Vereine gelten nach wie vor als zentrale Säulen des gesellschaftlichen Lebens. Bundesweit engagieren sich rund 29 Millionen Menschen freiwillig – ob im Sport, in der Kultur oder im Umwelt- und Sozialbereich.
Was dabei oft unterschätzt wird: Ehrenamtliches Engagement fördert Kompetenzen, die auch weit über den Vereinskontext hinaus Wirkung entfalten.
Vereine als praktische Lernorte
Menschen, die sich im Ehrenamt einbringen, übernehmen Verantwortung – und das oft wesentlich schneller und vielfältiger als im normalen Berufsleben.
Ob Veranstaltungsorganisation, Gremienarbeit oder Öffentlichkeitsarbeit: Ehrenamtliche lernen, mit Zeitdruck umzugehen, Konflikte zu moderieren und Teams zu führen. Dabei entwickeln sie Fähigkeiten, die in nahezu allen beruflichen Kontexten gefragt sind. Besonders Soft Skills wie Kommunikationsstärke, Eigeninitiative und Lösungsorientierung werden im Verein kontinuierlich gefördert.
Auch aus Sicht von Arbeitgebern gewinnt dieser Aspekt ebenfalls an Bedeutung. Viele Unternehmen betrachten freiwilliges Engagement als Indikator für soziale Kompetenz und Belastbarkeit – Eigenschaften, die im Arbeitsalltag zunehmend an Gewicht gewinnen.
Wissen vertiefen, Strukturen stärken
Mit wachsender Verantwortung entstehen allerdings auch neue Anforderungen. Vereinsaktive stehen immer wieder vor rechtlichen, organisatorischen oder technischen Herausforderungen, für die fundiertes Fachwissen nötig ist. Datenschutz, Buchhaltung, Vereinsrecht oder digitale Tools lassen sich nicht allein durch Erfahrung bewältigen. An diesem Punkt kommen dann gezielte Weiterbildungen ins Spiel.
Ein zentraler Vorteil: In mehreren Bundesländern – darunter auch in Berlin – ermöglicht der gesetzlich verankerte Bildungsurlaub die Teilnahme an anerkannten Bildungsmaßnahmen. Engagierte erhalten beispielsweise im Rahmen des Bildungsurlaubs Berlin die Möglichkeit, ihre im Verein erworbenen Fähigkeiten gezielt auszubauen, ohne ihre Vereinspflichten zu vernachlässigen. Sie können etwa Inhalte aus dem zivilgesellschaftlichen Bereich vertiefen und beruflich anerkennen lassen, müssen dafür jedoch nicht ihre normalen Urlaubstage einsetzen.
Weiterbildung als organisatorischer Hebel
Nicht nur individuelle, sondern auch strukturelle Effekte sprechen für Fortbildungen im Vereinskontext.
Gerade in kleineren Organisationen fehlt es häufig an standardisierten Prozessen, wenn es um die Weitergabe von Wissen geht. Wenn Vorstände wechseln oder Projekte neu aufgesetzt werden, entstehen Wissenslücken – und das mit spürbaren Folgen für Effizienz und Qualität.
Externe Seminare, etwa zu Vereinskommunikation, Fundraising oder Projektmanagement, schaffen jedoch Abhilfe. Sie fördern ein gemeinsames Verständnis von Aufgaben, erleichtern die Abstimmung im Team und ermöglichen eine kontinuierliche Entwicklung der Organisation.
Als besonders wirksam gelten Formate, an denen mehrere Vereinsmitglieder teilnehmen – diese beschleunigen die Umsetzung des Gelernten und stärken gleichzeitig den Zusammenhalt.
Qualifizierung strategisch denken
Weiterbildung sollte grundsätzlich nicht als punktuelle Maßnahme verstanden werden, sondern als ein fester Bestandteil einer langfristigen Strategie.
Dazu gehört die regelmäßige Identifikation von Qualifizierungsbedarfen ebenso wie die Auswahl passender Angebote. Ob Online-Seminare, externe Workshops oder interne Schulungen – entscheidend ist, dass der Nutzen in der konkreten Vereinsarbeit sichtbar wird.
Langfristig tragen Weiterbildungsmöglichkeiten darüber hinaus auch zur Mitgliederbindung bei. Wer im Ehrenamt Entwicklungschancen erkennt und wahrnimmt, bleibt länger aktiv und bringt sich dabei auch motivierter ein. Auf diese Weise werden nicht nur einzelne Personen gestärkt, sondern der gesamte Verein.
Lernen im Ehrenamt lohnt sich
Vereinsarbeit ist kein reiner Selbstzweck. Sie stellt ein wirksames Lernfeld für alle dar, die sich engagieren.
Egal, ob es um soziale, organisatorische oder fachliche Kompetenzen geht: Wer Verantwortung übernimmt, entwickelt sich weiter. In Verbindung mit den passenden Bildungsangeboten wie dem Bildungsurlaub wird aus dem freiwilligen Engagement ein nachhaltiger Mehrwert – sowohl für den Einzelnen als auch für den Verein und für die Gesellschaft.
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6 Antworten
Ich denke, dass Weiterbildung im Verein nicht nur gut für die Mitglieder ist, sondern auch für die gesamte Organisation. Welche spezifischen Themen haltet ihr für am wichtigsten bei solchen Schulungen?
Die Idee des Bildungsurlaubs finde ich klasse! Es sollte mehr solcher Angebote geben. Wer hat denn hier schon mal von den Bildungsurlauben in Berlin gehört? Würde mich über Erfahrungen freuen.
Ich kenne das Konzept auch und finde es sehr hilfreich! Es ist wichtig, dass wir unsere Kenntnisse aus dem Ehrenamt anerkennen lassen. Wie sieht es bei anderen aus?
Vereine als Lernorte sind ein super Punkt! Ich glaube, dass viele Menschen gar nicht wissen, wie viel sie dort lernen können. Was denkt ihr über die Rolle der Arbeitgeber in diesem Zusammenhang?
Ehrenamt ist so wichtig für die Gesellschaft! Ich habe auch in einem Verein gearbeitet und es hat mir echt viel gebracht. Welche Erfahrungen haben andere mit Weiterbildung im Ehrenamt gemacht?
Das ist ja wirklich interesant, wie Vereine uns nicht nur zusammenbringen, sondern auch unsere Fähigkeiten förder. Hat jemand von euch schon eine Weiterbildung im Verein gemacht? Ich finde das echt wichtig!