15 Jahre UN-Konvention: Bilanz zu Rechten Behinderter ernüchternd

Pressemeldung:15 Jahre UN-Konvention: Bilanz zu Rechten Behinderter ernüchternd
Berlin, 26. März 2024 – Heute jährt sich die Ratifizierung der UN-Behindertenrechtskonvention durch Deutschland zum fünfzehnten Mal – ein Meilenstein, der das Versprechen barg, Menschen mit Behinderungen eine gleichberechtigte Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu ermöglichen. Doch eine kritische Reflexion durch den Sozialverband Deutschland (SoVD) wirft Schatten auf die Bilanz: Trotz des fortschrittlichen Mandats stehen Menschen mit Behinderungen nach wie vor vor signifikanten Hürden in Bildung, Wohnsituation und Arbeitsmarkt. Mit der UN-Kritik im Rücken und der historischen Wahl von Heike Heubach, der ersten gehörlosen Bundestagsabgeordneten, lenkt der SoVD die Aufmerksamkeit auf unerfüllte Versprechen und ruft zu dringendem Handeln auf.

Bremen (VBR). Vor genau 15 Jahren, am 26. März 2009, markierte Deutschland einen entscheidenden Moment für die Rechte von Menschen mit Behinderungen durch die Ratifizierung der . Diese maßgebliche Vereinbarung verpflichtet die Bundesrepublik, die Partizipation von Menschen mit Behinderungen in der Gesellschaft zu fördern und ihnen eine gleichberechtigte Stellung in allen Lebensbereichen zu garantieren. Dieser ambitionierte Ansatz, der den Diskurs um und Gleichberechtigung maßgeblich beeinflusst, sieht sich jedoch nach 15 Jahren einer ernüchternden Realität gegenüber.

Michaela Engelmeier, die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland (SoVD), teilt diese Einschätzung in einem kritischen Rückblick: „Nach wie vor ist es für Menschen mit Behinderungen und ihre Angehörigen ein großer Kampf, gemeinsam mit Kindern ohne Behinderungen Kita und Schule zu besuchen. Nach wie vor leben viel zu viele Menschen mit Behinderungen in Sondereinrichtungen. Und nach wie vor gehen viele Menschen mit Behinderungen keiner geregelten Arbeit nach, obwohl viele von ihnen gut ausgebildet und qualifiziert sind“. Diese Worte unterstreichen das Versäumnis, die versprochene Integration und Chancengleichheit in die Tat umzusetzen.

Lesen Sie auch:  Asthma-Symptome lindern: Expertentipps für korrekte Anwendung von Inhalatoren | Presseportal

Die Kritik beschränkt sich nicht nur auf nationale Wahrnehmungen. Die versäumte Umsetzung Deutschlands wurde auch thematisiert und im Sommer von der UN in Genf scharf angeprangert. Bund, Länder und Kommunen werden aufgefordert, ihrer Verantwortung gerecht zu werden und die Belange von Menschen mit Behinderungen stärker in den Mittelpunkt zu rücken.

Trotz dieser Herausforderungen gibt es auch Lichtblicke. Ein Beispiel hierfür ist Heike Heubach, die als erste gehörlose Abgeordnete in den eingezogen ist und sich dort dem Thema des bezahlbaren Wohnraums widmet. Ihre Präsenz im Parlament ist nicht nur ein wichtiger Schritt für die Repräsentation von Menschen mit Behinderungen, sondern auch ein bedeutsames Zeichen für die erreichbare Gleichberechtigung.

Die Aufnahme der UN-Behindertenrechtskonvention in das deutsche war ein Versprechen für eine inklusivere Zukunft. 15 Jahre später stehen wir vor der Aufgabe, dieses Versprechen einzulösen. Die Gesellschaft, politische Entscheidungsträger und jeder Einzelne sind gefordert, gemeinsam diesen Weg zu einer gerechteren und inklusiveren Gesellschaft entschlossen weiterzugehen.

Lesen Sie auch:  Nachhaltig schenken: DUH-Patenschaften zu Weihnachten

Für weitere Informationen steht der SoVD-Bundesverband unter der Leitung seines Pressereferenten, Constantin Schwarzer, zur Verfügung. Erreichbar ist die Pressestelle in Berlin unter der Telefonnummer 030/72 62 22 335 oder per E-Mail an pressestelle@sovd.de.


Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Schlechte Bilanz nach 15 Jahren UN-Behindertenrechtskonvention in Deutschland / …

Original-Content übermittelt durch news aktuell.

Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert


Das könnte Sie auch interessieren