Wohnungsbau: Nachfrageeinbruch drückt Preise auf historisches Tief

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Wohnungsbau: Nachfrageeinbruch drückt Preise auf historisches Tief

Berlin, den 10.10.2023, 09:58

Preisrückgang im Rohbau von Wohnbauten beunruhigt Bauunternehmen

Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V. gibt bekannt, dass der Preis für den Rohbau neuer Wohngebäude im August 2023 erstmals rückläufig war. Doch trotz dieser Entwicklung gibt es für Bauunternehmen keine Entwarnung.

Preisentwicklung im Vergleich zum Vorjahr

Im Vergleich zum August 2022 lag der Preis für den Neubau von Wohngebäuden im August 2023 noch um 6,4 Prozent über dem Niveau des Vorjahres. Im Vergleich zu Mai 2023 stagnierte der Preis mit einem minimalen Anstieg von 0,2 Prozent. Allerdings ist diese Entwicklung vor allem auf den Ausbau zurückzuführen. Hier stiegen die Preise im Vorjahresvergleich um 9 Prozent und im Vergleich zum Vorquartal um 0,9 Prozent. Anders sieht es beim Rohbau aus: Hier konnte lediglich ein leichtes Plus von 3,1 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichnet werden. Noch deutlicher ist der Rückgang im Vergleich zu Mai 2023, denn die Rohbaupreise sind um 0,6 Prozent gesunken – das erste Minus seit 2020.

Gründe für den Rückgang

Der Hauptgeschäftsführer des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie, Tim-Oliver Müller, erklärt, dass der Preisrückgang im Rohbau keine Folge von gesunkenen staatlichen Anforderungen ist. Vielmehr ist er auf den starken Einbruch der Baugenehmigungen und Auftragseingänge zurückzuführen. Die Bauunternehmen senken ihre Baupreise, um ihr Personal auslasten und halten zu können.

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Gefahren für die Bauunternehmen

Obwohl Bauherren den Preisrückgang im Rohbau zunächst begrüßen mögen, warnt Müller davor, dass dieser für die Baubranche selbst kein Grund zur Entwarnung ist. Denn wenn die Preise auf dem Markt nicht mehr kostendeckend sind, gefährdet dies die Existenz der Wohnungsbauunternehmen und kann im schlimmsten Fall eine Insolvenzwelle auslösen. Bereits im ersten Halbjahr sind die Insolvenzen im Bau von Gebäuden um 39 Prozent gestiegen, bei den Bauträgern für Wohngebäude sogar um 43 Prozent. Zudem gaben im Rahmen des ifo Konjunkturtests im September schon jedes vierte Unternehmen des Bauhauptgewerbes an, dass die Baupreise nicht mehr selbstkosten deckend seien – der höchste Wert seit 2011.

Notwendigkeit eines Zinsverbilligungsprogramms

Um das Defizit in der Nachfrage im Wohnungsbau auszugleichen, hofft der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie, dass der aktuelle Rückgang der Rohbaupreise positive Auswirkungen haben wird. Jedoch bleibt aufgrund hoher Zinskosten Skepsis bestehen. Der Verband fordert daher ein massives Zinsverbilligungsprogramm für Gebäude mit dem Effizienzstandard EH55. Dadurch könnten bereits fertiggeplante Wohnungsbauprojekte angestoßen und neuer Wohnraum geschaffen werden. Dies würde der Baubranche auch die dringend benötigte Planungssicherheit geben. Das Hauptproblem in der derzeitigen Krise ist nämlich der Mangel an Liquidität bei den Investoren.

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Abschließende Informationen

Alle Angaben und Berechnungen stammen vom Statistischen Bundesamt. Bei weiteren Fragen oder für zusätzliche Informationen steht Britta Frischemeyer, Leitung Presse & Kommunikation, des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie e.V. gerne zur Verfügung.

Pressekontakt:
Britta Frischemeyer
Leitung Presse & Kommunikation
Hauptverband der Deutschen Bauindustrie e.V.
Kurfürstenstraße 129, 10785 Berlin
Telefon 030 21286-229
britta.frischemeyer@bauindustrie.de
www.bauindustrie.de

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FAQ zu den rückläufigen Rohbaupreisen im August 2023

Frage: Warum sind die Rohbaupreise im August 2023 erstmals rückläufig?

Antwort: Die rückläufigen Rohbaupreise im August 2023 sind auf den heftigen Einbruch der Baugenehmigungen und Auftragseingänge zurückzuführen. Die Bauunternehmen senken die Preise, um ihr Personal auslasten und halten zu können.

Frage: Ist der rückläufige Rohbaupreis ein gutes Zeichen für Bauherren?

Antwort: Zwar mag der rückläufige Rohbaupreis auf den ersten Blick positiv für Bauherren erscheinen, aber für die Baubranche ist es kein Anlass zur Entwarnung. Die Preissenkungen resultieren aus dem Einbruch der Baugenehmigungen und Auftragseingänge, was die Existenz der Bauunternehmen gefährden und im schlimmsten Fall zu einer Insolvenzwelle führen kann.

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Frage: Welche Auswirkungen hat der rückläufige Rohbaupreis auf Wohnungsbauunternehmen?

Antwort: Für Wohnungsbauunternehmen ist die Entwicklung brandgefährlich. Wenn die auf dem Markt erzielten Baupreise nicht mehr kostendeckend sind, kann dies die Existenz der Unternehmen gefährden und Insolvenzen auslösen. Die Zahl der Insolvenzen im Wirtschaftszweig Bau von Gebäuden ist bereits stark gestiegen.

Frage: Wie sieht die Lage im Wohnungsbau insgesamt aus?

Antwort: Laut dem ifo Konjunkturtest im September haben bereits jedes vierte befragte Unternehmen des Bauhauptgewerbes gemeldet, dass die Baupreise im Wohnungsbau nicht mehr Selbstkosten deckend seien. Hinzu kommt ein Nachfragedefizit, das teilweise durch den Rückgang der Rohbaupreise ausgeglichen werden könnte.

Frage: Welche Maßnahmen werden zur Lösung der Krise im Wohnungsbau vorgeschlagen?

Antwort: Der Hauptverband der Deutschen Bauindustrie fordert ein massives Zinsverbilligungsprogramm für Gebäude mit Effizienzstandard EH55. Dadurch könnten bereits geplante Wohnungsbauprojekte angestoßen, neuer Wohnraum geschaffen und der Baubranche Planungssicherheit gegeben werden. Das Hauptproblem in dieser Krise ist der Mangel an Liquidität bei den Investoren.

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