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Mehr Tarifschutz: DGB deckt Milliardenschäden durch Tarifflucht auf

Pressemeldung:Mehr Tarifschutz: DGB deckt Milliardenschäden durch Tarifflucht auf

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Wie der DGB am 6. November 2023 mitteilte, entsteht hierzulande durch Tarifflucht und Lohndumping der Arbeitgeber ein Schaden in Höhe von etwa 130 Milliarden Euro. Neue Berechnungen des DGB, basierend auf exklusiven Daten des Statistischen Bundesamtes, belegen den enormen Schaden für Sozialversicherungen, Fiskus und die Kaufkraft der arbeitenden Bevölkerung. Aus diesem Grund hat der DGB eine bundesweite Kampagne mit dem Motto “Eintreten für die Tarifwende” gestartet. Ziel ist es, nicht nur über das Thema zu informieren, sondern auch den Druck auf Arbeitgeber und Politik zu erhöhen.

Die DGB-Vorsitzende Yasmin Fahimi betonte in Berlin, dass aktuell nur noch rund die Hälfte aller Beschäftigten von tarifvertraglichen Regelungen und deren Schutz profitiert. Dieser Trend gefährde unseren Wohlstand, schwäche die Demokratie und könne teuer zu stehen kommen. Fahimi fordert die Arbeitgeber auf, ihrer gesellschaftlichen Verantwortung gerecht zu werden und gemeinsam mit den Gewerkschaften Arbeits- und Wirtschaftsbedingungen zu verhandeln. Zudem möchte der DGB politischen Akteuren in den Ländern und im Bund weiterhin Druck machen, damit diese sich für mehr Tarifbindung einsetzen – auch durch neue gesetzliche Regelungen.

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Auch DGB-Vorstandsmitglied Stefan Körzell betont die Vorteile von Tarifverträgen: Sie bieten nicht nur mehr Freizeit, Lebensqualität und höhere Gehälter, sondern auch mehr Sicherheit in Krisenzeiten. Beschäftigte mit Tarifvertrag haben im Schnitt 12 Prozent mehr Geld in der Lohntüte und erhalten öfter Urlaubs- und Weihnachtsgeld. Darüber hinaus hat die mangelnde Tarifbindung direkte Auswirkungen auf die Kaufkraft der arbeitenden Bevölkerung. Mit einer flächendeckenden Tarifbindung hätten Beschäftigte insgesamt rund 60 Milliarden Euro mehr pro Jahr zur Verfügung.

Die DGB-Berechnungen zeigen, dass Beschäftigte ohne Tarifvertrag jährlich 3.022 Euro netto weniger haben als Tarifbeschäftigte. Dies hat nicht nur individuelle Auswirkungen auf das Portemonnaie, sondern auch für die Sozialversicherungen und Steuereinnahmen. Jedes Jahr entgehen den Sozialversicherungen rund 43 Milliarden Euro an Beiträgen und Bund, Länder und Kommunen nehmen circa 27 Milliarden Euro weniger Einkommensteuer ein.

Der DGB setzt sich dafür ein, dass öffentliche Aufträge und Fördergelder nur an Unternehmen vergeben werden, die Tarifverträge anwenden. Auch für die Privatwirtschaft sind bessere Gesetze notwendig, um die Tarifbindung zu stärken. Im Fall einer Aufspaltung oder Abspaltung eines Unternehmens sollten Tarifverträge bis zu einer neuen Regelung fortgelten. Zudem muss es einfacher werden, Tarifverträge für alle Unternehmen einer Branche allgemeinverbindlich zu erklären.

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Die DGB-Berechnungen basieren auf der jüngsten Verdiensterhebung des Statistischen Bundesamtes aus dem Jahr 2022.

Diese Zahlen des DGB verdeutlichen den dringenden Handlungsbedarf für mehr Tarifschutz in Deutschland. Die Politik sollte den volkswirtschaftlichen Schaden durch die langanhaltende Tarifflucht der Arbeitgeber nicht länger ignorieren. Es ist wichtig, öffentliche Aufträge und Fördergelder an Unternehmen zu vergeben, die Tarifverträge anwenden, um faire Arbeitsbedingungen und einen gerechten Lohn für die Beschäftigten sicherzustellen. Eine allgemeinverbindliche Tarifbindung wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, um den Schaden für Sozialversicherungen, Steuereinnahmen und die Kaufkraft der arbeitenden Bevölkerung zu reduzieren.

Quelle: DGB legt Tariffluchtbilanz vor und startet Kampagne für mehr Tarifschutz

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14 Antworten

    1. Du hast offensichtlich keine Ahnung von der Realität der Tarifflucht. Informier dich doch lieber, bevor du solche ignoranten Kommentare abgibst. Der DGB hat genug Beweise vorgelegt, aber du scheinst sie wohl zu übersehen.

  1. Ich finde gewerkschaftlicher Tarifschutz überschätzt, Unternehmen sollten sich freier entfalten können.

  2. Ich finde, der DGB sollte sich nicht in die Tarifverträge anderer Unternehmen einmischen. Jeder soll selbst entscheiden dürfen.

    1. Sorry, aber ich muss widersprechen. Tarifflucht ist ein ernsthaftes Problem, das die Rechte der Arbeitnehmer untergräbt. Es ist wichtig, dass wir uns dafür einsetzen, dass faire Löhne und Arbeitsbedingungen gewährleistet werden.

  3. Also ich finde, dass der DGB sich mal um wichtigere Themen kümmern sollte. Tarifflucht ist doch nicht so dramatisch!

  4. Also ich finde es total übertrieben, dass der DGB von Milliardenschäden durch Tarifflucht spricht. Wer zahlt das denn am Ende?

  5. Ich finde es total übertrieben, dass der DGB Milliardenschäden durch Tarifflucht aufdeckt. Was für ein Blödsinn!

  6. Also ich finde, dass der DGB hier ein bisschen übertrieben hat. Milliardenschäden? Glaub ich nicht so recht.

  7. Ich finde es unfair, dass der DGB die Tarifflucht deckt. Jeder sollte seine eigenen Verhandlungen führen können.

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