Bremen (VBR). Sport als Mittel zur Integration und zum Schutz von Geflüchteten steht im Fokus einer internationalen Koalition, die kürzlich von Akteuren aus Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Verbänden ins Leben gerufen wurde. Die Veranstaltung mit dem Titel „Grenzen überwinden. Das Potenzial des Sports für Integration und Schutz nutzen“ bot Einblicke in die erfolgreiche Arbeit des Deutschen Olympischen Sportbunds (DOSB) sowie in internationale Kooperationen in Griechenland, der Türkei und Jordanien.
Die französische Sportministerin Amélie Oudéa-Castéra würdigte in ihrem Beitrag die Möglichkeiten des Sports für ein friedliches Miteinander und betonte die Unterstützung der französischen Regierung für diese Art der Integrationsarbeit. Ähnlich überzeugt zeigte sich die Vize-Ministerin für Multilaterale Angelegenheiten, Elizabeth Taylor, von der gesellschaftlichen Kraft des Sports in multikulturellen Kontexten. Besonders inspirierend waren die Statements der ehemaligen afghanischen Frauenfußballnationalspielerin Khalida Popal und der jungen Radsportlerin Masomah Ali Zada aus Afghanistan, die bei den Olympischen Spielen 2024 in Paris die Flüchtlingsmannschaft als Chef de Mission anführen wird.
Die Koalition „Sport für Flüchtlinge“ wird vom Präsidenten des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Thomas Bach, angeführt. Bach verkündete das gemeinsame Versprechen, in den nächsten Jahren 45 Millionen US-Dollar zur Unterstützung von 500.000 Flüchtlingen und Vertriebenen bereitzustellen. Das Versprechen umfasst Maßnahmen wie die Unterstützung der Flüchtlingssportler und des Olympischen Flüchtlingsteams auf dem Weg zu den Spielen in Paris 2024, die positive Aufladung der Berichterstattung der Medien rund um Flüchtlinge und Vertriebene während der Spiele, die Förderung der mentalen Gesundheit und des psychologischen Wohlbefindens junger Flüchtlinge und Vertriebener sowie den Aufbau von Koalitionen zwischen verschiedenen Stakeholdern zur breiten Unterstützung für Flüchtlinge.
IOC-Präsident Bach betonte die Bedeutung des Sports als Mittel zur Stärkung, Integration, Respekt, Solidarität, Zugehörigkeit und Frieden. Angesichts der anhaltenden Konflikte und Vertreibungen auf der Welt sei die Kraft des Sports wichtiger denn je. Sport biete eine kostengünstige und wirkungsvolle Möglichkeit, besonders für vertriebene junge Menschen, um Zugehörigkeit zu finden, sich zu stärken, ihr Leben wieder aufzubauen und ihre Zukunft aktiv zu gestalten.
Das gemeinsame Versprechen des IOC-Präsidenten wurde vor Staats- und Regierungschefs, Botschaftern, Flüchtlingen und Vertretern des humanitären Sektors im Namen von über 100 Organisationen abgegeben. Diese umfassen neben dem IOC auch über 40 Nationale Olympische Komitees und Internationale Sportfachverbände, Regierungen, Flüchtlingsorganisationen, Organisationen der Vereinten Nationen, Vertreter des Privatsektors und andere.
Die Koalition „Sport für Flüchtlinge“ signalisiert somit eine große Unterstützung für Flüchtlinge und Vertriebene weltweit. Jeder kann und sollte seinen Teil dazu beitragen, den Sport in die Flüchtlingshilfe zu integrieren und langfristige Entwicklungsstrategien mit einzubeziehen. Der Sport kann dazu beitragen, dass vertriebene Menschen sich zugehörig fühlen, gestärkt werden und ihre Zukunft selbst gestalten können. Die Koalition ruft dazu auf, gemeinsam mit den Flüchtlingen zu arbeiten und den Sport als eine Kraft für das Gute in der Welt zu nutzen.
Quelle: Der Deutsche Olympische Sportbund
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