Schock und stellte die Frage, wer die Verantwortung für die Gestaltung einer guten Kindheit und Jugend übernimmt.
Andresen wies darauf hin, dass empirische Studien immer wieder zeigen, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen zwar auf dem Papier stehen, die Umsetzung jedoch in Bereichen wie Ganztagsbetreuung, Bildung und vor allem Beteiligung scheitert. Sie bedauerte, dass sowohl die Politik als auch die Gesellschaft bereit zu sein scheinen, diese Situation hinzunehmen.
Die Präsidentin des Kinderschutzbundes wies auf die alarmierenden Zahlen hin: Bundesweit leben etwa drei Millionen Kinder in Armut, es fehlen rund 98.000 Erzieherinnen und Erzieher, mindestens 14.500 Lehrkräfte und in vielen Städten und Regionen hat die Kinder- und Jugendhilfe Mühe, ihre grundlegendste Pflicht – die Abwendung von Kindeswohlgefährdungen – zu erfüllen.
Andresen forderte alle gesellschaftlichen Akteure – Staat, Verwaltung, Wirtschaft und Zivilgesellschaft – auf, sich für ein auskömmliches Aufwachsen aller Kinder und Jugendlichen einzusetzen. Sie kritisierte die vielen Lippenbekenntnisse in der politischen Landschaft und betonte, dass diese nicht ausreichen.
Diese Aussagen von Professorin Andresen werfen wichtige Fragen auf: Wie kann die Gesellschaft sicherstellen, dass die Rechte von Kindern und Jugendlichen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern auch in der Praxis umgesetzt werden? Und welche konkreten Maßnahmen müssen ergriffen werden, um die “Krise der Kindheit und Jugend” zu bewältigen