Bremen (VBR). Zum vierten Mal haben der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) und der Nationalpark Berchtesgaden zwei junge Bartgeier erfolgreich ausgewildert. Die beiden Männchen, “Wiggerl” und “Vinzenz”, wurden feierlich getauft und in eine felsige Nische im Klausbachtal gesetzt. Sie sind die ersten männlichen Exemplare, die aus dem europäischen Zuchtprogramm für das deutsche Auswilderungsprojekt bereitgestellt wurden.
Der bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder betonte bei der Taufzeremonie: „Die Bewahrung der Schöpfung und der Artenschutz sind unsere Verpflichtung. Die Auswilderung von Bartgeiern ist ein einzigartiges Naturschutzprojekt.“
Seit 2021 konnten insgesamt acht Bartgeier in den deutschen Alpen freigelassen werden. Vor rund 140 Jahren waren diese majestätischen Vögel durch menschliche Aktivitäten hierzulande ausgerottet worden. Nun kehren sie nach und nach zurück, dank der engagierten Bemühungen von Naturschützern aus verschiedenen Ländern.
Dr. Norbert Schäffer, Vorsitzender des LBV, zeigte sich erfreut über den Fortschritt des Projekts: “Wir freuen uns, dass wir nun erstmals gleichzeitig zwei Männchen vom internationalen Bartgeierzuchtprogramm für unsere Auswilderung erhalten haben.” Wiggerl wurde im Zoo von Helsinki geboren, und Vinzenz stammt aus der Richard-Faust-Bartgeier-Zuchtstation in Österreich.
Ein besonderer Höhepunkt war die Taufe der beiden Vögel durch den Ministerpräsidenten Dr. Markus Söder. Er würdigte das Engagement aller Beteiligten am Projekt und zeigte sich begeistert von der Vielfalt und Schönheit des Nationalparks Berchtesgaden.
Seit 1986 werden im Rahmen eines großangelegten Zuchtprojekts junge Bartgeier im Alpenraum ausgewildert. Das Projekt wird von der Vulture Conservation Foundation (VCF) mit Sitz in Zürich koordiniert. Während sich die Population in den West- und Zentralalpen bereits selbständig vermehrt, hinkt die natürliche Reproduktion in den Ostalpen noch hinterher.
Für Dr. Ulrich Brendel, Projektleiter im Nationalpark Berchtesgaden, steht fest: „Potenzielle Brutpartner sind entscheidend für den Erfolg des Wiederansiedlungsprojekts.“ Es macht Hoffnung, dass mit Bavaria, einer 2021 ausgewilderten Bartgeierdame, bereits ein Vogel in der Nähe des Nationalparks sesshaft geworden ist.
Bevor die Jungvögel erste Flugversuche unternehmen, werden sie in speziellen Nestern aus Fichtenzweigen und Schafwolle behutsam auf ihr Leben in der Freiheit vorbereitet. Die Vögel tragen GPS-Sender, die es Wissenschaftlern ermöglichen, ihre Bewegungen zu überwachen und ihnen Schutz zu bieten.
In einigen Wochen sollen Wiggerl und Vinzenz ihre ersten Flüge unternehmen. Bis dahin können Interessierte die Entwicklung der beiden jungen Geier über eine Live-Webcam verfolgen. Auf diese Weise ermöglicht das Projekt nicht nur wissenschaftliche Erkenntnisse, sondern sensibilisiert auch ein breites Publikum für den Wert und die Herausforderungen des Artenschutzes.
Das Ziel des Projekts geht weit über die Auswilderung hinaus: Es soll die nachhaltige Wiederansiedlung der Bartgeier im gesamten Alpenraum fördern. Der Nationalpark Berchtesgaden fungiert dabei als ideales Habitat, wodurch das langfristige Überleben dieser beeindruckenden Vögel unterstützt wird. Informationen hierzu sind auf der Webseite des LBV verfügbar.
Das Engagement und die Leidenschaft von Naturschützern, Wissenschaftlern und Unterstützern machen dieses Projekt zu einem herausragenden Beispiel für erfolgreichen Artenschutz. Mit Wiggerl und Vinzenz setzen die beteiligten Organisationen einen weiteren Meilenstein auf dem Weg zur vollständigen Wiederherstellung der Bartgeier-Population in den Ostalpen.
Für weitere Informationen, Pressekontakte, Bilder oder Dokumente geht es hier zur Quelle mit dem Originaltitel:
Erstmals zwei Bartgeier-Burschen für Bayern: Wiggerl und Vinzenz erobern die Alpen / …
Original-Content übermittelt durch news aktuell.
Meldung einfach erklärt
-
Wann ist der Termin?
- Am 29. Mai 2024, um 14:55 Uhr.
-
Wer hat die Information veröffentlicht?
- Der Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV) e. V.
-
Worum geht es in dem Beitrag?
- Zwei junge Bartgeier wurden in Berchtesgaden ausgesetzt. Diese Geier können noch nicht fliegen.
- Es ist das vierte Mal, dass weitere Bartgeier ausgesetzt werden.
- Die beiden Vögel sind Männchen und heißen "Wiggerl" und "Vinzenz".
-
Warum ist das etwas Besonderes?
- Früher waren Bartgeier in den Alpen ausgestorben.
- Seit einigen Jahren versucht man, sie wieder anzusiedeln.
- Das Projekt soll mindestens zehn Jahre dauern.
-
Woher kommen die beiden Bartgeier?
- "Wiggerl" wurde in einem Zoo in Helsinki, Finnland, geboren.
- "Vinzenz" stammt aus einer Zuchtstation in Haringsee, Österreich.
-
Was ist in diesem Fall neu oder anders?
- Zum ersten Mal wurden zwei Männchen gleichzeitig ausgewildert.
- Bisher wurden vor allem Weibchen freigelassen.
-
Wie läuft die Auswilderung ab?
- Die Vögel wurden mit Tragekisten zu ihrem neuen Zuhause gebracht.
- Dort gibt es Nester aus Fichtenzweigen und Schafwolle.
- Ihnen wurden GPS-Sender angelegt, damit man sie verfolgen kann.
-
Wie werden sie überwacht und gefüttert?
- Wissenschaftler beobachten sie rund um die Uhr und benutzen Infrarotkameras sowie einen Livestream.
- Futter wird regelmäßig ohne direkten menschlichen Kontakt ausgelegt.
-
Wann können die jungen Bartgeier fliegen?
- Nach etwa vier Wochen Flugübungen sollten sie bereit sein.
- Ihre Flügelspannweite kann bis zu 2,90 Meter betragen.
-
Kann man die Bartgeier beobachten?
- Ja, es gibt eine Live-Webcam auf der Webseite des LBV.
- Man kann auch nachvollziehen, wo sie sich dank GPS-Sendern befinden.
-
Warum ist das wichtig?
- Bartgeier gehören zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt und waren früher ausgerottet.
- Dieses Projekt hilft, die Population in den Ostalpen zu vergrößern.
- Wo gibt es weitere Informationen?
- Auf der Webseite des LBV unter www.lbv.de/bartgeier-auswilderung.
- Für Journalisten: Kontaktinformationen zur LBV-Pressestelle und Fotos sind ebenfalls verfügbar.
Das ist die leicht verständliche Zusammenfassung des Beitrags und wichtige Fragen dazu.
Weitere Nachrichten aus der Verbands- und Vereinswelt finden Sie in unserem Newsportal.