Berlin, 06.11.2023 – Die Pläne der Bundesregierung für eine Einschränkung der Zinsschranke in der Immobilienwirtschaft stoßen auf heftige Kritik. Angesichts der anhaltenden Wohnungsnot hält der Zentrale Immobilien Ausschuss e.V. (ZIA) die geplante Änderung für “völlig unverständlich”. Dr. Hans Volkert Volckens, Vorsitzender des Ausschusses Steuerrecht beim ZIA, wird heute bei einer Anhörung im Finanzausschuss des Bundestages die Einwände der Immobilienwirtschaft vorbringen.
Die Zinsschranke sieht vor, dass die steuerliche Geltendmachung von Zinsen von Bankdarlehen begrenzt wird. Volckens warnt vor den krisenverschärfenden Auswirkungen, die diese Änderung auf die Immobilienbranche haben könnte. Unternehmen könnten Schlimmstenfalls Steuern zahlen müssen, selbst wenn sie sich in einer wirtschaftlichen Verlustsituation befinden, weil sie Zinsen nicht mehr steuerlich geltend machen können. Dies würde zu einem Rückgang von Investitionen in den Wohnungsbau führen und Insolvenzen bei Projektentwicklern begünstigen.
Bereits jetzt sind über 130 insolvente Projekte im Bereich des Wohnungsbaus bekannt, von denen 20.000 Wohnungen betroffen sind. Angesichts dieser Zahlen drängt Volckens darauf, dass die geplante Verschärfung der Zinsschranke im parlamentarischen Verfahren zurückgenommen wird.
Gleichzeitig hebt Volckens die Bedeutung der steuerlichen Abschreibungsmöglichkeiten hervor. Insbesondere die degressive Abschreibung nach Bundesbauministerin Klara Geywitz werde von Investoren als Chance gesehen, trotz der angespannten Lage neue Wohnräume zu schaffen. Die positive Wirkung dieser Maßnahme dürfe nicht durch die geplante Zinsschrankenverschärfung eingeschränkt werden.
Der ZIA ist der Spitzenverband der Immobilienwirtschaft und spricht durch seine Mitglieder, darunter 33 Verbände, für rund 37.000 Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette. Der Verband setzt sich für eine umfassende und einheitliche Interessenvertretung der Immobilienwirtschaft ein. Präsident des ZIA ist Dr. Andreas Mattner.
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4 Antworten
Ich finde, die Immobilienwirtschaft sollte sich nicht beschweren. Lasst sie ihre Steuern zahlen wie alle anderen Unternehmen auch!
Die Immobilienwirtschaft sollte sich nicht beschweren. Zinsschranke ist fair und notwendig.
Immobilienspekulanten sollten keine Steuervorteile erhalten. Gerechtigkeit für alle!
Gerechtigkeit für alle? Was ist mit den Erfolgreichen, die hart für ihre Investitionen arbeiten? Nur weil sie Immobilienspekulanten sind, sollten sie also bestraft werden? Das ist nicht fair. Jeder sollte gleiche Chancen haben, auch in der Immobilienbranche.