– Studie: unterausgelastete Netzverknüpfungspunkte hemmen Ausbau erneuerbarer Energien, verursachen Engpässe.
– Gemeinsame Nutzung und geplante Überkapazitäten an Netzpunkten beschleunigen Netzanschlüsse erneuerbarer Anlagen.
– Geringfügige EEG-Anpassungen könnten Milliarden Euro einsparen und Energiewende-Tempo signifikant steigern.
Neue Wege für den Netzausbau: Die Chancen der BEE-Studie zu Netzverknüpfungspunkten
Deutschlands Potenzial zur Beschleunigung der Energiewende liegt womöglich begraben unter bürokratischen Hürden und veralteten Infrastrukturnormen – eine Chance, die es nun zu heben gilt. Der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) hat gemeinsam mit dem Fraunhofer Institut für Energiewirtschaft und Energiesystemtechnik (IEE) analysiert, wie sich die Nutzung von Netzverknüpfungspunkten optimieren lässt – jene wichtigen Knoten, die erneuerbare Energieanlagen mit dem Stromnetz verbinden und aktuell nur zu einem Bruchteil ihrer Kapazität ausgelastet sind.
Das Ergebnis ist dramatisch und vielversprechend zugleich: Der Ausbau des Stromnetzes hinkt hinterher, was immer häufiger zu Engpässen führt. Besonders kleine Ökostromprojekte drohen dadurch benachteiligt zu werden. Die Studie zeigt, dass ein schnellerer und gemeinschaftlicher Anschluss mehrerer Energieerzeuger und -speicher an einem Netzverknüpfungspunkt eine bisher ungenutzte Kapazität freisetzen kann. „Mit einem schnelleren Anschluss wird ein wichtiger Puffer geschaffen, da der Netzausbau dem Ausbau der Erneuerbaren bislang nicht nachkommt. Der Netzausbau muss aber gleichermaßen vorangetrieben werden“, heißt es in der Studie.
Dieser Ansatz eröffnet zudem Möglichkeiten, einen Raum für Backup-Kraftwerke einzurichten. Überkapazitäten, die bislang als Problem galten, könnten künftig einen positiven Effekt entfalten: Sie fördern den Bau von Energiespeichern und Technologien für die Sektorenkopplung. Ein weiterer Schlüssel zur Beschleunigung liegt in minimalen gesetzlichen Anpassungen: „Minimale Anpassungen im EEG könnten den Netzanschluss maximal beschleunigen und Einsparpotenziale in Milliardenhöhe freilegen“.
Die Zustimmung in der Branche ist groß: Rund 200 Akteure unterstützen die Vorschläge des BEE. Die rechtliche Umsetzung wäre nur mit geringfügigen Anpassungen verbunden. Wenn die Bundesregierung die Empfehlungen annimmt, könnte dies das Tempo der Energiewende deutlich erhöhen und gleichzeitig die Kosten senken. Erneuerbare Energien wie Sonne und Wind sind unverzichtbar für die Erreichung der Klimaziele, doch ohne geeignete Infrastruktur bleiben diese Ressourcen ungenutzt.
Die BEE-Studie zu Netzverknüpfungspunkten macht deutlich, dass Deutschland vor einer einzigartigen Chance steht, beim Netzausbau neue Wege zu gehen und so eine effizientere, nachhaltigere Energiezukunft zu ermöglichen. Der entscheidende Schritt liegt jetzt in der Umsetzung dieser Erkenntnisse.
Energiewende vor dem Befreiungsschlag: Neue Netzpläne als Schlüssel für die Zukunft
Die bisherigen Strukturen der Stromnetze gelten zunehmend als Bremsklotz für eine effiziente und schnelle Energiewende. Bisher werden Netzverknüpfungspunkte vielfach restriktiv und isoliert genutzt, was den Ausbau erneuerbarer Energien und die Flexibilität im Stromsystem erheblich einschränkt. Eine gemeinsame Nutzung dieser Verknüpfungspunkte eröffnet dagegen neue Wege, um die Integration von Strom aus Wind-, Solar- und anderen nachhaltigen Quellen zu beschleunigen.
Der grundlegende Paradigmenwechsel in den Netzplänen liegt darin, dass die Infrastruktur nicht mehr primär nach regionalen Zuständigkeiten, sondern vernetzt und koordiniert betrieben wird. Das ist der entscheidende Schritt, um Versorgungssicherheit, regionale Entwicklung und den Klimaschutz in Einklang zu bringen. Denn nur durch eine effizientere Nutzung bestehender Infrastruktur lassen sich Kapazitäten besser ausschöpfen – und kostspielige Neubauten vermeiden.
Deutschland steht dabei unter besonderem Handlungsdruck: Der steigende Anteil erneuerbarer Energien erfordert schnellere und flexiblere Netzanpassungen. Verzögerungen gefährden die ambitionierten Klimaziele und treiben die Strompreise in die Höhe. Hier profitieren nicht nur Energieversorger von einer höheren Planungssicherheit, sondern auch Verbraucher und die Wirtschaft, die auf stabile und bezahlbare Energie angewiesen sind.
Welche Folgen hätte eine schnellere Netzintegration?
Eine beschleunigte und koordinierte Einbindung der Stromnetze würde:
- Die Strompreise stabilisieren oder womöglich senken, da weniger teure neue Infrastruktur errichtet werden muss.
- Die Versorgungssicherheit erhöhen, weil Stromflüsse besser gelenkt und Schwankungen erneuerbarer Energien ausgeglichen werden können.
- Regionale Wertschöpfung stärken, da lokale Anbieter besser eingebunden und Netzengpässe gezielt beseitigt werden können.
Dieser Ansatz steht auch in Einklang mit vergleichbaren Entwicklungen in anderen europäischen Ländern, die ihre Netzintegration vorantreiben, um die Energiewende effizienter zu gestalten und grenzüberschreitende Energieflüsse zu optimieren.
Was bedeutet das für Verbraucher und Wirtschaft?
Für Verbraucher bedeutet eine bessere Netzvernetzung vor allem eine zuverlässigere Stromversorgung bei kalkulierbaren Kosten. Die Wirtschaft profitiert durch eine stabilere Infrastruktur, die industrielle Produktion sowie innovative Energieprojekte besser unterstützt. Zudem kann die Aktivierung neuer Marktteilnehmer und Technologien wie Speicher oder intelligente Steuerungssysteme das gesamte Energiesystem widerstandsfähiger machen.
Insgesamt verspricht der neue Netzansatz eine zukunftsweisende Lösung, um die bestehenden Herausforderungen der Energiewende zu überwinden. Dabei sind die infrastrukturellen wie auch die rechtlichen Rahmenbedingungen klar und nüchtern zu gestalten, um die Umsetzungsprozesse zu beschleunigen und langfristige Investitionssicherheit zu gewährleisten.
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